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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einen Schritt von dem Thranx weg.
    Valnadireb sah seinen Freund prüfend an. »Wirklich? Von meinem Standpunkt aus konnte ich nicht sehen, ob Sie getroffen wurden oder nicht.«
    Tellenberg schüttelte gereizt den Kopf. »Der Schlag hat mich verfehlt. Sie haben nicht gerade lange Arme. Den einzigen Schaden hat meine Würde genommen.«
    Der Thranx reagierte mit einem mitfühlenden Pfeifen. »Welcher Wissenschaftler im Einsatz kann diese länger als einen Tag aufrechterhalten?«
    »Das ist ja großartig.« Nachdem die Eindringlinge vertrieben worden waren, kehrte Haviti in die Mitte des Bootes zurück und ließ sich auf einen der halb vollen Flüssigkeitsaufbereiter fallen, der damit beschäftigt war, das Flusswasser für den Verzehr durch die Menschen zu reinigen. »Wir sind noch nicht einmal eine Woche hier und haben es nicht nur geschafft, den Kontakt zu allen vier einheimischen intelligenten Spezies zu vermasseln, sondern uns möglicherweise auch noch wenigstens eine davon zum Feind gemacht.«
    »Das wissen wir nicht mit Sicherheit.« Valnadireb zog es vor, die Umstände ebenso wie die Leiche des toten Hartschaligen in einem etwas positiveren Licht zu betrachten. »Der Erstkontakt war immer kurz und wenig aufschlussreich, das ist wahr, aber abgesehen von meiner ersten Begegnung mit Tiare und den Pelzigen, hat es keine offenen Feindseligkeiten gegeben.« Beide Echthände deuteten auf den Alien-Körper, der in der Bootsmitte lag. »Bis jetzt natürlich. Es ist zwar bedauerlich, aber dieser Zwischenfall hat vielleicht keine weitreichenden Konsequenzen. Selbst wenn die beiden Hartschaligen, die in den Fluss zurückgekehrt sind, den patrouillierenden Pelzigen und Stock-Gelees entgehen, könnte es sein, dass sie sich an so gut wie nichts mehr erinnern, was diese ganz besondere Begegnung betrifft, wenn sie wieder bei ihren eigenen Leuten eintreffen. Und selbst wenn sie es tun, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man ihrer Geschichte Glauben schenken wird. Allgemeine Aggression könnte bei diesem Volk nicht ungewöhnlich sein und muss nicht unbedingt weitere Feindseligkeiten nach sich ziehen. Wir wissen nichts über ihre Kultur.«
    »Wir wissen, dass sie es mögen, gegen die Stock-Gelees und die Pelzigen zu kämpfen«, entgegnete N'kosi. Er deutete auf die Gestalt, die regungslos auf dem Deck lag. »Wenn schon nichts anderes, so haben wir zumindest unser erstes Exemplar einer zweiten der vier dominanten Spezies erhalten.«
    Tellenberg hatte sich inzwischen von seinem peinlichen Sturz erholt und war zum Steuerbord-Dollbord gegangen, um dort zu überprüfen, wie es den Pelzigen und Stock-Gelees gelang, die Feuer zu löschen, die ihre Angreifer gelegt hatten. Trotz des nicht gerade effektiven Einsatzes gelangten sie durch schiere Entschlossenheit und Hartnäckigkeit zumindest zu einigem Erfolg.
    Man musste sie wirklich bewundern, fand er. Aber man musste auch der Unbarmherzigkeit und den kämpferischen Fähigkeiten der Dornigen und der Hartschaligen Respekt zollen.
    »Wieso denken Sie, dass es vier gibt?« Er stellte dem Thranx die Frage, ohne den Blick von den erlöschenden Feuern am Ufer abzuwenden.
    Valnadireb drehte sich auf allen sechsen zu ihm um und kam näher. »Wir sind vieren begegnet. Wir haben vier dokumentiert. Haben Sie irgendeinen Grund, diese Erkenntnisse anzuzweifeln, Esra?«
    »Nein, nein.« Er drehte sich um und sah dem Thranx in die juwelenartigen, golden glänzenden, purpurn umrandeten Facettenaugen. »Was ich damit meine, ist, woher wissen wir, dass es nicht noch mehr gibt?« Er blickte hinauf und begegnete den neugierigen Blicken seiner anderen Kollegen.
    Haviti rümpfte die Nase. »Wie könnte es mehr als vier separate, voneinander unabhängige, intelligente Wesen auf einer Welt geben?«
    Tellenberg zuckte mit den Achseln. »Acht ist keine unwahrscheinlichere Zahl als vier, wenn man genauer darüber nachdenkt. Oder zehn. Oder zwanzig. Vom evolutionären Standpunkt aus gesehen und ohne die astronomischen Eigenarten in Betracht zu ziehen, ist auf dieser Welt auch so schon alles durcheinander. Ich werde einen Weg finden, das in eine angemessene biologische Terminologie zu fassen, sobald wir wieder im Lager sind.«
    Niemand widersprach ihm. Es war möglich, sogar wahrscheinlich, dass sie alle unabhängig voneinander schon einen ähnlichen Gedanken gefasst hatten. Tellenberg war nur der Erste gewesen, der ihn ausgesprochen und ihm damit einen wissenschaftlichen Reiz gegeben hatte. Das hielt sie jedoch nicht

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