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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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Morgenstunden den Weg gezeigt hatte, und wie er danach auf dem Strohhaufen zusammengebrochen war. Frühmorgendliches Licht kam durch die offenen Fenster herein und Thor bemerkte bald, dass er der einzige war, der bereits wach war. Er blickte an sich hinunter und stellte fest, dass er in seinen Kleidern geschlafen hatte. Er fuhr sich mit den Fingern durch das fettige Haar. Er würde alles geben für eine Gelegenheit, zu baden—nur hatte er keine Ahnung, wo. Und er würde alles geben für einen Krug Wasser. Sein Magen knurrte—er wollte auch essen.
    Das alles war so neu für ihn. Er wusste kaum, wo er war, wo das Leben ihn als nächstes hinführen würde, was die Routinen in der Legion des Königs waren. Aber er war glücklich. Es war eine bezaubernde Nacht gewesen, eine der besten in seinem Leben. Er hatte in Reece einen engen Freund gefunden, und er hatte Gwendolyn ein oder zwei Mal dabei erwischt, wie sie zu ihm herübersah. Er hatte versucht, mit ihr zu sprechen, doch jedes Mal, wenn er sich ihr näherte, ging ihm der Mut aus. Er verspürte einen Anflug von Bedauern, als er darüber nachdachte. Es waren zu viele Leute um sie herum gewesen. Wenn es jemals nur sie beide wären, würde er den Mut aufbringen. Aber würde es ein nächstes Mal geben?
    Bevor Thor den Gedanken zu Ende bringen konnte, ertönte ein plötzliches Klopfen an der Holztür der Kaserne. Einen Augenblick später flog sie auf, und Licht flutete den Raum.
    „Auf die Beine, Knappen!“, schrie jemand.
    Herein marschierten ein Dutzend der Silbernen des Königs in klirrenden Kettenrüstungen und klopften mit Metallstäben an die hölzernen Wände. Der Lärm war ohrenbetäubend, und rund um Thor herum sprangen die anderen Jungen auf.
    Der Anführer der Gruppe war ein besonders grimmig aussehender Soldat, den Thor aus der Arena vom Vortag her erkannte—der Stämmige mit der Glatze und der Narbe auf der Nase, von dem Reece ihm gesagt hatte, dass er Kolk hieß.
    Er schien es genau auf Thor abgesehen zu haben, als er einen Finger hob und auf ihn zeigte.
    „Du da, Junge!“, schrie er. „Ich sagte, auf die Beine!“
    Thor war verwirrt. Aber er stand doch bereits.
    „Aber ich bin bereits auf den Beinen, Herr“, antwortete Thor.
    Kolk trat vor und zog Thor den Handrücken übers Gesicht. Die Demütigung brannte in Thor, während alle Augen auf ihn gerichtet waren.
    „Sprich nie wieder so mit deinem Vorgesetzten!“, rügte Kolk.
    Bevor Thor antworten konnte, zogen die Männer weiter durch den Raum, zerrten einen Jungen nach dem anderen auf die Füße, traten manchen in die Rippen, wenn sie zu langsam waren.
    „Keine Sorge“, kam eine ermutigende Stimme.
    Er drehte sich um und sah Reece neben sich stehen.
    „Es ist nicht persönlich gegen dich gerichtet. Das ist nur ihre Art. Ihre Art, uns kleinzukriegen.“
    „Aber mit dir haben sie das nicht gemacht“, sagte Thor.
    „Natürlich nicht; die würden mich nicht anrühren, wegen meines Vaters. Aber höflich sind sie auch nicht gerade. Immerhin wollen sie uns in Form bringen. Sie denken, das hier macht uns härter. Mach dir nicht allzu viel daraus.“
    Die Jungen wurden allesamt aus der Kaserne verfrachtet und Thor und Reece fielen mit ein. Als sie nach draußen traten, traf Thor das grelle Sonnenlicht, und er kniff die Augen zusammen und hielt die Hand vors Gesicht. Plötzlich überkam ihn eine Welle von Übelkeit, und er drehte sich um, beugte sich vornüber, und übergab sich.
    Er konnte die Jungen um ihn herum kichern hören. Eine Wache gab ihm einen Stoß und Thor stolperte vorwärts, zurück in die Reihe mit den anderen, und wischte sich den Mund ab. Thor hatte sich noch nie so elend gefühlt.
    Neben ihm grinste Reece.
    „Harte Nacht, wie?“, fragte er Thor mit einem breiten Grinsen und stupste ihm den Ellbogen in die Rippen. „Ich habe dich gewarnt, nach dem zweiten Kelch aufzuhören.“
    Thor war schlecht, als die Sonne in seine Augen stach; sie hatte sich noch nie so kräftig angefühlt wie heute. Es war jetzt schon ein heißer Tag, und er konnte spüren, wie sich Schweißtropfen unter seiner Lederrüstung bildeten.
    Thor versuchte, sich an Reeces Warnung vom Vorabend zurückzuerinnern—doch er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern.
    „Ich kann mich an keinen derartigen Ratschlag erinnern“, gab Thor zurück.
    Reece grinste noch breiter. „Eben. Das liegt daran, dass du ihn nicht beachtet hast.“ Reece schmunzelte. „Und diese unbeholfenen Versuche, mit meiner Schwester zu

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