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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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dieselbe Zeit eingestellt. »Glaubt ihr, es ist okay, dass Eve bei Jack bleibt? Larisa und Claude sind da, aber sie kennen sie nicht so gut, falls sie noch einmal zusammenbricht. Denkt ihr, das reicht? Oder sollte besser einer von uns hierbleiben?«
    Â»Nein«, entschied Aries. »Du solltest ihr etwas mehr zutrauen. Sie ist stark. Außerdem hat sie ja Colin.«
    Joy schnaubte empört, während Aries sie angrinste.
    Â»Dann los«, sagte Clementine. »Und, Aries, du weißt, dass wir morgen genau das Gleiche für Michael tun werden.«
    Raj stöhnte. »Wie um alles in der Welt bin ich nur in die Geiselbefreiungsbranche geraten? Ich bin lediglich ein paar von euch gefolgt und jetzt läuft hier so was wie Mission: Impossible. Ich sollte Honorar verlangen.«
    Clementine gab ihm einen Klaps auf den Arm.
    Â»Morgen holen wir Michael«, stimmte Aries zu, während sie ihren schweren Rucksack schüttelte und auf das Klirren der Flaschen darin lauschte. »Ich hoffe nur, dass wir für seine Rettung nicht so viel Feuerwerk brauchen.«

NICHTS
    Jingle Bells. Jingle Bells.
    So langsam sieht es richtig nach Weihnachten aus.
    I’m dreaming of a White Christmas.
    Fa la la la la, la, la,
    la
    la.
    Okay, ich hab gelogen. Es sieht überhaupt nicht nach Weihnachten aus. Nicht mal ein bisschen. Das warme, zufriedene Gefühl, das die Leute normalerweise bekommen, wenn sie zu viel Eierpunsch trinken? Gibt’s nicht mehr. Ausgestorben.
    Dieses Jahr hat die Stadt bei der Dekoration geschlampt. Keine großen Weihnachtsbäume, keine festlich geschmückten Schaufenster, keine Eislauffläche auf dem Robson Square. Keine Straßenverkäufer, die ihre heißen Kastanien loswerden wollen, keine Leute, die hektisch durch die Dunkelheit laufen, in einer Hand den Regenschirm, in der anderen große Tüten mit Last-Minute-Geschenken. Keine hellen Lichter, keine Schokolade und keine nach Pfefferminz schmeckenden Zuckerstangen.
    Dieses Jahr gibt es keine Weihnachtspartys in den Büros. Keine Küsse unterm Mistelzweig oder Besäufnisse, die mitunter damit enden, dass sich jemand auf dem Parkplatz die Seele aus dem Leib kotzt.
    Aus den Augen, nicht aus dem Sinn.
    Jeder erinnert sich daran. Ich kann die Anspannung auf ihren Gesichtern sehen. Sie wissen, was für ein Tag kommt. Aber niemand will es laut sagen.
    Kann es Weihnachten noch geben, wenn niemand mehr glaubt? Wenn ich dir etwas schenken würde, würdest du es für immer in Ehren halten? Oder würdest du dich ärgern, weil du nichts hast, was du mir schenken kannst? Wäre es nicht schön, wenn ich dir meinen Fluch schenken könnte? Wenn ich ihn hübsch verpacken und ein silbernes Band um mein Leben wickeln könnte? Ich würde ihn dir sofort geben.
    Aber du würdest ihn wohl am nächsten Tag einfach zurückgeben.
    Ich wünschte, ich hätte einen Weihnachtsbaum. Wenn ich könnte, würde ich mich in die Berge davonschleichen und so lange suchen, bis ich die perfekte Kiefer gefunden hätte. Ich würde sie nicht fällen, das wäre viel zu grausam. Ich würde einfach nur dasitzen und sie ansehen. Ich würde den Geruch und die Schönheit um mich herum genießen. Vielleicht will ich dann nie wieder zurückkommen.
    Weiß jemand, was ich mir dieses Jahr zu Weihnachten wünsche?
    Nein, mach dir nicht die Mühe. Du würdest es sowieso nicht erraten.
    Und ich will dich nicht in Verlegenheit bringen, indem ich es dir sage.

HEILIGABEND

MICHAEL
    Die Küche war leer.
    Michael stand in der Mitte des Raums, in dem sich Ryder noch bis vor Kurzem gegen einen Küchenschrank gelehnt und seinen verstauchten Knöchel untersucht hatte.
    Die Stelle, an der er gesessen hatte, war leer.
    Â»Keine Anzeichen für einen Kampf«, stellte Heath fest. »Und die Tür ist noch ganz. Die Verrückten hätten sie eingeschlagen, wenn sie ihn geholt hätten.«
    Â»Ich versteh’s nicht«, sagte Michael. »Warum ist er weg? Und wie? Er konnte nicht mal laufen. Er hätte kriechen müssen.«
    Â»Glaubst du, einer seiner Freunde hat ihn gefunden?« Heath ging zur zweiten Tür in der Küche und öffnete sie. Sie führte in den Hinterhof. Dort war nichts außer dem weißen Transporter, den sie gestohlen hatten.
    Â»Möglich wäre es.«
    Â»Er konnte dich sowieso nicht ausstehen«, meinte Heath. »Ich hatte den Eindruck, als wäre da ziemlich

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