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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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anderen stolpern, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag.
    Â»Hör zu«, sagte er. »Du musst Daniel finden. Er ist drüben beim Casino. Du musst ihn holen. Wir treffen uns dann hier.«
    Â»Und was ist mit dir?«
    Mason zögerte. Im Camp kämpften die Leute um ihr Leben. Mehr als alles in der Welt wollte er Aries in Sicherheit bringen. Dann konnten sie alles hinter sich lassen, konnten sich eine Insel suchen und für den Rest ihres Lebens in Frieden leben.
    Mason wollte in Ruhe gelassen werden. Das war alles, was er gewollt hatte, seit diese Sache angefangen hatte. Aber so langsam sah er ein, dass das einfach nicht sein Schicksal war.
    Er lächelte still in sich hinein. An diesem Abend würde die Dunkelheit nicht gewinnen. Nein, Mason Dowell war noch kein Monster.
    Â»Ich muss den anderen helfen«, sagte er.

ARIES
    Sie wollte Mason nicht alleinlassen, doch er winkte sie fort. Dann stürzte er sich mitten in die Menge hinein, in der eine Gruppe Männer und Frauen versuchte, die Hetzer davon abzuhalten, das Feuer auf sie zu eröffnen.
    Â»Hol Daniel und komm wieder hierher!«, brüllte Mason über die Schulter. »Und beeil dich!«
    Sie drehte sich um und rannte in Richtung Casino. Es dauerte eine Weile, bis sie dort war; immer wieder stieß sie mit Leuten zusammen, die ihr entgegenkamen. Einmal blieb sie stehen, um bei einer neben der Bühne liegenden Frau nach dem Puls zu fühlen. Sie war tot. Danach stieg Aries über die Leichen von Hetzern und normalen Menschen und ignorierte den Drang, ihnen helfen zu wollen. Allen, die am Boden lagen, war nicht mehr zu helfen.
    Die Türen zum Casino waren geschlossen. In den Fenstern spiegelten sich die Feuer. Sie sah nach oben zu der dunklen Neonreklame über ihrem Kopf und versuchte, das eisige Kribbeln zu ignorieren, das an ihrer Wirbelsäule hochkroch.
    Sie wollte nicht hineingehen.
    Dort drinnen war etwas Furchtbares. Sie konnte es nicht erklären, aber sie konnte es spüren. Etwas Dunkles. Grauenhaftes.
    Aber auch Daniel war da drin.
    Sie ging zu den Türen und stieß eine davon auf. Mit dem Gewehr im Anschlag trat sie ein. Als ihr der Geruch nach Schweiß und Angst entgegenschlug, musste sie nach Luft schnappen und sich gleichzeitig auf die Lippen beißen.
    Im Innern des Casinos brannte Licht. Aries blinzelte mehrmals, um ihre Augen an die plötzliche Helligkeit zu gewöhnen. Nachdem sie das Foyer hinter sich hatte, gelangte sie in den Hauptraum, in dem Käfige standen – Reihe um Reihe speziell angefertigte Gefängnisse. In den meisten davon waren Menschen.
    Als aus dem hinteren Teil des Raums ein Geräusch zu ihr drang, hob sie die Waffe und fragte sich, ob sie es fertigbringen würde abzudrücken. Sie holte tief Luft und ging weiter, an den Käfigen vorbei.
    Jemand streckte die Hand aus und packte sie am Ärmel. Ein Mädchen, vielleicht ein paar Jahre älter als sie, mit ungepflegten Zöpfen und einer zerrissenen Jeans. »Was passiert dort draußen?«, fragte es.
    Â»Gefängnisausbruch«, antwortete Aries. Sie schob ihre Hand zwischen dem Drahtgeflecht hindurch und berührte die Finger des Mädchens. »Hast du einen Jungen hier reinkommen sehen? Dunkle Haare.«
    Â»Woher weiß ich, dass du nicht eine von ihnen bist?«, fragte das Mädchen.
    Aries ließ das Gewehr sinken und legte es auf den Boden. »Das jetzt würde ich zum Beispiel nicht tun, wenn ich ein Hetzer wäre«, erwiderte sie. »Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann, außer zu sagen, ich bin normal. Meine Augen sind nicht schwarz. Und ich muss meinen Freund finden.«
    Das Mädchen blickte die Maschinenpistole ein paar Sekunden schweigend an. Dann sagte es: »Dahinten. Er hilft den Leuten bei der Flucht. Aber er ist nicht schnell genug. Er versucht, die Vorhängeschlösser zu knacken, weiß aber nicht, wie.«
    Aries schüttelte den Kopf. Das musste Daniel sein, aber sie würde jetzt auf keinen Fall seinen Namen herausschreien. »Hier.« Sie zog ihren Rucksack von den Schultern und wühlte darin herum, bis sie den Drahtschneider gefunden hatte. »Damit sind wir durch den Zaun gekommen«, erklärte sie. »Ich hab noch einen. Befrei dich und hilf dann den anderen.«
    Das Mädchen griff sich das Werkzeug und fing an, das Drahtgeflecht durchzuschneiden.
    Aries ging weiter den schmalen Gang hinunter. Viele Leute starrten sie

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