R4ge Inside
stoben auseinander und duckten sich hinter den Käfigen, wo sie vor Ariesâ dilettantischen SchieÃkünsten sicher waren.
»Gut gemacht, du Scharfschützin.« Daniel hielt ihr die Hand entgegen.
Am Haupteingang wurde es laut. Plötzlich strömten noch mehr Leute in den Raum â bewaffnete Gefangene. Einige hatten Gewehre, andere hatten zu unkonventionelleren Mitteln gegriffen und sich mit Bratpfannen, Messern und allem Möglichen, was stumpf oder scharf war, bewaffnet.
Die Gruppe stürmte zu den Hetzern und griff sie mit voller Gewalt an. Das Mädchen mit dem Drahtschneider neben ihr stieà einen gellenden Schrei aus und rannte ebenfalls direkt auf das Gedränge zu. Ein anderer kam ihr nach. Und noch einer. Langsam, stetig, einige humpelnd, andere mit schmerzverzerrten Gesichtern, schloss sich die Gruppe dem Gemetzel an.
Die Angstschreie, die ertönten, stammten nicht von den Gefangenen.
Entsetzt starrte Aries das Geschehen an, bis Daniel ihr eine Hand auf die Schulter legte. »Komm mit. Hinten sind noch ein paar andere Räume. Wir sollten kurz nachsehen.«
Er gab ihr keine Gelegenheit, Nein zu sagen. Seine Finger schlossen sich um ihre Hand und zusammen rannten sie auf ein Fluchtwegschild zu, das über einer schweren schwarzen Tür leuchtete.
Hinter der Tür lag ein langer Gang mit mehreren geschlossenen Türen. Während sie weitergingen, rüttelte Daniel an den Türknäufen, von denen die meisten verriegelt waren. Nur ein paar wenige lieÃen sich öffnen. Er sah in jedem der Räume nach. Es schien niemand drin zu sein. Dieser Teil des Gebäudes war leer.
»Es gibt noch einen anderen Ausgang ganz am Ende des Ganges«, sagte Daniel. »Von dort kommen wir ins Freie.«
»Woher weiÃt du das?«, fragte sie.
»Ich bin eine Weile hier gewesen. Hier haben sie mich gefoltert.« Er schlug mit der Faust auf eine der Türen.
Aries sah ihn an. Am liebsten hätte sie jetzt die Hand ausgestreckt und sanft die blauen Flecken in seinem Gesicht berührt.
Daniel lächelte, als würde er ihre Gedanken lesen. »Ich bin in Ordnung, ehrlich. Es gibt erheblich Schlimmeres als ein paar Schläge auf den Kopf.«
Sie fragte sich, ob ihm die Hetzer dieses »Schlimmere« auch angetan hatten und ob Daniel das jemals zugeben würde.
Als sie um die Ecke bogen, war ihnen sofort klar, dass sie nicht allein waren. Jemand hatte sie gefunden.
Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine Hand auf und versetzte ihr einen StoÃ. Aries wurde mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert. Ihr blieb die Luft weg, sie sackte in sich zusammen. Daniel war sofort bei ihr, packte sie, zog sie wieder hoch.
Sie konnte nicht atmen. Ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. Mit einem Mal war das Gewehr in ihrer Hand zu schwer, es entglitt ihren Fingern und polterte auf den Boden.
Daniel zögerte keine Sekunde. Er drehte sich um und erstach den Angreifer mit dem Drahtschneider. Der Hetzer schrie auf und ging zu Boden. Daniel riss die nächstgelegene Tür auf und stieà Aries hinein. Dann hob er das Gewehr auf, hechtete hinter ihr in den Raum und verriegelte die Tür von innen.
»Wir haben Glück«, sagte er, nachdem er sich schnell in dem Raum umgesehen hatte. »Da ist ein Fenster. Wir können rausklettern.«
Jemand warf sich gegen die Tür. Immer wieder. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Tür unter der Wucht des Aufpralls nachgeben würde.
Aries sah sich um. Bis auf einen Stuhl in der Mitte des Raums gab es keine Möbel. An dem Stuhl hingen Ketten. Es war dunkel, aber sie war ziemlich sicher, dass es sich bei den Flecken unter dem Stuhl um Blut handelte.
»Komm schon«, drängte Daniel, während er sie am Arm packte. »Denk lieber nicht darüber nach. Es macht dich nur verrückt.«
Das Fenster war klein, aber sie schafften es, sich hindurchzuzwängen. Als sie drauÃen waren, stellten sie fest, dass dicke Rauchwolken über dem Camp hingen. Sie rannten zu der Stelle, an der Mason auf sie warten würde.
Er stand am Zaun, wie versprochen.
Einige Meter vor der Stelle, an der Mason wartete, blieb Daniel plötzlich stehen. »Beeil dich«, sagte er. »Ich glaube, er will allein mit dir reden.«
»Dafür haben wir keine Zeit.«
Daniel zuckte mit den Schultern. »Doch. Und jetzt geh.«
MASON
Als er Aries sah, wusste er nicht, ob er glücklich oder traurig war. Ja,
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