Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
Ruhm—zusammen mit Land, Titel und Reichtümern. Es bedeutete die beste Braut, das erlesenste Land, ein Leben voll Pracht. Es bedeutete Ehre für deine Familie, und ein Eintritt in die Legion war der erste Schritt dazu.
    Thor betrachtete die großen goldenen Kutschen, und ihm war klar, dass sie nur eine gewisse Anzahl Rekruten fassen konnten. Das Königreich war groß, und sie mussten noch viele Städte besuchen. Er schluckte, als ihn die Erkenntnis traf, dass seine Chancen noch weitaus geringer waren als gedacht. Er würde alle diese anderen Jungen schlagen müssen—viele darunter beträchtliche Kämpfer—zusammen mit seinen eigenen drei Brüdern. Sein Herz sank.
    Thor konnte kaum atmen, als der Soldat schweigend an der Reihe der hoffnungsvollen Anwärter entlangschritt und sie in Augenschein nahm. Er begann am entfernten Ende der Straße und umkreiste sie langsam. Natürlich kannte Thor all die anderen Jungen. Er wusste auch, dass manche von ihnen insgeheim gar nicht ausgewählt werden wollten, auch wenn ihre Familien sie gerne fortschicken würden. Sie hatten Angst; sie würden keine guten Soldaten abgeben.
    Thor empfand brennende Demütigung. Er fand, er hätte es verdient, ausgewählt zu werden, genauso sehr wie alle anderen. Nur weil seine Brüder älter und größer und stärker waren, hieß das noch lange nicht, dass er kein Recht hatte, dazustehen und ausgewählt zu werden. Er fühlte brennenden Hass auf seinen Vater, und platze fast aus seiner Haut, als der Soldat sich näherte.
    Der Soldat blieb, zum ersten Mal überhaupt, vor seinen Brüdern stehen. Er begutachtete sie von Kopf bis Fuß und schien beeindruckt. Er streckte die Hand aus, packte eine ihrer Schwertscheiden und zerrte an ihr, als würde er testen, wie fest sie war.
    Er begann zu lächeln.
    „Du hast dein Schwert bisher noch nie im Kampf benutzt, nicht wahr?“, fragte er Drake.
    Thor sah Drake zum ersten Mal in seinem Leben nervös werden. Er schluckte.
    „Nein, mein Herr. Aber ich habe es schon viele Male im Training benutzt, und ich hoffe—“
    „Im Training !“
    Der Soldat brüllte vor Lachen und drehte sich zu den anderen Soldaten um, die mit einstimmten. Allesamt lachten Sie Drake ins Gesicht.
    Drake lief brennrot an. Dies war das erste Mal, dass Thor Drake bloßgestellt erlebte—üblicherweise war es Drake, der andere bloßstellte.
    „Nun, so werde ich unseren Feinden gewiss sagen, dass sie dich fürchten sollten—du, der du dein Schwert im Training schwingst!“
    Die Gruppe Soldaten lachte erneut.
    Danach wandte sich der Soldat an seine anderen Brüder.
    „Drei Jungen vom gleichen Schlag“, sagte er, und rieb die Stoppeln an seinem Kinn. „Das kann nützlich sein. Ihr seid alle von guter Größe. Doch unerprobt. Ihr werdet sehr viel Unterricht brauchen, wenn ihr die Ausbildung bestehen wollt.“
    Er hielt inne.
    „Ich denke, wir könnten Platz für euch finden.“
    Er deutete mit dem Kopf zur hintersten Kutsche.
    „Rein mit euch, und zwar hurtig. Bevor ich es mir anders überlege.“
    Die drei Brüder von Thor rannten freudestrahlend zur Kutsche.  Thor merkte, wie auch sein Vater vor Freude strahlte.
    Er selbst blickte ihnen völlig geknickt hinterher.
    Der Soldat drehte sich um und ging zum nächsten Haus weiter. Thor hielt es nicht länger aus.
    „Hauptmann!“, rief er laut aus.
    Sein Vater starrte ihn erbost an, aber Thor kümmerte das nicht länger.
    Der Soldat blieb stehen, mit dem Rücken zu Thor, und drehte sich langsam um.
    Thor machte zwei Schritte nach vorne, mit klopfendem Herzen, und streckte so weit er konnte seine Brust hinaus.
    „Mich habt Ihr noch nicht begutachtet, Hauptmann“, sagte er.
    Der Soldat blickte überrascht an Thor hoch und runter, als wäre er ein Witz.
    „Ach, habe ich das nicht?“, fragte er und brach in Gelächter aus.
    Auch seine Männer lachten schallend. Aber Thor war es egal. Dies war sein Augenblick. Jetzt oder nie.
    „Ich möchte der Legion beitreten!“, sagte Thor.
    Der Soldat drehte sich um und schritt auf Thor zu.
    „Willst du das also?“
    Er blickte amüsiert drein.
    „Und hast du überhaupt schon dein vierzehntes Jahr erreicht?“
    „Das habe ich, Hauptmann. Vor zwei Wochen.“
    „ Vor zwei Wochen !“
    Der Soldat kreischte vor Lachen, wie auch die Männer hinter ihnen.
    „Wenn das so ist, wird dein Anblick unsere Feinde bestimmt in Angst und Schrecken versetzen.“
    Thor fühlte, wie er vor Schmach brannte. Er musste etwas tun. Er konnte nicht zulassen, dass es

Weitere Kostenlose Bücher