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Rabenzauber

Rabenzauber

Titel: Rabenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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er wusste es selbst nicht. Dann sagte er, dass ich mich nicht einmischen solle. Er fesselte mich und ging. Seraph, ich weiß nicht, was er vorhat.«
    »Und das fing an, nachdem der Priester hier war? Volis, nicht Karadoc?«, fragte Seraph.

    Alinath nickte. »Ich mag diesen Mann nicht. Ist Bandor zum Hof hinausgekommen?«
    »Sprach er darüber, was er tun wollte?«, fragte Seraph.
    »Er sagte, er wolle Rinnie retten.«
    »Wir waren seit dem frühen Nachmittag nicht mehr dort«, sagte Seraph. »Ich habe Rinnie bei Gura gelassen, aber Gura kennt Bandor. Ich muss sie finden. Kommst du hier zurecht?«
    Alinath nickte. »Finde ihn, bevor er ihr wehtut.«
    »Wohin würde er Rinnie bringen«, fragte Lehr, »wenn nicht hierher?«
    »Zum Priester«, sagte Seraph. »Wenn er glaubt, dass sie umschattet ist, wird er sie zum Priester bringen. Wir werden sie finden«, versicherte sie Alinath.
    »Seid vorsichtig«, riet Tiers Schwester. »Sei vorsichtig, Seraph. Bandor ist nicht mehr der Mann, den du kanntest.«
     
    Vor der Bäckerei blieb Seraph stehen und runzelte unsicher die Stirn - sollten sie zum Tempel gehen oder zum Hof zurückkehren?
    »Kannst du feststellen, ob Bandor und Rinnie hier vorbeigekommen sind?«, fragte sie Lehr.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht einmal, wenn der Mond voll wäre - es gibt zu viel …« Er erstarrte und sah sich um …
    Seraph spürte es ebenfalls, eine Kälte an ihrem Rücken und einen Kloß in der Kehle, der das Schlucken schwierig machte.
    »Jes«, rief sie. »Bist du hier?«
    »Hör nur«, sagte Lehr. »Jemand reitet die Straße hinauf.«
    Sie sah Scheck zuerst, die weißen Flecke deutlich im Sternenlicht zu erkennen, als er mit rutschenden Hufen um die steile Ecke kam. Sobald er sich auf einem geraderen Teil der Straße befand, begann er zu traben und blieb dann vor ihnen stehen.

    »Der Priester«, sagte Hennea aufgeregt und rutschte vom Pferd. »Ich war so dumm! Er hat mich vorgeschickt, damit du deine Tochter ungeschützt lässt.«
    Seraph nickte. »Zu diesem Schluss bin ich selbst schon gekommen. Glaubst du, er wird sie zum Tempel bringen?«
    »Ja.«
    »Dann sollten wir Scheck hierlassen«, sagte Seraph. »Er wird auf den Pflastersteinen der steileren Abschnitte nur ausrutschen. Lehr, kannst du einen Platz finden, wo er sicher ist?«
    »Neben dem Holzschuppen dort«, sagte er und nahm das Pferd.
    Hennea stand ein wenig schief da, als hätte sie Schmerzen. Seraph beschwor ein magisches Licht herauf und sah sich Henneas Arm an.
    »Es gibt einfachere Möglichkeiten, ein Geas zu brechen«, sagte sie trocken.
    »Ich hatte es eilig«, erwiderte Hennea und verzog den Mund zu einem dünnen Lächeln. »Und ich war wütend.«
    »Das wird wehtun«, stellte Seraph fest.
    »Es tut jetzt schon weh. Ich werde bei einem Kampf nicht viel helfen können; ich kann mich nicht konzentrieren. Aber ich kann deine Magie nähren.«
    »Das wird genügen«, stellte Seraph fest.
    Lehr kehrte zurück, und Seraph ging rasch die Straße entlang. Jes und Lehr konnten den Weg zum Tempel vielleicht im Laufschritt zurücklegen, aber sie und Hennea würden langsamer gehen müssen, sonst würden sie zu nichts nütze sein, wenn sie ihr Ziel erreichten. Sie wusste, dass Jes bei ihnen war, sie spürte es an der Art, wie ihr Magen sich zusammenzog, aber sie konnte ihn nur hier und da aus dem Augenwinkel sehen.
    »Erzähl mir von Volis«, sagte Seraph. »Was immer du für nützlich hältst.«

    »Er ist offensichtlich schlauer, als ich dachte. Die anderen Magier im Geheimen Pfad hatten Hochachtung vor seiner Macht. Aber nach Solsenti -Maßstäben ist er noch jung, und komplexe Zaubersprüche frustrieren ihn. Deshalb neigt er dazu, den Rabenring öfter einzusetzen als seine eigene Magie, es sei denn, er wirkt eine Illusion.«
    Sie kamen zu einer scharfen Biegung der Straße, und Hennea schwieg, bis sie wieder auf ebenerem Boden waren. »Ich habe ja schon gesagt, dass die Zauberer Weisungen stehlen und sie tragen. Für gewöhnlich benutzen sie Ringe, aber es gibt auch ein paar Steine, die in Ohrringe oder Halsbänder gefasst wurden. Er sagte, dass einige Ringe Schmerzen bereiten, wenn man sie benutzt, und andere nicht die ganze Zeit über wirken. Die meisten Zauberer können nur einen Ring gleichzeitig benutzen, aber Volis hat zwei. Der erste macht ihn zum Raben. Dazu nimmt er für gewöhnlich eine Eule, aber ich habe ihn hin und wieder auch mit einem Jägerring gesehen. Du wirst wissen, welchen er trägt, wenn du ihn siehst, du

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