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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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weitläufige Halle betraten. Er betrachtete staunend die Decke: gewölbt, mit einem kunstvollen Muster bedeckt und himmelhoch. An den Mauern entlang verlief eine Reihe gewölbter Fenster mit buntem Glas, und in diesen Saal hatten sich noch mehr Leute gedrängt, falls das überhaupt möglich war. Es mussten tausende von ihnen sein, der Saal wimmelte geradezu. Bankett-Tafeln erstreckten sich über den Saal, so weit das Auge reichte, und auf endlos langen Bänken saßen die Menschen und speisten. Zwischen ihnen hindurch führte ein schmaler Gang mit einem langen roten Teppich, der zu einem Podest führte, auf dem der königliche Thron stand. Die Menge teilte sich, als Reece und Thor über den Teppich auf den König zugingen.
    „Und wo meinst du, dass du ihn hinbringst?“, kam eine feindselige, nasale Stimme.
    Thor blickte auf und sah einen Mann über ihm stehen, der nicht viel älter als er selbst war, und in königliche Gewänder gekleidet—sichtlich ein Prinz. Er hatte sich ihnen in den Weg gestellt und blickte sie böse an.
    „Auf Befehl von Vater“, schnauzte Reece ihn an. „Geh lieber aus dem Weg, wenn du dich ihm nicht widersetzen möchtest.“
    Der Prinz blieb standfest, zog die Mundwinkel nach unten und sah drein, als hätte er in etwas Verdorbenes gebissen, als er Thor ansah. Thor mochte ihn gar nicht: etwas an ihm war nicht vertrauenswürdig, vielleicht seine schmalen, unfreundlichen Züge oder seine Augen, die ständig in Bewegung waren.
    „Dies ist keine Halle für das gemeine Volk“, erwiderte der Prinz. „Du solltest das Gesindel draußen lassen, wo es hergekommen ist.“
    Thor fühlte, wie sich seine Brust zusammenzog. Es war offensichtlich, dass ihn dieser Mann hasste, und er hatte keine Ahnung, warum.
    „Soll ich Vater sagen, dass du das gesagt hast?“, verteidigte ihn Reece unnachgiebig.
    Murrend wandte der Prinz sich ab und stürmte davon.
    „Wer war das?“ fragte Thor Reece, als sie weitergingen.
    „Kümmer dich nicht um ihn“, antwortete Reece. „Das war nur mein älterer Bruder—oder einer davon. Gareth. Der älteste. Also, nicht wirklich der älteste—nur der älteste legitime. Kendrick, den du am Schlachtfeld gesehen hast—er ist in Wirklichkeit der älteste.“
    „Warum hasst Gareth mich? Ich kenne ihn nicht einmal.“
    „Keine Sorge—er hat seinen Hass nicht nur für dich reserviert. Er hasst jeden. Und jeden, der der Familie nahe kommt, sieht er als Bedrohung. Vergiss ihn. Er ist nur einer von vielen.“
    Während sie weitergingen, verspürte Thor eine wachsende Dankbarkeit für Reece, der, wie er langsam feststellte, zu einem wahren Freund wurde.
    „Warum hast du mich verteidigt?“, fragte Thor neugierig.
    Reece zuckte die Schultern.
    „Mir wurde befohlen, dich zu Vater zu bringen. Außerdem bist du mein Trainingspartner. Und es ist lange her, dass es jemand in meinem Alter hierher geschafft hat, von dem ich meinte, er wäre würdig.“
    „Aber was macht mich würdig?“, fragte Thor.
    „Es ist der Kampfgeist. Den kann man nicht vortäuschen.“
    Als sie weiter den Gang hinunterschritten, weiter auf den König zu, fühlte sich Thor, als hätte er ihn immer schon gekannt—es war seltsam, aber irgendwie fühlte es sich für ihn an, als wäre Reece sein eigener Bruder. Er hatte nie einen Bruder gehabt—keinen richtigen Bruder—und es fühlte sich gut an.
    „Meine anderen Brüder sind nicht wie er, keine Sorge“, sagte Reece, als sich die Leute um sie scharten und versuchten, einen Blick auf Thor zu erheischen. „Mein Bruder Kendrick, der, den du getroffen hast—er ist der beste von allen. Er ist mein Halbbruder, aber ich betrachte ihn als wahren Bruder—sogar mehr als Gareth. Kendrick ist wie ein zweiter Vater für mich. Wird er für dich auch sein, da bin ich mir sicher. Es gibt nichts, das er nicht für mich tun würde—oder für jeden anderen. Er ist von uns allen der Meistgeliebte beim Volk. Es ist ein großer Verlust, dass er nicht König werden darf.“
    „Du sagtest ‚Brüder‘. Hast du noch einen anderen Bruder?“, fragte Thor.
    Reece holte tief Luft.
    „Einen habe ich noch, ja. Wir stehen uns nicht so nahe. Godfrey. Leider vergeudet er seine Tage in der Kneipe mit dem gemeinen Volk. Er ist kein Kämpfer wie wir. Es interessiert ihn nicht—ihn interessiert gar nichts, in Wirklichkeit. Außer Bier—und Frauen.“
    Plötzlich blieben sie abrupt stehen, als ihnen ein Mädchen den Weg verstellte. Thor stand erschrocken da. Sie war vielleicht ein

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