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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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eine ideale Waffe, aber besser als nichts.
    In der Finsternis hörte er wieder das Geräusch von Metall im Türschloss. Eine kleine Pause. Dann ein Klirren, als jemand nach einem anderen Schlüssel suchte. Es gab einen zweiten Schlüsselbund und dieser Jemand hatte ihn gefunden.
    Â»Stell dich hinter die Tür«, flüsterte Ryder. »Greif sie an.«
    Â»Wir wissen doch gar nicht, wie viele es sind«, flüsterte Michael zurück. Doch er tastete sich durch die Dunkelheit, bis er die Tür gefunden hatte. Nachdem er sich seitlich davon hingestellt hatte, hob er den Stabmixer in die Höhe. Er kam sich absolut lächerlich vor. Zum Glück gab es kein Licht. Wenn Ryder ihn jetzt sehen könnte, würde er sich vermutlich vor Lachen ausschütten.
    Die Person auf der anderen Seite der Tür probierte den nächsten Schlüssel aus. Dieses Mal hörte Michael, wie das Schloss Klick machte. Er erstarrte.
    Ganz langsam wurde die Tür geöffnet. Jemand kam in die Küche. Michael wartete. Er konnte erst zuschlagen, wenn sich die Person noch etwas weiter in den Raum hineinwagte.
    Eine Hand mit einer Taschenlampe erschien.
    Gleißende Helligkeit strömte in die Küche. Michael musste blinzeln. Geblendet sprang er vor, bereit, mit dem Stabmixer zuzuschlagen. Dann hielt er mitten in der Bewegung inne.
    Ein blonder Junge erstarrte vor Schreck, die Hand noch auf dem Türgriff.
    Â»Heilige Scheiße!«, rief der Fremde. »Nicht! Ich bin normal. Ich bin normal!« Er legte die Hände an den Kopf und warf sich auf den Boden. Seine Taschenlampe rollte in die Ecke.
    Michael holte immer noch mit dem Stabmixer aus. Plötzlich schoss ihm durch den Kopf, dass er dem Neuankömmling ja einen Smoothie mixen könnte. Er brauchte Ryder nur noch mit einem Schneidbrett oder einer Küchenmaschine zu bewaffnen, schon waren sie im Geschäft.
    Â»Tu mir nichts«, sagte der Typ. Er hatte immer noch die Hände auf den Haaren. »Ich bin normal.«
    Â»Das sagtest du bereits«, meinte Michael. Dann ließ er den Stabmixer sinken und versteckte ihn hinter seinem Rücken.
    Ryder beobachtete Michael aus seiner Ecke heraus, einen amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht. Bevor Michael es verhindern konnte, brach er selbst in hysterisches Gelächter aus.
    Â»Worauf wartest du?«, rief Ryder dem Jungen zu. »Komm rein und mach die Tür zu.«
    Â»Ja«, sagte Michael, immer noch kichernd. »Habt ihr zu Hause Säcke vor den Türen? Es zieht wie Hechtsuppe.«

CLEMENTINE
    Es war eine jener Nächte, die damit enden würde, dass Clementine keine Minute Schlaf bekam. Was nichts Neues war. Sie war inzwischen richtig gut darin, auch ohne ausreichend Schlaf zu funktionieren. Solange sie nicht wieder am Straßenrand aufwachte, was ihr ganz am Anfang einmal passiert war, konnte sie damit umgehen.
    Als sie gestern Abend nach Hause gekommen waren, hatten sie festgestellt, dass eines der Mädchen von der Universität hohes Fieber hatte. Das Paracetamol, das Larisa ihm gegeben hatte, schien nicht zu wirken.
    Das Mädchen hieß Emma. Einer der Hetzer hatte ihr ein Stück Fleisch aus dem Oberarm gerissen. Die Haut um die klaffende Wunde herum fühlte sich heiß an und rote Streifen zogen sich bis zu Schulter und Ellbogen. Larisa hatte erklärt, dass dies Anzeichen für eine Infektion seien. Das würde auch die fast vierzig Grad Fieber erklären. Ihrer Freundin Janelle ging es ebenfalls nicht gut. Sie hatte einen Messerstich in den Bauch abbekommen und vor einer Stunde Blut erbrochen. Clementine war zwar keine Expertin, aber sie war sich ziemlich sicher, dass das Mädchen innere Blutungen hatte. Ohne richtige ärztliche Versorgung würden wohl beide sterben.
    Â»Ich weiß nicht, was ich tun soll«, klagte Larisa. Sie hüpfte auf ihrem gesunden Fuß herum und ignorierte Joy, die sie dazu bringen wollte, sich hinzusetzen. »Mit so etwas kenn ich mich nicht aus. Ich war erst im ersten Jahr meiner Krankenschwesterausbildung. Wir hatten noch nichts gelernt.«
    Â»Joy hat recht«, sagte Aries. »Du musst mal eine Pause machen. Dein Verband ist durchgeblutet. Wir lösen dich jetzt ab.«
    Endlich war Larisa damit einverstanden, sich hinzusetzen. Nathan half ihr ins Wohnzimmer, wo sie versuchten, ihren Verband nach ihren Anweisungen zu wechseln. Joy wollte helfen, verschwand dann aber in ihrem Schlafzimmer, nachdem sie ganz blass

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