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Quintessenzen

Quintessenzen

Titel: Quintessenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Böttcher
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Aufmerksamkeit ( → Aufmerksamkeitsrelation ),verleiht ihnen große Energie und kann Menschen helfen, heil zu werden. Ebenso wie der Glaube an Götter, vegetarische Ernährung oder Globuli (letztere helfen allerdings nicht gegen Cholera).
    Erinnern wir uns bitte: »Ich«, Raum und Zeit sind relativ, was nichts weiter bedeutet, als dass alles nur eine Frage des eigenen Standpunktes, der eigenen Position relativ zu allen anderen bewegten und scheinbar unbewegten Gegenständen ist. Einstein ist Pippi Langstrumpfs Bruder: Wir alle machen uns die Welt, wie sie uns gefällt ( → Der Sinn des Lebens ), und die Physiker von Planck bis zu den jüngsten Hadronenzusammenwerfern wissen längst genau, dass wir nichts wissen, sondern alles ganz entschieden Ansichtssache ist.
    Das ist zwar nicht sonderlich originell, sollte dir aber be wusst sein, sofern du gelegentlich mittels irgendwelcher Substanzen gesund werden möchtest.
    Der Placeboeffekt ist mehr als ausreichend dokumentiert, wird aber gern raunend unter den Tisch geschwiegen, weil bislang eine rationale Erklärung dafür fehlt. Dennoch gilt: Placebo ist überall. Und so hilft alles besser, woran Behandler wie Behandelte möglichst fest glauben. Der Glaube – egal, woran – versetzt gelegentlich Berge.
    Also stell dich manchmal dümmer, als du bist, und glaub einfach an irgendwas. Es kann nur nützen, aber nicht schaden.
    Lebensmittelpunkte 1–3
    Iss: bunt, langsam, nicht so viel, am Tisch, Natürliches, Verderbliches. Verzichte auf alles schlecht Gelaunte sowie auf Milch. If man made it, don’t eat it. Das war schon alles Wichtige, weiter zur nächsten Überschrift … oder, na gut, ein paar dürre Sätze dann doch …
    Im Grunde könnte dich nur permanente Übelkeit, Fettleibigkeit oder noch Blöderes motivieren, diese paar Absätze zu lesen, also hoffe ich, du liest sie nie. Denn solange wir gesund, schlank und fröhlich sind, fragen wir uns ja eher selten oder nie, was wir tagtäglich essen und trinken. Aber wir können ja mal so tun, als wären wir vernünftig oder gar weitsichtig.
    Viele vergleichen die Nahrungsaufnahme mit dem Tanken. Tanken ist Pflicht, sonst läuft die Maschine nicht. Der Vergleich hinkt kein bisschen, denn die meisten tanken bewusster, als sie ihre Speisen auswählen. Kaum einer würde seinen Superbenzinermotor mit irgendeinem albanischen No-Name-Sprit vollpumpen, in dem vielleicht auch noch ein bisschen Bootslack drin ist. Wir aber braten uns was in Distelöl, trinken Lactobazillen-Joghurt oder essen Tilapia- Fische. Letztere fressen alles, bevorzugt Müll, Ersteres eignet sich prima zum Lackieren, und heil durch den Magen in den Darm kommen nur – eben, Darmbazillen, vulgo: Exkremente. Wer weiß, was drin ist, leert seinen Joghurt nicht mehr aus, jedenfalls nicht in sich selbst. Man muss im Leben Abstriche machen, aber man muss sie nicht trinken.
    Zugegeben, es kostet ein paar Stunden Zeit, sich darüber klar zu werden, was man eigentlich isst und trinkt. Aber darüber hinaus brauchst du nur eine Lupe für die kleingedruckte Zutatenliste und eine Portion Skepsis für die unverfänglichen Begriffe (schlag mal Hefeextrakt nach).
    Zu dreien der oben hingeworfenen Stichworte gestatte mir ein paar zusätzliche Worte. 1) Schlecht Gelauntes nicht verzehren! Das gilt auch für schlecht gelaunte Tomaten und andere Gemüse, also solche, die unter Plastik und auf Steinwolle wachsen, besonders aber für das Fleisch anderer Lebewesen. Frutarier, Veganer, Vegetarier verdienen unseren Respekt, denn sie verringern fraglos das Leid auf diesem Planeten. Es ist schändlich, leidensfähige Lebewesen umzubringen, noch schändlicher, sie nach dem Killen aufzuessen, und Vitamin B12 kann man problemlos anders zu sich nehmen als in Form von Steaks. Überdies verraten unsere Gebisse, dass wir, stammesgeschichtlich betrachtet, keine Fleischfresser sind. (Guck mal genau hin – hast du Reißzähne? Falls ja: ab zum Zahnarzt). Es gibt daher kein echtes Überlebensargument für den Verzehr von Filets, außer diesem gewichtigen: Sie schmecken. Das ist doch immerhin ein ziemlich guter Grund, sie zu essen. Sofern sie gut gelaunt sind. Oder waren.
    Bedenke aber im Zusammenhang mit dem Verzehr von Ex-Lebewesen, dass jede Zelle unseres Körpers aus etwas besteht, das wir zu uns genommen haben. Woraus auch sonst? Nichts im Leben ist beständig, alles ist immer im Fluss, in Bewegung. Das gilt natürlich auch für deinen Körper, nicht nur, wenn du ihn beim Handballspielen

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