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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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hinauf.
    »Feigling! Dann bleib eben hier!«, rief Raven ihm verärgert hinterher. »Ich gehe zur Burg. Was soll Schlimmes passieren?« Mit entschlossenem Gesichtsausdruck setzte er seinen Weg durch den Wald fort.
    Nach einer Weile ließ er den Forst hinter sich und trat auf das freie Feld hinaus. Wie immer galt sein erster Blick der Festung Sartain, die seit Jahrhunderten den Fürsten Sarwens als Wohnsitz diente. Sehnsuchtsvoll betrachtete er das imposante Herrschaftsgebäude, das – von Stallungen und Scheunen umgeben – von einer trutzigen Wehrmauer geschützt wurde. Einst hatte seine Mutter in der Burg gelebt, und vielleicht war das der Grund, warum er jedes Mal ein Gefühl von Heimweh verspürte, wenn er Sartain erblickte. Doch die Burg war seit vielen Jahren nicht mehr das Zuhause seiner Mutter. So lange er die Festung auch anstarren mochte – er würde niemals auch nur einen Fuß dort hineinsetzen dürfen.
    Raven riss sich aus seiner Bewunderung für die Anlage los. Wenn er nicht schleunigst weiterging, begann der Kampfwettbewerb noch ohne ihn! Eilig lief er zwischen Feldern und Weiden auf die Burg zu, um die herum ein großes Dorf lag.
    Vor dem Festungstor erstreckte sich ein freier Platz, auf dem die Festivitäten bereits in vollem Gang waren. Durch bunte Zelte hindurch erkannte er den eingezäunten Turnierplatz, an dessen Längsseiten Zuschauertribünen aufgebaut waren. Männer mit Langbogen in der Hand standen in dem Rechteck und schossen auf Zielscheiben am anderen Ende der Fläche.
    Enttäuscht verzog Raven den Mund. Der Bogenschießwettbewerb interessierte ihn wenig, da er nicht mit Pfeil und Bogen umgehen konnte. Zwar hatten Amartus und er immer wieder ausprobiert, ob ihm das Bogenschießen nicht gelingen könnte, letztlich aber hatten sie einsehen müssen, dass es für ihn trotz aller Hilfsmittel unmöglich war.
    Für einen Moment schweiften seine Gedanken zu dem Hüter des Waldes. Von Kindesbeinen an hatte Amartus sich um ihn gekümmert, ihn mit zur Jagd genommen und ihm von der Göttin und den Legenden ihres Volkes erzählt. Der Hüter war wie ein Vater für ihn geworden und zu einem unentbehrlichen Freund für seine Mutter. Amartus war der Einzige, der sie in ihrer schäbigen Unterkunft besuchte, ihnen bei schweren Arbeiten zur Hand ging und die Last und Einsamkeit ihres Alltags milderte.
    Unwillkürlich blickte Raven an sich herab. Sein linker Arm war von Geburt an steif, er konnte ihn nur im Schultergelenk gut bewegen. Das linke Bein war ebenfalls betroffen: Es bereitete ihm Schwierigkeiten, das Knie zu beugen, so dass er beim Gehen leicht humpelte. Trotzdem hatte er das Gefühl in beiden Gliedmaßen nicht verloren. Er spürte die gleichen Empfindungen wie an seinem restlichen Körper, der einzige Unterschied war, dass die Finger seiner linken Hand schnell taub wurden und er sie regelmäßig massieren musste.
    Amartus hatte diese Einschränkungen jedoch nie als Entschuldigung gelten lassen, wenn er etwas nicht konnte. Der Hüter hatte ihn an die Grenzen dessen geführt, was mit dieser Lähmung möglich war, und er war ihm dafür unendlich dankbar. Auch die Schiene aus festem Leder an seinem Unterarm, die Handgelenk und Finger gestreckt hielt, war Amartus‘ Idee gewesen.
    Ein wehmütiges Lächeln überzog Ravens Gesicht. In wenigen Wochen endete das Zusammensein mit dem Hüter. Dann würde er – wie alle Männer aus der Siedlung – zur Arbeit ins Bergwerk gerufen werden.
    Die Silberminen waren ein Ort, der sich von allem unterschied, was er bisher kannte. Er war begierig darauf, diese neue Welt zu entdecken. Wenn er ehrlich war, freute er sich auch auf das Zusammensein mit den Bergarbeitern. Amartus war ein großartiger Mann, aber leider weit älter als er. Viele seiner Ansichten hielt Raven für überholt. Zwar waren er und seine Mutter im Grubendorf nach Jahren immer noch Außenseiter, doch wenn die anderen Bergarbeiter ihn durch die gemeinsame Arbeit besser kennenlernten, würden sich ihre Vorbehalte gegen ihn bestimmt bald auflösen.
    Jetzt war es jedoch Zeit, zum Fest zu gehen, schließlich hatte er sich nicht umsonst fortgeschlichen. Raven zog den Ärmel seines Hemdes über die Armschiene, straffte die Schultern und konzentrierte sich auf seinen Gang, um so wenig wie möglich zu hinken. Er wollte nicht auffallen, denn die Dorfbewohner waren ihm nicht wohlgesonnen. Bemerkten sie, dass er hier war, bekäme er manche abschätzige Bemerkungen zu hören.
    Langsam näherte er sich der

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