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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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fröhlich klang.
    Â»Was soll ich denn jetzt machen?«, fragte sie. Wieder flossen Tränen. Nun, wo sie einmal damit angefangen hatte, fühlte es sich an, als würde sie nie wieder aufhören. »Wenn ich nicht so verdammt stur gewesen wäre, wäre das alles nicht passiert. Ich habe Nathan getötet. Und jetzt bin ich mit meinen Nerven am Ende und darf das die anderen nicht sehen lassen.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Weil jemand diese Gruppe leiten muss. Jemand muss dafür sorgen, dass wir alle sicher sind. Mit einem Nervenzusammenbruch geht das schlecht. Wie zum Teufel soll ich sie in den Kampf führen? Jack, ich kapituliere und kann es niemandem sagen.«
    Â»Du hast es doch mir gerade gesagt.«
    Wieder kam etwas aus ihrer Kehle, das halb Schluchzen, halb Kichern war. »Ja, stimmt.«
    Â»Geht’s dir jetzt besser?«
    Sie trat mit dem Fuß gegen den Bettpfosten. »Vielleicht.«
    Â»Jetzt mal ganz langsam.« Jack nahm ihre Hand. »Du hast was verbockt. Du weißt es. Ich weiß es. Alle wissen es, obwohl sie genau das Gegenteil zu dir sagen. Und weißt du, warum? Weil sie an dich glauben. Ja, du hast Scheiße gebaut. Aber sie auch. Haben wir alle schon mal. Dir ist es gelungen, bis jetzt zu überleben. Alle sehen zu dir auf. Ein einziger Fehler macht aus dir noch lange kein Monster. Es macht dich menschlich.« Er zog sie an sich und nahm sie in den Arm. »Na, komm schon, selbst Anführerinnen müssen ab und zu mal gedrückt werden.«
    Sie ließ sich in seine Umarmung fallen und hielt ihn fest. Er war wie der Bruder, den sie nie hatte. Er schaffte es immer, ihr Sicherheit zu geben. Sie blieben eine Weile so sitzen, während ihr die Tränen weiter übers Gesicht liefen.
    Â»Es kommt mir vor, als würde ich zurzeit ununterbrochen heulen«, schniefte sie schließlich. »Als wir im Haus meiner Eltern waren, habe ich mich an Masons Schulter ausgeweint. Und jetzt bei dir. Ich kann mich einfach nicht beherrschen.«
    Â»Ich auch nicht«, sagte er. »Wir haben, glaube ich, alle mit unseren Problemen zu kämpfen. Ich tu mir irgendwie selbst leid. Hätte ein bisschen mehr auf dich achtgeben sollen.«
    Â»Mach dich nicht lächerlich«, protestierte sie.
    Jack zögerte. »Ich muss dich was fragen und ich will nicht, dass du Nein sagst.«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und setzte sich auf. »Du klingst so ernst.«
    Â»Bin ich auch.«
    Â»Okay.«
    Jack massierte sich die Schläfen. Die Sorgenfalten auf seiner Stirn wurden immer tiefer. »Ich habe lange darüber nachgedacht«, sagte er. »Wenn etwas passiert, wenn wir das Haus fluchtartig verlassen müssen, werde ich nicht mitkommen.«
    Â»Was? Warum nicht?«
    Â»Aries, es ist meine Entscheidung.«
    Â»Das ist Selbstmord.«
    Â»Ach komm schon, du weißt, dass es nicht darum geht«, sagte er mit einem gezwungenen Lachen. »Ich will euch nur nicht aufhalten. Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Ich kann dich zwar nicht sehen, aber ich höre, wie du einen Flunsch ziehst.«
    Â»Ich zieh keinen Flunsch.«
    Â»Doch, tust du. Für was für einen Freund hältst du mich eigentlich? Ich kenn dich schon eine Ewigkeit. Deshalb weiß ich auch, dass du mir dein Wort geben wirst.«
    Sie seufzte. »Ich kann dich nicht verlieren, Jack.«
    Â»Dann hoffen wir mal, dass es nicht so weit kommt. Aber versprechen musst du es mir trotzdem.«
    Â»Also gut. Aber es wird nicht passieren, daher ist diese Diskussion überflüssig«, log sie.
    Â»Genau«, stimmte Jack ihr zu. »Kannst du mir jetzt ein paar Paracetamol geben? Mein Kopf explodiert gleich.«
    Sie fummelte mit zittrigen Fingern am Verschluss der Dose herum, bis es ihr schließlich gelang, ein paar von den Tabletten in seine ausgestreckte Hand zu bugsieren.
    Einige Stunden später zogen sich Aries, Clementine, Raj und Joy von Kopf bis Fuß schwarz an. In ihren Rucksäcken hatten sie selbst gebastelte Molotowcocktails. Raj hatte sie im Badezimmer hergestellt.
    Â»Wir halten uns genau an den Plan«, erklärte Aries. »Wenn etwas schiefläuft, verschwinden wir. Ohne Wenn und Aber. Seid vorsichtig. Wir dürfen niemanden verlieren, vor allem nicht so kurz nach …«
    Joy nickte. Sie schob ihren Ärmel hoch und warf einen Blick auf die Digitaluhr, die sie im Baumarkt gefunden hatten. Jeder von ihnen trug die gleiche Uhr, alle waren auf

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