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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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dabei war, vom Motorrad zu steigen. Aries riss sich ihren Helm vom Kopf und beeilte sich, ihm nachzukommen. Als sie ihn schließlich erreichte, waren sie schon halb die Straße hinunter.
    Aus Sicherheitsgründen parkten sie das Motorrad nie in der Nähe ihres Verstecks. Sie hielten mehrere Häuserblocks davon entfernt an, versteckten es hinter einem Busch und nahmen dann eine komplizierte Route durch Gärten und über das Football-Feld einer Highschool, bevor sie zu ihrem Ziel gelangten.
    Vorsicht war besser als Nachsicht.
    Ihr Versteck – sie brachte es nicht fertig, es anders zu nennen – war eine große Villa in einer Seitenstraße der King Edward Avenue. Wer auch immer darin gewohnt hatte, musste eine Menge Geld gehabt haben. Aries hatte immer davon geträumt, einmal in einem Haus zu wohnen, das mehrere Millionen Dollar gekostet hatte. Sie hatte nur nie gedacht, dass es so sein würde. Das Haus hatte mehrere Schlafzimmer und genauso viele Bäder. Die Küche war riesig, mit großen Kupfertöpfen und einem verglasten Erker, der die Morgensonne hereinließ. Der Kühlschrank war groß genug, um darin zu wohnen. Es gab eine Speisekammer, vollgestopft mit Konserven, die sie aus dem nächstgelegenen Safeway hergeschleppt hatten. Die Jalousien waren die ganze Zeit heruntergelassen, damit niemand hineinsehen konnte. Es gab weder Strom noch fließendes Wasser, aber inzwischen hatten sich alle daran gewöhnt.
    Für ein Versteck war es ganz ordentlich. Es war so groß, dass jeder einen eigenen Bereich hatte, und so komfortabel, dass eigentlich niemand weiterziehen wollte. Absolute Sicherheit würden sie auch woanders nicht finden. Im Vergleich zu ihrem letzten Unterschlupf, wo sie unter einem eingestürzten Dach und stinkenden Decken geschlafen hatten, war die Villa ein apokalyptischer Traum.
    Aries machte sich deshalb Sorgen. Sie wusste, dass das Haus nicht ausreichend sicher war und dass sie es irgendwann ganz plötzlich würden verlassen müssen. Es würde ihnen schwerfallen, diese Art von Luxus aufzugeben – vor allem, weil sie sonst fast nichts hatten.
    Außerdem war es nicht ratsam, zu lange an einem Ort zu bleiben. Darüber waren sich im Prinzip alle einig. Doch das Haus ließ sie ein bisschen leichtsinnig werden. Sie machten Zugeständnisse an ihre Sicherheit, um es bequem zu haben. Selbst Aries fiel das hin und wieder auf.
    Und sie wollte nicht schon wieder in der Falle sitzen. Das letzte Mal war einfach zu grauenhaft gewesen. Manchmal stand sie im Wohnzimmer, starrte auf den riesigen Flachbildfernseher, der nicht funktionierte, und fragte sich, wann eines der Ungeheuer einen brennenden Molotowcocktail durch das Fenster werfen würde.
    Als sie an die Ecke kamen, kauerten sich Mason und Aries zwischen eine Veranda und ein paar verwilderte Büsche. Hier würden sie mindestens fünf Minuten bleiben und die Straße beobachten, bevor sie weitergingen. Das war eine von Aries’ wichtigsten Regeln. Standardvorgehensweise. Sie wollte auf keinen Fall diejenige sein, die die Hetzer versehentlich zu ihrem Versteck führte.
    Â»Wo ist die Wache?«, fragte Mason mit einem Stirnrunzeln. »Wer zum Teufel hat gerade Dienst?« Von ihrem Versteck aus konnten sie den schwarzen SUV sehen, von dem aus einer von ihnen die Straße im Auge behielt. Sie hatten einen Dienstplan. Die Gegend musste rund um die Uhr überwacht werden.
    Doch das Fahrzeug war leer.
    Â»Wer wohl?«, seufzte sie. »Ich glaube, Colin ist an der Reihe.«
    Â»Dieser Idiot wird uns noch alle umbringen.«
    Sie nickte. »Ich rede mit ihm.«
    Mason zuckte mit den Schultern. «Die Mühe brauchst du dir nicht zu machen. Ich bin sowieso für die nächste Schicht eingeteilt. Ich esse schnell was, dann gehe ich auf meinen Posten.«
    Â»Wegen vorhin«, begann sie. Ihre Augen waren immer noch ein wenig gerötet vom Weinen. Sie hätte jetzt gern einen Spiegel gehabt, um zu sehen, ob ihr Gesicht fleckig war.
    Â»Es ist doch nichts passiert«, sagte Mason, ohne sie anzusehen. »Wir sind rein und wieder raus. Alle hatten Spaß.«
    Sie lächelte. »Danke.«
    Â»Gern geschehen. Sollen wir?«
    Aries wischte ein paar Blätter und eine Ameise, die gerade an ihrem Arm nach oben krabbelte, von sich herunter. »Ja, verschwinden wir von hier, bevor ich Spinnen oder etwas anderes Ekliges in die Haare bekomme.«
    Â»Das geht

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