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Rabenzauber

Rabenzauber

Titel: Rabenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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damit seine Stirn an ihrer Schulter liegen konnte. Seraph hörte seine leisen, halb zusammenhängenden Entschuldigungen.
    Karadoc stützte sich auf seinen Stab. »Lasst mich euch erzählen, was heute Abend geschah. Volis war ein böser Magier und kein echter Priester. Er brauchte einen Tod, um finstere Magie zu nähren, und wählte Rinnie, weil sie ungeschützt war. Ihr Vater ist tot …«
    »Tatsächlich«, warf Lehr ein, »lebt er vielleicht noch. Das war es, was Mutter und ich untersuchten, als Rinnie geholt wurde. Wir gingen zu der Stelle, wo der Jäger Überreste gefunden hatte, die er für die von Vater hielt. Aber die Knochen waren nicht Vaters Knochen. Wir denken, dass eine Gruppe von Magiern Papa überrascht und ihn entführt hat.«
    »Am Leben«, sagte Alinath. »Tier ist am Leben?«
    »Am Leben?«, keuchte Rinnie und packte Jes’ Hand, so fest sie konnte.
    »Ich denke schon«, erwiderte Seraph.
    »Ah«, sagte Karadoc, »dann gehörte Volis zu einer Gruppe korrupter Magier, die ihm bei seinen bösen Taten geholfen haben. Er war für eine Anzahl schrecklicher Dinge verantwortlich. Tiers Verschwinden … oh, mir fallen bestimmt noch mehr Ereignisse ein. Ich bin sicher, dass jemandem im letzten Monat oder so ein Haustier gestorben ist. Volis hat euren Hof mithilfe von Magie beobachtet …«
    »Magie funktioniert nicht so«, sagte Seraph. »Nicht einmal Solsenti -Magie.«
    »Das werden sie nicht wissen«, wies Karadoc sie zurecht. »Als er sah, dass ihr anderen weit entfernt wart, entführte er Rinnie. Alinath bemerkte, dass er Rinnie an der Bäckerei vorbeischleppte. Sie kam zu meinem Tempel, um Bandor zu holen, der zu mir gekommen war, weil er ebenfalls befürchtete,
dass mit Volis etwas nicht in Ordnung war. Ich bin ein alter Mann. Alinath und Bandor konfrontierten Volis - er verletzte Alinath, und Bandor hat ihn getötet.«
    »Was ist mit uns?«, fragte Seraph.
    »Ihr wart alle nicht einmal hier. Ich weiß nicht, wer Ihr seid, junge Dame«, sagte er zu Hennea, »aber ich kann sehen, was Ihr seid, und Ihr werdet fern von diesem Ort mehr Sicherheit finden.«
    »Sie kann mit zum Bauernhof kommen«, sagte Seraph.
    »Woher wisst Ihr, dass Tier noch lebt?«, fragte Alinath.
    »Weil sie ihn entführt haben, um seine Magie zu benutzen«, erwiderte Hennea. »Das können sie nicht tun, wenn er tot ist - nicht so schnell.«
    »Lügnerin«, sagte Alinath und stand auf. »Mein Bruder hatte keine Magie.«
    Bandor, der immer noch auf dem Boden saß, streckte den Arm aus und griff nach der Hand seiner Frau. »Doch«, sagte er. »Doch, die hatte er.«
    Alinath erstarrte und sah die Hand an, die sie hielt. Dann setzte sie sich wieder hin.
    »Wisst Ihr, wohin sie ihn gebracht haben?«, fragte Karadoc, als offensichtlich wurde, dass Alinath nichts weiter sagen würde.
    »Nach Taela«, antwortete Hennea. »Zum kaiserlichen Palast in Taela.«
    »Bevor wir aufbrechen, werden Hennea und ich den Tempel durchsuchen und uns überzeugen, dass nichts geblieben ist, was Schaden anrichten könnte«, versprach Seraph müde. Sie würden auch alle Weisungssteine suchen. Sie warf einen Blick zu Volis, aber die Hände des Priesters waren nackt. Hennea hatte die Ringe, die er getragen hatte, offenbar bereits an sich genommen.
    »Und morgen fangen wir an, Papa zu suchen?«, fragte Lehr.
    Seraph dachte darüber nach. »Übermorgen. Wir müssen in Ruhe packen.«
    »Wenn ihr geht, wird der Verwalter des Sept euch die Rechte auf euer Land nehmen«, unkte Alinath.
    »Nein«, erwiderte Karadoc. »Das wird er nicht tun. Er wird nie wieder jemanden finden, der so dicht an den Bergen einen Hof bebaut. Ich werde selbst mit ihm reden.«

11
    F rüh am nächsten Morgen kam Alinath vorbei. Seraph hatte die Jungen und Rinnie bereits in die Scheune geschickt, um Werkzeuge und Befestigungsmaterial für Dinge zu holen, die sie unterwegs brauchen würden. Hennea schlief immer noch.
    »Ich wusste nicht, wie bald ihr aufbrechen würdet«, sagte Alinath in einer Art Entschuldigung für diesen frühen Besuch. »Ich habe das hier mitgebracht.« Sie stellte einen großen Korb mit Reisebrot auf den Tisch. »Wir haben es gestern gemacht, also sollte es mindestens einen Monat halten.« Seit sie hereingekommen war, hatte sie Seraph nicht ein einziges Mal direkt angesehen.
    »Wie geht es Bandor?«, fragte Seraph.
    »Er ist beinahe wieder der Alte, aber er kann sich an nicht viel erinnern«, erwiderte Alinath und blickte endlich auf. »Danke, dass du ihn mir zurückgegeben

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