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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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einen Tweet oder ein Update bei Facebook wert gewesen.
    Die Hetzer hatten offenbar jede Menge Renovierungsarbeiten durchgeführt, denn das Innere war nicht wiederzuerkennen. Wirkten die meisten Casinos nicht auf eine geschmacklose Art heiter und freundlich? Mason war noch nie hier gewesen, daher wusste er nicht, wozu der Raum früher benutzt worden war. Es war alles ausgeräumt worden, um Platz für die Käfige zu schaffen. Die Wände waren schwarz gestrichen. Am hinteren Ende des Zimmers konnte er in einer Ecke aufeinandergestapelte Blackjack-Tische und elektronische Glücksspielautomaten erkennen.
    Mason saß auf dem Boden seines kleinen Gefängnisses. Mit dem Rücken lehnte er am Rand seiner Zelle, die etwa eins fünfzig mal eins fünfzig maß. Die Wände bestanden aus einem sieben Meter hohen Zaun, der mit Maschengeflecht und Stacheldraht abgedeckt war. Zwischen der Wand und der Decke gab es ein paar Lücken, die jedoch nicht sehr groß waren. Selbst wenn er versuchte hinauszuklettern, würde er sich bei dem Versuch, durch eine der Ritzen zu schlüpfen, die Haut aufschlitzen. Oder von den Wachen aufgehalten werden, die regelmäßig zwischen den Käfigen hindurchgingen. Sie hatten Gewehre und verschiedene andere Waffen bei sich. Mason trug immer noch seine Jacke. Sie hatten seine Taschen durchsucht und ihm das Schweizer Messer weggenommen. Außerdem seine Brieftasche und die paar Dollar, die ihm noch geblieben waren – nicht dass Geld noch irgendetwas bedeutete. Aber sie hatten vergessen, in seiner Hemdtasche nachzusehen, in der er das kleine Glasfläschchen mit Sand bei sich trug. Es war jetzt das Einzige, was ihm noch geblieben war. Er wollte es herausnehmen und in der Hand halten, aber er hatte Angst, dass es jemand bemerken würde. Daher ließ er das Fläschchen, wo es war. Es war sein Glücksbringer.
    Der ihm kein Glück gebracht hatte.
    Es war merkwürdig, keine Papiere mehr zu haben. Schließlich konnte er ja schlecht einen neuen Führerschein anfordern. Die Gesäßtasche fühlte sich leer und schlaff an. Was, wenn ihm jetzt etwas passierte und niemand seine Leiche identifizieren konnte? Er würde namenlos sterben. Hatte Chickadee ein Portemonnaie bei sich gehabt, als er sie begraben hatte? Würde irgendwann einmal jemand ihre Leiche ausgraben? Würde es eine Rolle spielen, ob er auf dem vergammelten Führerschein ihren Namen las?
    Mason schüttelte den Kopf. Er hatte keine Zeit, um über etwas so Lächerliches nachzudenken. Er musste sich konzentrieren. Herauszufinden, wie er hier rauskam, wäre schon mal ein guter Anfang.
    Doch selbst wenn er es schaffte, über den Zaun zu klettern und irgendwie nach draußen zu gelangen, würden sie ihn sofort wieder einfangen.
    Seine Zelle hatte keine richtige Tür. Die Hetzer hatten einfach das Drahtgeflecht einen halben Meter zur Seite gezogen, ihn hineingestoßen und den Zaun mit einem einfachen Vorhängeschloss gesichert. Es war eines von den billigen Schlössern, die er früher immer im Supermarkt gekauft hatte. Zwei Dollar hin oder her, es war trotzdem stabil genug, um ihn gefangen zu halten. Er durchsuchte noch einmal seine Taschen, fand aber nichts, das sich dazu eignete, das Schloss zu knacken.
    Er konnte nur warten. Zumindest vorläufig.
    In dem Raum waren noch jede Menge anderer Leute. Fast alle Käfige waren besetzt. In einer Ecke weinte jemand. Wahrscheinlich eine Frau. Schwer zu sagen. Er hatte versucht, etwas zu erkennen, doch der Käfig war zu weit weg und es war zu viel Maschendraht dazwischen. Ein dunkler Schatten, der sich zusammengekauert hatte, war alles, was er sah. Auf dem Boden des Käfigs daneben lag eine kleine Gestalt. Sie hatte die Hände durch den Maschendraht gesteckt und versuchte, den schluchzenden Schatten zu erreichen.
    Schweigen. Einige Leute sahen hin und wieder in Masons Richtung. Aber keine Stimmen. Sie brauchten nichts zu sagen. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, was sie dachten.
    Die Leuchtstoffröhre über ihm flackerte. Sie gab ein lautes Brummen von sich, das ihm in den Ohren wehtat.
    Â»Toll. Ganz toll.«
    Die Stimme kam von rechts.
    Daniel war zwei Käfige weiter. Zwischen ihnen befand sich ein älterer Mann, der entweder tot war oder schlief, das war nicht zu erkennen. Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, halb von einer Jacke verdeckt. Er hatte sich seit ihrer Ankunft nicht

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