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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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müssen uns hier irgendwo verstecken können.«
    Michael schleppte Ryder in den Gang hinaus. Dort ging er nach links, den schmalen Korridor hinunter. Sich in der Toilette zu verschanzen kam nicht infrage. Wenn er die Tür abschloss, würden die Hetzer sofort wissen, dass sich dort jemand versteckte. Sie mussten einen Lagerraum finden, eine abgesperrte Tür, die keinen Verdacht erregen würde.
    Die nächste Tür war groß und schwer. Michael hantierte mit den Schlüsseln, während Ryder Wache hielt, und konnte die Tür beim dritten Versuch aufschließen. Er machte sich nicht einmal die Mühe, den Raum zu durchsuchen. Stattdessen stieß er Ryder hinein, machte die Tür zu und schloss sie hinter ihnen ab. Er tastete eine Weile suchend in der Dunkelheit herum, zog dann aber seine Taschenlampe aus der Gesäßtasche.
    Sie waren in einer großen Küche.
    Schnell scannte Michael den Raum. Er war leer. Es gab noch eine weitere Tür, die er sich näher ansah. Sie führte zu einer Laderampe. Großartig! Es war immer gut, einen zweiten Ausgang zu haben.
    Sie warteten. Niemand kam, niemand hämmerte an die Tür. Aus dem Gang waren keine Schritte zu hören. Michael war überzeugt, dass es ihnen gelungen war, in die Küche zu kommen, ohne dass die Hetzer es bemerkt hatten.
    Fürs Erste waren sie in Sicherheit. Die Hetzer würden es nicht schaffen, die Tür aufzubrechen. Falls nicht irgendwo noch ein paar Schlüssel herumlagen, hatten sie es wohl geschafft. Ryder lehnte sich an eine Wand, während Michael nach Waffen suchte. Es gab nicht viel, was er gebrauchen konnte, nicht einmal ein paar Messer. Die meisten Schränke waren abgeschlossen und er schien keine Schlüssel zu haben, die passten. Er wollte es nicht riskieren, Schränke aufzubrechen und Lärm zu machen.
    Tolle Küche. Der Kühlschrank roch nach Schimmel. Er war leer bis auf einige Packungen Kaffeesahne, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen war. Im Gefrierschrank fand er nur ein paar Eiswürfelbehälter, gefüllt mit faulig aussehendem Wasser.
    Â»Das ist doch zum Kotzen«, fluchte er schließlich. »Wir sind in Sicherheit, aber hier ist nichts. Wir können nicht bleiben. Ohne Nahrung halten wir höchstens ein oder zwei Tage durch.« Er versuchte, den Wasserhahn aufzudrehen. Nichts. »Wir haben nicht mal Wasser.«
    Ryder nickte.
    Â»Vielleicht kann ich mich später rausschleichen und nach etwas zu essen suchen«, schlug Michael vor. »In den Wohnheimen gibt es doch sicher Verkaufsautomaten.«
    Â»Falls ja, haben wir sie vermutlich schon längst leer geräumt«, sagte Ryder. »Die meisten Lebensmittel auf dem Campus wurden ins Museum gebracht.«
    Â»Ihr habt bestimmt nicht alles gefunden.«
    Â»Meine Leute waren ziemlich gründlich.«
    Â»Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als hier sitzen zu bleiben und zu verhungern«, antwortete Michael. »Mit dem Knöchel kannst du nicht weg und ich kann dich ja schlecht hier zurücklassen.«
    Â»Ich würde es tun.«
    Â»Was würdest du tun?«
    Â»Dich zurücklassen.«
    Michael lehnte sich an den Kühlschrank und rutschte daran hinunter, bis er auf dem Boden saß. »Das ist der Unterschied zwischen dir und mir«, seufzte er. »Du lässt Leute sterben. Du lässt sie im Stich. Ich dagegen versuche, etwas daran zu ändern.«
    Â»Du hast doch keine Ahnung«, sagte Ryder.
    Â»Was das angeht, sind wir eben verschiedener Meinung.«
    So blieb ihnen nichts anderes übrig, als schweigend auf dem kalten Fliesenboden zu sitzen und zu warten.
    Er hatte geschlafen. Und geträumt. Aber die Bilder aus seinem Traum waren in dem Moment weg, in dem er hörte, wie ein Schlüssel in das Türschloss gesteckt wurde.
    Michael sprang auf. Hektisch suchte er nach der Taschenlampe, die ihm aus der Hand geglitten war, während er geschlafen hatte. Wie hatte er nur einschlafen können? Er hätte gründlicher nach Waffen suchen müssen, er hätte die Küche Stück für Stück auseinandernehmen müssen, bis er etwas gefunden hatte. Warum zum Teufel hatte er den Locher nicht mitgenommen? Er tastete in der Dunkelheit umher, bis er die Arbeitsplatte erspürte. Dann ging er in die Hocke und durchwühlte die Schränke darunter, auf der Suche nach irgendetwas Brauchbarem. Seine Finger schlossen sich um einen kleinen Stabmixer. Alles andere als

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