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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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kannst mich nicht zwingen! Vater sagte, du kannst mich nicht zwingen!“
    „Arrangierte Vereinigungen sind nach wie vor das Recht eines jeden Elternteils in diesem Königreich—und sie sind mit Gewissheit das Recht von König und Königin. Dein Vater sträubt sich, doch du weißt genauso gut wie ich, dass er sich meinem Willen immer fügen wird. Ich habe meine Mittel und Wege.“
    Ihre Mutter funkelte sie an.
    „Du siehst also, du wirst tun, was ich sage. Deine Hochzeit wird stattfinden. Nichts kann sie aufhalten. Bereite dich vor.“
    „Ich tue das nicht“, antwortete Gwen. „Niemals. Und wenn du darauf bestehst, weiter darüber zu reden, werde ich nie wieder mit dir sprechen.“
    Ihre Mutter blickte hoch und lächelte sie an, ein kaltes, hässliches Lächeln.
    „Es kümmert mich nicht, ob du je wieder mit mir sprichst. Ich bin deine Mutter, nicht deine Freundin. Und ich bin deine Königin. Dies hier mag gut und gerne unsere letzte Begegnung miteinander sein. Es spielt keine Rolle. Am Ende wirst du tun, was ich sage. Und ich werde dir von Weitem zusehen, wie du das Leben lebst, das ich für dich geplant habe.“
    Ihre Mutter wandte sich wieder ihrem Spiel zu.
    „Du bist entlassen“, sagte sie mit einer Handbewegung, als wäre Gwen nichts als eine Dienerin.
    Gwen kochte dermaßen vor Wut, dass sie es nicht mehr aushielt. Sie machte drei Schritte, marschierte zum Spielbrett ihrer Mutter und warf es mit beiden Händen um; die Elfenbeinfiguren und der große Elfenbeintisch krachten zu Boden und zersprangen in Stücke.
    Ihre Mutter sprang schockiert zurück, als es passierte.
    „Ich hasse dich“, zischte Gwen.
    Mit diesen Worten kehrte sie ihr hochrot den Rücken zu und stürmte aus dem Zimmer, wischte die Hände der Bediensteten zur Seite, entschlossen, aus eigener Kraft hinauszugehen—und das Gesicht ihrer Mutter nie wieder zu sehen.
     

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
     
     
    Thor wanderte stundenlang über die gewundenen Pfade im Wald und dachte über seine Begegnung mit Gwen nach. Er konnte sie nicht aus seinen Gedanken bannen. Ihre Zeit zusammen war magisch, weit über seine Vorstellungen hinaus, und er machte sich nicht länger über die Tiefe ihrer Gefühle zu ihm Gedanken. Es war ein perfekter Tag gewesen—bis natürlich zu dem Vorfall am Ende ihres Treffens.
     Diese weiße Schlange, so selten, und ein so schlechtes Omen. Sie hatten Glück, dass sie nicht gebissen wurden; Thor blickte zu Krohn hinunter, der loyal neben ihm herwanderte, fröhlich wie immer, und fragte sich, was passiert wäre, wenn er nicht dagewesen wäre, die Schlange nicht getötet und ihnen das Leben gerettet hätte. Wären sie beide nun tot? Er war Krohn ewig dankbar und wusste, er hatte einen lebenslangen, vertrauten Begleiter in ihm.
     Und doch störte ihn das Omen immer noch: diese Schlange war überaus selten und nicht einmal in diesem Teil des Königreichs zuhause. Sie lebte weiter südlich, in den Mooren und Sumpfländern. Wie konnte sie so weit gereist sein? Warum musste sie genau in jenem Moment über sie kommen? Es war zu geheimnisvoll: er fühlte sich absolut sicher, dass es ein Zeichen war. Wie Gwen fühlte er, dass es ein böses Omen war, ein Vorbote eines bevorstehenden Todes. Doch wessen Tod?
     Thor wollte die Bilder aus seinen Gedanken bannen, es vergessen, an andere Dinge denken—doch er konnte es nicht. Es plagte ihn, ließ ihm keine Ruhe. Er wusste, er sollte zur Kaserne zurückkehren, doch er war nicht in der Verfassung dazu. Heute war immer noch ihr freier Tag, und so war er stattdessen stundenlang herumgewandert, hatte die Waldpfade umkreist und versucht, seinen Kopf zu leeren. Er fühlte sich sicher, dass die Schlange eine tiefe Botschaft nur für ihn trug, dass er aufgefordert wurde, irgendeine Maßnahme zu treffen.
     Schlimmer noch, es hatte seine Verabschiedung von Gwen so abrupt gemacht. Als sie den Waldrand erreicht hatten, hatten sie sich hastig getrennt, mit kaum einem Wort. Sie hatte verstört gewirkt. Er nahm an, dass es wegen der Schlange war, doch er konnte sich nicht sicher sein. Sie hatte nichts von einem weiteren Treffen gesagt. Hatte sie ihre Meinung über ihn geändert? Hatte er etwas falsch gemacht?
    Der Gedanke daran riss Thor in Stücke. Er wusste kaum, was er mit sich anfangen sollte, während er stundenlang im Kreis lief. Er musste mit jemandem reden, der diese Dinge verstand, der Zeichen und Omen deuten konnte.
    Thor blieb auf der Stelle stehen. Natürlich. Argon. Er würde perfekt

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