Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rabenzauber

Rabenzauber

Titel: Rabenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Willon zu, aber ihre Aufmerksamkeit galt ihrem Mann. »Tier, die Kinder sind schon auf dem Weg nach Hause. Bist du auch so weit?«

    Er lächelte, aber an seinem Lächeln stimmte etwas nicht. Er wusste es, dachte sie. Selbstverständlich wusste er, dass etwas nicht stimmte.
    »Ich glaube, das wäre das Beste.« Er griff nach der Laute und reichte sie dem Schänkenbesitzer. »Danke für das Mittagessen, Regil. Deine Wurst hat mir gefehlt, als ich weg war.«
    Er legte Seraphs Hand auf seinen Arm, und sie führte ihn zum Ausgang.
    Sobald sie außer Hörweite der Schänke waren, sagte Tier: »Seraph, ich habe gesungen, und plötzlich konnte ich einen Ton nicht treffen.« Er schüttelte den Kopf. »Solche Probleme hatte ich noch nie.«
    »Etwas stimmt nicht mit deiner Bardenweisung«, sagte sie.
    Seine Schritte gerieten aus dem Takt, dann ging er wie üblich weiter, wenn auch langsam, weil er immer noch hinkte. »Etwas, das der Pfad bewirkt hat?«
    Seraph schnaubte enttäuscht und fuhr mit der Hand seinen Arm entlang, bis sie seine Hand erreicht hatte und umklammern konnte. »Das ist sehr wahrscheinlich. Ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Bevor die Zauberer des Pfads das Gegenteil bewiesen, glaubte ich nicht einmal, man könnte den Weisungen etwas antun.«
    »Bitte versuch, es so nett wie möglich auszudrücken.« Tier klang ein wenig erheitert, aber seine Hand klammerte sich beinahe brutal an ihre. »Wenn du nichts dagegen tun kannst, werde ich die Töne nicht mehr treffen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Tier löste seinen Griff nicht, aber er hörte auf zu reden. Sie waren nicht lange in der Schänke gewesen, und die Kinder mussten erst kurz vor ihnen auf dem Hof eingetroffen sein. Gura war immer noch aufgeregt, als er sie entdeckte. Er rannte ihnen so schnell entgegen, dass er erst
einmal an ihnen vorbeisauste, bis er langsam genug wurde, um zurückzukehren und sich von Tier die Ohren kraulen zu lassen.
    Im Haus hatte Hennea eine der Karten auf dem Tisch ausgebreitet, und die Jungen und Rinnie hatten sich darum versammelt und waren ganz versunken in ihre Betrachtungen.
    »Hennea«, sagte Seraph. »Wir haben ein Problem.«
     
    »Kannst du etwas dagegen tun, Mutter?«, fragte Rinnie.
    Seraph sah Hennea an, die die Achseln zuckte, und antwortete: »Ich weiß es nicht. Wir werden es versuchen. Die überlebenden Zauberer aus Colossae konnten mit den Weisungen arbeiten - das ist offensichtlich, denn immerhin haben sie sie geschaffen. Aber was die Mermori -Bibliotheken angeht, die Hennea, Brewydd und ich uns angesehen haben, so gab es dort nichts darüber.«
    »Brewydd weiß vielleicht, was helfen könnte«, sagte Lehr. »Ich kann losziehen und den Clan des Bibliothekars finden.«
    Seraph zögerte. Benrolns Clan mochte überall sein - und es gab keine Garantie, dass Brewydd wirklich etwas für Tier tun konnte.
    »Ich bin ein Jäger, Mutter. Ich kann sie finden.«
    »Er wird ein Pferd brauchen«, sagte Tier. Es war das Erste, was er äußerte, seit sie nach Hause gekommen waren. »Scheck ist nicht geeignet für einen schnellen Ritt.«
    »Also gut.« Seraph stand auf und holte die Börse vom Speicher, die der Kaiser ihnen gegeben hatte. Sie kletterte wieder die Leiter hinunter und reichte Lehr den Beutel.
    »Nimm das hier jetzt gleich, solange wir noch Tageslicht haben. Finde heraus, was für ein Pferd du von Akavith kaufen kannst.«
    Lehr nahm den Beutel zögerlich entgegen. »Akavith ist teuer, Mutter.«

    »Er züchtet Pferde für die Adligen«, stimmte sie zu. »Er wird ein schnelles Tier haben. Mach ihm klar, dass du ein Pferd für die Jagd willst und nicht für die Arbeit auf dem Hof.« Sie sah Tier an; er kannte den mürrischen alten Pferdezüchter besser als sie. »Kann er Akavith sagen, dass er eine Reisendenheilerin herholen will?«
    Tier nickte. »Sag ihm auch, vom wem wir das Geld haben, obwohl er das wahrscheinlich schon weiß. Nach den Strophen, die Ciro letzten Abend gesungen hat, wird die Geschichte vom Bauern und dem Kaiser wahrscheinlich inzwischen überall in den Bergen verbreitet sein. Akavith wird wahrscheinlich hilfreicher sein, wenn er die ganze Geschichte kennt. Als ich ein Junge war, wirkte die Tante seiner Mutter hier als Zauberin und Heilerin, und er hat nichts gegen Reisende.«
    »Sag ihm, du willst Seide«, riet Jes.
    Seraph zog erstaunt die Brauen hoch.
    Jes zog den Kopf ein. »Ich helfe ihm manchmal, Mutter«, erklärte er.
    »Akavith kann gut mit wilden Geschöpfen umgehen«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher