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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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bekommen und hoffte, dass da, wo sie auch immer hinkamen, etwas Essen auf sie warten würde.
    Aber er hatte größere Sorgen als das. Er blickte auf seine neue Rüstung hinunter und wusste, sie hätten sie ihm nicht gegeben, wenn es nicht einen wichtigen Grund dafür gäbe. Bevor sie weggeschickt wurden, hatte man sie alle vier mit einer neue Knappen-Rüstung ausgestattet: Leder, mit Kettenpanzerung ausgekleidet. Sie erhielten auch Kurzschwerter aus einem groben Metall—kaum der feine Stahl, der zum Schmieden eines Ritterschwerts verwendet wurde, aber auf alle Fälle besser als gar nichts. Es fühlte sich gut an, eine handfeste Waffe am Gürtel zu haben—zusätzlich natürlich zu seiner Schleuder, die er nach wie vor trug. Doch er wusste: wenn sie heute in echte Probleme geraten würden, würden die Waffen und Rüstung, mit denen sie ausgestattet worden waren, möglicherweise nicht ausreichen. Er sehnte sich nach den hochwertigen Rüstungen und Waffen seiner Kumpanen in der Legion: Einhand- und Langschwerter aus feinstem Metall, Kurzspeere, Streitkolben, Dolche, Hellebarden. Aber diese gehörten Jungen von Ruhm und Ehre, aus berühmten Familien, die sich solche Dinge leisten konnten. Thor war das nicht, er war der Sohn eines einfachen Hirten.
    Als sie so die unendliche Straße entlang marschierten, in den zweiten Sonnenuntergang hinein, fernab von den einladenden Toren von Königshof, auf die ferne Abgrenzung des Canyon zu, wurde Thor das Gefühl nicht los, dass es alles seine Schuld war. Aus irgendeinem Grund konnten ihn einige der Legionäre scheinbar nicht ausstehen, als hätten sie mit seiner Anwesenheit ein Problem. Es ergab keinen Sinn. Und es gab ihm ein ungutes Gefühl. Sein ganzes Leben hatte er nichts mehr gewollt, als zu ihnen zu gehören. Nun fühlte er sich, als hätte er sich hineingeschummelt; würde er von seinen Kameraden je wirklich angenommen werden?
    Und jetzt war er noch dazu ausgesondert und zum Canyondienst davongeschickt worden. Es war ungerecht. Er hatte den Kampf nicht angefangen, und als er seine Kräfte eingesetzt hatte, was immer sie auch waren, war es keine Absicht gewesen. Er verstand sie nach wie vor nicht, wusste nicht, woher sie kamen, wie er sie rief, oder wie er sie abstellen konnte. Er sollte dafür nicht bestraft werden.
    Thor hatte keine Ahnung, was Canyondienst bedeutete, aber den Gesichtern der anderen nach zu schließen war es nichts Erstrebenswertes. Er fragte sich, ob er zum Sterben fortgeschickt worden war, ob dies ihre Art und Weise war, ihn aus der Legion zu drängen. Er war fest entschlossen, nicht aufzugeben.
    „Wie viel weiter kann es bis zum Canyon noch sein?“, fragte O’Connor und brach so das Schweigen.
    „Nicht weit genug“, antwortete Elden. „Wir würden nicht in diesem Schlamassel stecken, wenn Thor nicht wäre.“
    „Du hast den Kampf angefangen, schon vergessen?“, unterbrach ihn Reece.
    „Aber ich habe sauber gekämpft, er nicht“, protestierte Elden. „Und überhaupt, er hatte es verdient.“
    „Wofür?“, fragte Thor; er wollte eine Antwort auf die Frage, die ihm schon seit einiger Zeit im Inneren brannte. „Wofür habe ich das verdient?“
    „Weil du nicht hierher gehörst, zu uns. Du hast deinen Posten in der Legion gestohlen. Der Rest von uns wurde gewählt. Du hast dich hineingekämpft.“
    „Aber ist es nicht das, worum es bei der Legion geht? Kämpfen?“, antwortete Reece. „Ich würde sagen, dass Thor sich seinen Platz mehr verdient hat als jeder andere von uns. Wir sind nur ausgewählt worden. Er hat sich abgemüht und gekämpft, um das zu erreichen, was ihm nicht gegeben wurde.“
    Elden zuckte unbeeindruckt mit den Schultern.
    „Die Regeln sind die Regeln. Er wurde nicht ausgewählt. Er sollte nicht bei uns sein. Deswegen habe ich mit ihm gekämpft.“
    „Nun, ich werde nicht einfach verschwinden, und du kannst mich nicht dazu zwingen“, erwiderte Thor mit zitternder Stimme, fest entschlossen, akzeptiert zu werden.
    „Naja, wir werden sehen“, murmelte Elden finster.
    „Und was genau soll das bitte heißen?“, fragte O’Connor.
    Elden gab nichts weiter preis, sondern setzte seinen Weg schweigend fort. Thors Magen zog sich zusammen. Er hatte das unweigerliche Gefühl, dass er sich zu viele Feinde gemacht hatte, obwohl er nicht verstehen konnte, warum. Das Gefühl mochte er gar nicht.
    „Achte einfach nicht auf ihn“, sagte Reece zu Thor, laut genug, um gehört zu werden. „Du hast nichts Falsches getan. Sie haben

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