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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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Stall nach dem anderen passierend, auf der Suche nach Erec. Thor kam am Ende an, doch Erec war nirgends zu finden.
    „Du suchst Erec, wie?“, fragte eine Wache.
    Thor nickte ihm zu.
    „Ja, Herr. Ich bin sein Knappe.“
    „Du bist spät dran. Er ist bereits draußen und bereitet sein Pferd vor. Beeil dich.“
    Thor rannte den Korridor hinunter und platzte aus dem Stall hinaus auf ein offenes Feld. Da stand Erec vor einem riesigen, prächtigen Hengst, einem glänzenden schwarzen Ross mit weißen Nüstern. Das Pferd schnaubte bei Thors Ankunft, und Erec drehte sich um.
    „Es tut mir leid, Herr“, sagte Thor atemlos. „Ich kam, so schnell ich konnte. Es war nicht meine Absicht, zu spät zu kommen.“
    „Du kommst genau rechtzeitig“, sagte Erec mit einem freundlichen Lächeln. „Thor, darf ich vorstellen, Lannin“, fügte er hinzu und zeigte auf das Pferd.
    Lannin schnaubte und tänzelte wie zur Antwort. Thor kam näher, streckte die Hand aus und streichelte ihm über die Nüstern; er wieherte sanft zurück.
    „Er ist mein Reisepferd. Ein Ritter von Rang hat viele Pferde, wie du lernen wirst. Es gibt eins für Turniere, eins für die Schlacht, und eins für die lange, einsame Reise. Das ist das Pferd, mit dem du die engste Freundschaft bildest. Er mag dich. Das ist gut.“
    Lannin beugte sich vor und drückte seine Nüstern in Thors Handfläche. Thor war überwältigt von der Pracht dieses Wesens. Er konnte die Intelligenz in seinen Augen leuchten sehen. Es war unheimlich: es fühlte sich an, als ob er jedes Wort verstand.
    Doch etwas, das Erec gesagt hatte, warf Thor aus der Bahn.
    „Sagtet Ihr eine Reise, Herr?“, fragte er überrascht.
    Erec hielt mit dem Engerschnallen des Geschirrs inne und drehte sich zu ihm um.
    „Heute ist der Tag meiner Geburt. Ich habe mein fünfundzwanzigstes Jahr erreicht. Das ist ein besonderer Tag. Weißt du, was der Kür-Tag ist?“
    Thor schüttelte den Kopf. „Nicht sehr gut, Herr; nur soviel, wie mir andere erzählen.“
    „Wir Ritter des Rings müssen immer weiter existieren, eine Generation nach der anderen“, begann Erec. „Wir haben bis zu unserem fünfundzwanzigsten Jahr Zeit, eine Braut zu küren. Wenn bis dahin keine auserkoren ist, gebietet uns das Gesetz, eine zu finden. Wir erhalten ein Jahr Zeit, sie zu finden und zurückzubringen. Wenn wir ohne Braut zurückkehren, wird uns vom König eine zugewiesen und wir verlieren das Recht, zu küren.“
    „So breche ich also heute zu meiner Reise auf, meine Braut zu finden.“
    Thor starrte ihn sprachlos an.
    „Aber Herr, Ihr geht fort? Für ein Jahr?“
    Thors Magen sank beim Gedanken daran. Er fühlte, wie seine Welt unter ihm bröckelte. Erst in diesem Augenblick erkannte er, wie sehr er Erec mochte; in mancher Hinsicht war er wie ein Vater für ihn geworden—gewiss mehr ein Vater, als der, den er hatte.
    „Doch für wen soll ich dann Knappe sein?“, fragte Thor. „Und wohin werdet ihr gehen?“
    Thor dachte daran zurück, wie sehr sich Erec für ihn eingesetzt hatte, wie er ihm das Leben gerettet hatte. Sein Herz sank beim Gedanken daran, dass er weggehen würde.
    Erec lachte, ein sorgenfreies Lachen.
    „Welche Frage soll ich zuerst beantworten?“, sagte er. „Keine Sorge. Du wurdest einem neuen Ritter zugewiesen. Du wirst ihm bis zu meiner Rückkehr als Knappe dienen. Kendrick, der älteste Sohn des Königs.“
    Thors Herz schlug höher, als er das hörte; er fühlte sich Kendrick ebenso stark verbunden, der immerhin als erstes für ihn Partei ergriffen und ihm einen Platz in der Legion beschafft hatte.
    „Was meine Reise angeht...“, fuhr Erec fort, „...ich weiß es noch nicht. Ich weiß, ich werde mich gen Süden richten, zu dem Königreich, aus dem ich stamme, und in dieser Richtung nach einer Braut suchen. Wenn ich innerhalb des Rings keine finde, dann kreuze ich vielleicht sogar die See zu meinem eigenen Königreich, um dort nach einer zu suchen.“
    „Euer eigenes Königreich, Herr?“, fragte Thor.
    Thor erkannte, dass er nicht wirklich allzu viel über Erec wusste, darüber, woher er kam. Er hatte einfach stets angenommen, dass er von innerhalb des Rings kam.
    Erec lächelte. „Ja, weit von hier entfernt, über dem Meer. Doch das ist eine Erzählung für ein andermal. Es wird eine weite Reise und eine lange, und ich muss mich vorbereiten. Also hilf mir jetzt. Die Zeit ist knapp. Zäume mein Pferd und bestücke es mit allen Arten von Waffen.“
    Thors Kopf drehte sich, als er in Aktion

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