Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
Natürlich hatte er Erecs Leben gerettet—aber er hatte auch in einen ritterlichen Kampf eingegriffen, was für einen Knappen verboten war. Er war nicht sicher, ob er belohnt oder zurechtgewiesen werden würde.
    „Wie hast du das gemacht?“, fragte Reece, während er ihn neben sich her zerrte. Thor folgte ihm blind, selbst damit beschäftigt, alles zu verarbeiten. Unterwegs wurde er von den Leuten angeglotzt; angestarrt, als wäre er etwas Abnormales.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Thor wahrheitsgetreu. „Ich wollte ihm einfach nur helfen und...es ist passiert.“
    Reece schüttelte den Kopf.
    „Du hast Erec das Leben gerettet. Ist dir das klar? Er ist unser ruhmreichster Ritter. Und du hast ihn gerettet.“
    Für Thor fühlte es sich gut an, diese Worte von Reece in seinem Kopf herumschwirren zu lassen, und eine Welle der Erleichterung erfüllte ihn. Er hatte Reece vom ersten Moment an gemocht; er hatte eine beruhigende Wirkung und wusste immer, was zu sagen war. Als er darüber nachdachte, erkannte er, dass ihn vielleicht doch keine Strafe erwartete. Vielleicht würden sie ihn sogar irgendwie als eine Art Helden ansehen.
    „Ich habe nichts absichtlich gemacht“, sagte Thor. „Ich wollte nur, dass er lebt. Es kam irgendwie...ganz natürlich. Es war keine große Sache.“
    „Keine große Sache?“, wiederholte Reece. „Ich hätte das nicht tun können. Keiner von uns hätte das.“
    Sie bogen um eine Ecke, und Thor sah vor sich die königliche Burg aufragen, weitläufig und hoch in den Himmel ragend. Sie sah gewaltig aus. Die Armee des Königs stand stramm bereit, aufgefädelt entlang der Kopfsteinpflaster-Straße, die über die Zugbrücke führte, und hielt die Massen in Schach. Sie traten zur Seite, um Reece und Thor vorbeizulassen.
    Die beiden gingen die Straße entlang, an der zu beiden Seiten Soldaten standen, hin zu den riesigen gewölbten Toren, die mit eisernen Riegeln beschlagen waren. Vier Soldaten zogen sie auf und traten zur Seite, in strammer Haltung stehend. Thor konnte nicht glauben, wie er behandelt wurde: er fühlte sich, als wäre er ein Mitglied der königlichen Familie.
    Sie betraten die Burg, die Tore schlossen sich hinter ihnen, und Thor bestaunte den Anblick vor ihm: der Innenbereich war gewaltig, mit hochragenden Steinmauern, die einen Fuß dick waren, und weiten, offenen Räumen. Vor ihm schwirrten hunderte Mitglieder des königlichen Hofes in einem aufgeregten Durcheinander herum. Er konnte die Begeisterung und Aufregung in der Luft fühlen, und alle Augen richteten sich auf ihn, als er eintrat. Er war überwältigt von so viel geballter Aufmerksamkeit.
    Sie alle rückten näher, schienen zu gaffen, während Thor mit Reece die Gänge der Burg hinunterlief. Noch nie hatte er so viele Menschen so fein gekleidet gesehen. Er sah dutzende Mädchen jeden Alters in aufwändigen Gewandungen, Arm in Arm gehend, einander ins Ohr flüsternd, ihm zukichernd, wenn er vorbeikam. Er wurde verlegen. Er konnte nicht sagen, ob sie ihn mochten oder sich über ihn lustig machten. Er war es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen—noch weniger an einem königlichen Hof—und wusste kaum, wie er sich verhalten sollte.
    „Warum lachen sie mich aus?“, fragte er Reece.
    Reece drehte sich herum und schmunzelte. „Sie lachen dich nicht aus“, sagte er. „Du gefällst ihnen. Du bist berühmt.“
    „Berühmt?“, fragte er verblüfft. „Was meinst du damit? Ich bin doch gerade erst hergekommen.“
    Reece lachte und legte eine Hand auf seine Schulter. Thor amüsierte ihn sichtlich.
    „Nachrichten verbreiten sich am königlichen Hof schneller, als du vielleicht denkst. Und ein Neuankömmling wie du—nun, so etwas passiert nicht alle Tage.“
    „Wohin gehen wir?“, fragte er, da ihm gerade klar wurde, dass er irgendwo hingeführt wurde.
    „Mein Vater möchte dich kennenlernen“, sagte er, als sie in einen weiteren Gang einbogen.
    Thor schluckte.
    „Dein Vater? Du meinst...der König?“ Mit einem Mal war er nervös. „Warum sollte er mich kennenlernen wollen? Bist du sicher?“
    Reece lachte.
    „Ich bin mir recht sicher. Sei doch nicht so nervös. Ist doch nur mein Papa.“
    „Nur dein Papa?“, sagte Thor ungläubig. „Er ist der König!“
    „So schlimm ist er nicht. Ich habe das Gefühl, es wird eine freudige Audienz werden. Immerhin hast du Erec das Leben gerettet.“
    Thor schluckte schwer, und seine Handflächen wurden feucht, als eine weitere große Tür aufging und sie eine

Weitere Kostenlose Bücher