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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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Schwein.«
    Â»So oder so«, sagte Aries, während sie ein Gähnen unterdrückte. »Wir dürfen es ihnen nicht zu einfach machen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Hetzer uns finden.«
    Â»Du sagst es, Herzchen«, stimmte Brandi zu. »In diesem Sinne. Ich sollte nach Hause gehen. Schließlich will ich hier keine Wurzeln schlagen. Die Mädels flippen aus, wenn ich nicht zur vereinbarten Zeit zurück bin. Grüßt die anderen von mir. Und du, meine Süße, solltest mal eine Weile schlafen. Du siehst müde aus.«
    Â»Mach ich«, versprach Aries. Sie stand auf, um mit Brandi zur Tür zu gehen, doch die Frau winkte ab.
    Â»Ich bin doch kein Gast«, sagte sie. »Ich find schon allein raus.«
    Aries blieb noch ein paar Minuten im Wohnzimmer.
    Schließlich entschuldigte sie sich und ging nach oben zu einem der Schlafzimmer, in dem Jack allein im Dunkeln saß.
    Â»Hallo«, sagte sie von der Tür aus.
    Vor ein paar Wochen hatte Jack bei einem Kampf gegen die Hetzer einen Schlag mit einem Baseballschläger abbekommen, der ihn am Kopf getroffen hatte. Seitdem konnte er nichts mehr sehen und litt unter furchtbaren Migräneanfällen. Niemand wusste, ob er für immer blind sein würde oder ob es nur vorübergehend war. Schließlich gab es ja keine Ärzte, die eine Diagnose stellen konnten.
    Â»Höre ich da eine schöne Frau?«, fragte Jack. »Ich würde ja aufstehen, aber vermutlich würde ich mich bei dem Versuch, dich zu finden, rettungslos verlaufen.«
    Aries kam zu ihm und setzte sich neben sein Bett. Ihr Freund war blass und wirkte in Decken gehüllt nicht mehr annähernd so stark wie noch vor ein paar Wochen. Es war nicht einfach. Jack selbst ging großartig damit um; er war der Erste gewesen, der idiotische Blindenwitze gerissen hatte. Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht, doch Aries sah ihm an, dass er sich dazu zwingen musste. Seine Augen wirkten trüb. Sie starrten ins Leere und sahen nur Dunkelheit. Manchmal blinzelte er und kniff die Augen zusammen, als würde er versuchen, Schmerzen zu unterdrücken. Aber er hatte immer darauf bestanden, dass es ihm gut ging, wenn Aries gefragt hatte. Egal, wie sehr er sich auch bemühte, positiv zu bleiben – Aries wusste, dass er den Ernst der Lage nicht verkannte. Einen Blinden in der Gruppe zu haben machte vieles schwerer. Wenn die Zeit kam und sie das Haus umgehend verlassen mussten, würde das alles andere als einfach sein. Jack konnte nicht weglaufen.
    Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, beschlich sie das Gefühl, schuld an seinem Zustand zu sein. Sie hatte ihn nicht gerettet. Und sie wusste, dass sie ihn nie im Stich lassen könnte, egal, was für Konsequenzen das auch haben würde.
    Â»Wie fühlst du dich?«
    Er lächelte. »Gut. Mein Kopf tut ein bisschen weh, aber das bin ich ja gewohnt.«
    Â»Brauchst du ein paar Tabletten?« Auf dem Nachttisch stand eine ganze Batterie von Schmerzmitteln. Ibuprofen, Paracetamol, Aspirin. Dazu noch ein paar andere Tabletten mit langen unaussprechlichen Namen, die noch stärker wirkten. Nathan hatte vor ein paar Wochen eine Apotheke geplündert. Keines der Medikamente hatte die gewünschte Wirkung, trotzdem hatte Jack alle nacheinander durchprobiert.
    Was er wirklich brauchte, waren eine Kernspinuntersuchung, Röntgenaufnahmen oder irgendwelche anderen Diagnosen und Behandlungen, die nur in einem Krankenhaus möglich waren.
    Â»Keine Tabletten«, sagte Jack. »Aber du kannst mir erzählen, wie es gelaufen ist. Und versuch nicht zu lügen. Ich höre es an deiner Stimme. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht.«
    Â»Ich würde jetzt lieber nicht darüber reden«, sagte sie. »Es war schlimm. Ich hätte es besser wissen müssen. Können wir es dabei belassen?«
    Â»In Ordnung.«
    Das war das Tolle an Jack. Er drängte einen nie. Er akzeptierte alles so, wie es war.
    Sie blieb noch ein paar Minuten und ging dann in das Schlafzimmer, das sie sich mit Joy und Eve teilte. Sie hatten ein paar Matratzen aus anderen Zimmern geholt, die jetzt von einer Wand zur anderen auf dem Boden lagen. Nachdem Aries sich die Schuhe ausgezogen hatte, setzte sie sich auf ihr Bett und drückte ein Kissen an die Brust.
    Sie hatte jetzt eine neue Familie. Gewissheit darüber zu haben, dass es ihre alte nicht mehr gab, tat trotzdem weh.
    Aries schloss die Augen und wartete auf den

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