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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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war. Er mu ss te ruhig bleiben, wenigstens das. Er mu ss te sich zwingen, einsatzbereit zu bleiben für die Mission, für den Pantap, für das Reich. Er mu ss te einfach. In seinen Pflichten war kein Platz für Gefühle wie diese.
    Als er auf den Tisch vor sich hinabsah, stellte er fest, da ss er die Übersetzung, die Bailan für ihn angefertigt hatte, zu einem nur noch faustgro ss en Ball zusammengeknüllt hatte.
    Vor dem Ende der letzten Sprungetappe wechselte das Sublicht von blassem Grün zu kräftigem Orange. Erhöhte Alarmbereitschaft. Keine Freiwachen, niemand, der schlief. Alle Anlagen voll besetzt, Geschütze einsatzbereit und geladen.
    Quest hatte seinen Platz in der Zentrale eingenommen, seine Augen folgten allen Bewegungen an den doppelt besetzten Dyaden. Die Luft schien zu knistern vor Anspannung. Man wu ss te, man würde in unmittelbarer Nähe des Yorsa-Systems ankommen, und die Kundschaftersonden lagen aussto ss bereit in ihren Rohren.
    »Der Planet selber wird Yorsa genannt. Er ist der zweite von vier Planeten einer gro ss en blauwei ss en Sonne namens Loy’mok«, fa ss te Tennant Kuton auf Gehei ss des Kommandanten noch einmal zusammen, was man aus den Unterlagen von Pashkan erfahren hatte. Seine Stimme war ungewohnt kräftig, hatte beinahe Kommandoton, und sein Gesicht war auffallend bleich. »Der erste Planet ist ein mondgro ss er Felsklumpen, dessen Name nicht überliefert ist. Der dritte Planet, Tsa’mok, ist ein Gasriese von dreihundertfacher Standardgrö ss e, ein Gasgigant, der beinahe eine Sonne hätte werden können.
    Eal’mok, der vierte Planet, hat anderthalbfache Standardgrö ss e und eine gefrorene Sauerstoffatmosphäre und befindet sich um den Faktor 13 au ss erhalb der Lebenszone.«
    »Bi ss chen oft ‘mok , oder?« fragte Muntak. »Was hei ss t das?«
    »Wir vermuten, da ss es ein Reihenfolgenattribut ist«, sagte der Historiker. »Allerdings wissen wir nicht einmal, in welcher Sprache.«
    Durch die Sichtfenster war zu erkennen, da ss plötzlich Bewegung in das sonst so reglose Milchgrau kam, eine schlierige Seitwärtsdrift, die dem Austauchen unmittelbar vorausging.
    »Achtung«, sagte Muntak laut, den Blick auf die Kontrollen des Hyperkonverters gerichtet. Die Härchen auf der Haut schienen sich aufzustellen vom Klang seiner Stimme, in Wirklichkeit einer der biologischen Effekte des Austauchens.
    »Singularisierung…!«
    Das körnige Grau drau ss en wurde zu einem Gespinst langer, glitzernder Fäden, die sich umeinander wanden und sich zu einem immer enger werdenden Tunnel zusammenschnürten.
    »Horizontkontakt…!«
    Die Fäden zerstoben, man sah nur noch Blitze, die es in Wirklichkeit nicht gab, die nur quantenphysikalische Effekte auf der Netzhaut waren. Der Metaquanteninjektor trommelte nun in nervendem Stakkato, während da s bis jetzt gleichförmige Tosen der Triebwerke erstarb.
    »Austauchen!«
    Mit einem Schlag war Schwärze ringsum, sternerfüllte Leere, und Nebel und Sterne schälten sich aus dem Dunkel. Die Hinterseite der Augäpfel schien zu brennen, und manchen Besatzungsmitgliedern würde in den nächsten Augenblicken schlecht werden, ohne da ss man hätte voraussagen können, wem.
    Oder gar, warum. Es traf Frauen häufiger als Männer, Jüngere häufiger als Ältere, und aus irgendeinem Grund litten Edle so gut wie nie an Austauchübelkeit.
    »Alle Aggregate stabil«, meldete der Erste Maschinenführer Grenne und rieb sich den derben Nacken. »Keine Schäden.
    Keine Ausfälle. Volle Einsatzbereitschaft.«
    »Vorgesehener Zielpunkt erreicht«, sagte der Erste Navigator Felmori in der näselnden Sprechweise seiner Heimatwelt. »Die Sternpeilung und die Magnetfeldmessung ergeben identische Werte. Unter Berücksichtigung der galaktischen Drift mü ss te Yorsa in Normalflugreichweite liegen.«
    »Raumüberwachung?« fragte Quest.
    Der Edle Hunot, Erster Raumüberwacher, nickte gemächlich.
    »Die Scanner haben das Yorsa-System beziehungsweise Loy’mok noch nicht ausgemacht.« Da für die Bestimmung der Entfernungen zu den nahegelegenen Sternen ausreichend verschiedene Differentialbilder nötig waren, würde das auch noch eine Weile dauern.
    »Werden wir angepeilt?«
    »Das ist schwer zu sagen. Wir messen natürlich zahlreiche stark strahlende Sender an… Bis jetzt scheinen alle natürlichen Ursprungs zu sein.« Hunot betätigte einige der Armaturen, betrachtete Frequenzbilder. »Ja. Sieht alles natürlich aus.«
    »Da«, sagte der Zweite Raumüberwacher, der Edle

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