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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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bewegen. Wenn sie doch nur ihren Speer hätte! Stattdessen konnte sie nichts anderes tun, als einfach liegen zu bleiben, während die Hetzer über den Jungen herfielen.
    Wo war Michael? Sie wagte es nicht, den Kopf zu heben und sich nach ihm umzusehen. Stattdessen rollte sie sich zusammen und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen. Solange sie am Boden lag, hielten die Hetzer sie vielleicht für tot.
    Mist! Mist! Mist!
    Warum hatte sie seine Hand losgelassen?
    Â»Clementine!«
    Sie riss die Augen auf und hoffte, Michael vor sich zu sehen. Doch es war Raj, der aus dem Nichts kam und auf den Hetzer einschlug, der gerade mit einem großen Tranchiermesser auf sie einstechen wollte. Der Student zog sie hoch und drückte sie an sich.
    Â»Michael«, keuchte sie.
    Â»Direkt hinter uns«, sagte Raj. »Er hilft Larisa. Er weiß, wo er hinsoll. Wir treffen uns auf der Rückseite des Gebäudes. Kannst du laufen?«
    Clementine schaffte es, allein zu stehen, doch ihre Beine zitterten immer noch heftig. Nachdem sie ein paarmal tief Luft geholt hatte, versuchte sie, sich zu konzentrieren. Sie hatte einfach nicht genug Zeit, sich hinzusetzen und zu warten, bis sich ihr Körper erholt hatte und der stechende Schmerz in ihrem Bauch nachließ.
    Mit Rajs Hilfe gelang es ihr, auf die Rückseite des Museums zu kommen. Durch die riesigen Fenster konnte sie die Flammen sehen, die sich durch Totempfähle und Kanus fraßen. Überall lagen Leichen. Sie wusste nicht genau, ob sie einige davon erkannte oder nicht. Was war mit dem Mädchen mit den blonden Zöpfen? War es auch dort? Lag es jetzt in einer Blutlache zwischen zerbrochener Keramik? Warum hatte sie sich nicht die Mühe gemacht, das Mädchen nach seinem Namen zu fragen?
    Â»Clementine?« Raj rüttelte sie sanft.
    Â»Was?« Sie erwachte aus ihrer Starre.
    Â»Ich muss zurück und ihn holen.«
    Â»Wie bitte?« Endlich gelang es ihr, sich zu sammeln. Raj, der immer noch seine Hände auf ihren Schultern hatte, blickte sie an. »Wo ist Michael?«
    Â»Das meine ich ja«, sagte Raj. »Er hätte schon längst hier sein sollen. Ich muss wieder zurück. Du gehst zum Strand. Da liegen ein paar Boote. Dort bist du in Sicherheit. Ich erklär dir, wie du hinkommst.«
    Â»Nein.« Sie riss sich von ihm los. »Ich komme mit.«
    Â»Du bist verletzt.«
    Sie holte tief Luft und spürte immer noch den stechenden Schmerz in ihrem Magen. »Na und?«
    Â»Du würdest mich nur aufhalten. Im Wald bist du sicher.«
    Sie wollte ihm widersprechen, da sie fest entschlossen war, mit ihm zusammen zum Eingang des Museums zurückzukehren. Doch das Adrenalin, das durch ihren Körper tobte, hatte etwas ganz anderes mit ihr vor: Plötzlich wurde der Inhalt ihres Magens nach oben befördert. Sie krümmte sich und übergab sich auf das Pflaster.
    Â»Oh Gott«, murmelte sie.
    Â»Bist du jetzt zufrieden?«, witzelte Raj. Dieses Mal beeilte er sich nicht so sehr, ihr zu helfen. Aber er stützte sie, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte. »Ich erklär dir den Weg. Und ich bringe ihn mit. Versprochen.«
    Clementine spuckte zweimal aus, um den schrecklichen Geschmack aus ihrem Mund zu bekommen. »In Ordnung. Aber ihr kommt besser beide zurück. Wenn ihr nicht wiederauftaucht, werde ich euch suchen. Und wenn ich euch finde, werde ich …« Sie zögerte. »Ich werde … Ach, zum Teufel, ich weiß nicht, was ich tun werde, aber es wird dir auf jeden Fall leidtun.«
    Â»Okay«, erwiderte er mit einem fast traurigen Lächeln. »Drohung ist angekommen. Siehst du den Weg da drüben? Du folgst ihm. Er führt dich direkt durch den Wald an den Strand.« Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    Für ein paar unerträglich lange Sekunden stand sie da und fragte sich, ob sie ihm folgen sollte. Doch dann rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie ihm im Moment überhaupt keine Hilfe war. Also humpelte sie auf den Weg zu, der sie durch den Wald bringen würde.
    Sie hatte ihn gehen lassen.
    Mist! Mist! Mist!
    In dem Waldgebiet hinter dem Museum war es stockdunkel. Es dauerte nicht lange, bis ihr klar wurde, dass sie nicht allein war. Raj hatte sich geirrt. Die Hetzer waren schon da. Sie konnte sie durch das Unterholz trampeln hören und sah die Lichtkegel ihrer Taschenlampen, die nach herumirrenden Opfern suchten.
    Und sie

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