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Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Titel: Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kammer
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Messer zu sehen. Keine Gabel, gar nichts, womit sie ihn hätte angreifen können.
    „Freunde hält man nicht gegen ihren Willen fest“, sagte sie.
    „Du würdest ja sonst nicht zuhören“, entgegnete er. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Sistra Sommerhalt verliert. Dieser Ort ist zu wichtig, um ihn einer Verräterin wie ihr zu überlassen. Die Möwen werden jemand anderen suchen, der ihre Aufgabe übernimmt.“
    „Jemanden wie dich?“, fragte Elsa ehrlich erstaunt.
    „Du könntest hier sicher sein“, erklärte er. „Ich würde dir erlauben, hier unterzutauchen, wenn du meine Bedingungen erfüllst.“
    Elsa war zu überrascht, um höflich zu sein.
    „Wenn du Sommerhalt übernimmst, dann bevorzuge ich die frische Luft einer anderen Welt. Deine Bedingungen kannst du dir sonstwohin stecken!“
    „Du verstehst mich falsch“, sagte er und sah fast beleidigt aus. „Ich bin nicht wie Edon. Wenn du mich wirklich kennen würdest, dann würdest du mich auch mögen!“
    Elsa ließ sich ihre Zweifel deutlich anmerken.
    „Warum sollte man nicht die Kräfte eines Raben nutzen?“, fragte er. „Warum müssen wir immer auf verschiedenen Seiten stehen? Vielleicht kann Kundrien nur auferstehen, wenn Raben und Möwen sich verbünden.“
    „War es das?“, fragte Elsa. „Jetzt lass meine Hand los!“
    „Los, sag mir, ob Sistra dir ein ähnliches Angebot gemacht hat!“
    Sie schaute ihn so böse an, wie sie nur konnte, doch ohne Erfolg. An der eisernen Kralle um ihr Handgelenk änderte sich nichts und Berths Gesichtszüge wurden härter.
    „Nein, das könnte sie gar nicht. Denn ich rede nicht mit Sistra!“
    „Was hast du mit Anbar Antur zu schaffen?“, fragte Berth.
    Elsa zuckte zusammen, als sie den Namen hörte, und versuchte, es als angewidertes Schaudern zu tarnen.
    „Er hat mir mal das Leben gerettet, aber deswegen traue ich ihm noch lange nicht.“
    Wenn Berth sie heute Abend beobachtet hatte, dann würde er sich das jetzt anmerken lassen. Er würde erklären, dass er da einen ganz anderen Eindruck gewonnen hätte, aber er sagte nichts dergleichen.
    „Er will das Verfahren abschaffen, das muss dir doch recht sein.“
    „Es ist mir herzlich egal, was ihr alle wollt oder nicht wollt. Antolianer, Möwen, Rabendiener, das ist doch alles das Gleiche: Irgendwelche machtgierigen Leute, die mich benutzen wollen. Anwesende eingeschlossen.“
    „Ich verstehe, dass du misstrauisch bist“, sagte er jetzt wieder in diesem Weichspülerton, den Elsa nicht ausstehen konnte. „Aber es könnte auch anders sein.“
    Und als wäre er hier zu seinem Vergnügen, nahm er sein Birra in die freie Hand und trank einen großen Schluck. Elsa prüfte ihren Arm: Die Fäden wickelten sich um ihre Schulter und erreichten ihren Hals. Sie hasste es.
    „Wo hast du dich die ganze Zeit versteckt?“, fragte er.
    Sie schwieg und starrte in eine andere Richtung. Sie suchte den Raum ab. Was konnte sie bloß tun?
    „Du brauchst gar nicht so zu gucken“, sagte Berth. „Ich halte lange durch, auch mehrere Tage, wenn es sein muss. Irgendwann musst du dich mit mir beschäftigen! Ich will dir ja gar nichts tun!“
    Sie hatte die Nase voll. Sie würde nun nichts mehr sagen und ihn auch nicht mehr anschauen. Wenn er versuchte, sie aus dem Eimer zu schleifen, dann würde sie kreischen und sich mit Händen und Füßen wehren. Irgendjemand würde ihr schon helfen.
    „Noch eine halbe Stunde“, sagte Berth, „dann kommt meine Ablösung. Zwei von Egas Schoßhunden, ich bin genau hier mit ihnen verabredet. Vielleicht macht dich das ein bisschen gesprächiger? Es ist nämlich so: Wenn ich mit dir bis dahin auf keinen grünen Zweig gekommen bin und du mich weiter anschweigst, dann halte ich dich womöglich für verzichtbar. Ich könnte mir ein bisschen Ruhm und Anerkennung verdienen, indem ich dazu beitrage, dass es einen Raben weniger in diesem Universum gibt. Aber großzügig, wie ich bin, lasse ich dir die Wahl: Entweder bist du nett zu mir und wir gehen zusammen hier raus, bevor sie kommen, oder du bleibst trotzig und stumm und darfst dich darauf freuen, von Ega den Ausgleichern übergeben zu werden.“
    Wieder ließ Elsa ihren Blick suchend durch den Raum schweifen und diesmal fand sie etwas, woran sie sich klammern konnte: zwischen zwei Tischen bewegte sich Nellis Kleid. Sie sprang auf die Beine.
    „Nelli!“, schrie sie durch den ganzen Raum und winkte mit ihrem freien Arm. „Nelli, hier bin ich! Komm her!“
    Nelli kam. Sie hatte

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