Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rabenzauber

Rabenzauber

Titel: Rabenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Pfund gesalzenes Rindfleisch oder Wild. Und ich möchte mir auch gern alle anderen haltbaren Lebensmittel ansehen.«
    »Zieht Ihr schon wieder zum Fallenstellen aus?«, fragte Willon und führte Tier zu dem Bereich, in dem er Lebensmittel verkaufte.
    »Nein. Sieht aus, als hätte ich mir unter den jungen Männern, die geholfen haben, den Pfad zu überwältigen, ein paar Freunde gemacht. Einige von ihnen kamen vor ein paar Tagen vorbei und überredeten mich, sie durch das Felsengebirge zu führen. Sie wollen Schattenfall besuchen, aber ich hoffe, dass ich ihnen das ausreden kann, sobald sie mehr von dem Gelände gesehen haben, das sie durchwandern müssten.«
    Seraph ließ die Glastiere stehen und sah sich die Kräuter und Gewürze in den Regalen an.
    Pfeffer, dachte sie und nahm ein kleines Päckchen. Sie und Tier würden auch noch bei Loni der Kräuterfrau vorbeigehen, bevor sie aufbrachen, aber Willon verkaufte exotische Gewürze und Loni nur die Dinge, die in ihrem eigenen Garten wuchsen. Das bedeutete, dass Lonis Kräuter frischer waren, aber Willons Gewürze boten mehr Möglichkeiten.
    »Ich würde Schattenfall gerne selbst einmal sehen«, sagte Willon.
    »Nein.« Tier schüttelte den Kopf. »Es ist ein rauer Weg dorthin, Meister Willon. Ich nehme diese jungen Strolche mit,
um sie zu ermüden - es wird ihnen guttun. Aber die Berge sind kein Ort für jemanden, der nicht bereit für sie ist. Ich führe Euch nächstes Jahr hin, wenn Ihr den Sommer zuvor mit mir wandert und Euch in Form bringt. Ich habe Bandor ebenfalls versprochen, ihn mitzunehmen.«
    »Ich bin viel unterwegs«, sagte Willon. »Es würde Euch wahrscheinlich überraschen, wie zäh ein alter Mann wie ich sein kann.«
    »Da bin ich mir sicher«, sagte Tier.
    Einen Augenblick glaubte Seraph, Willon würde sich in das Thema verbeißen. Aber dann lachte er und tätschelte Tiers Schulter.
    »Schon gut, schon gut. Also nächstes Jahr. Ich werde es nicht vergessen.«
    Nach ein wenig Feilschen bezahlte Tier für die Lebensmittel und Seraphs Gewürze. Als sie fertig waren, reichte er Willon die Landkarte, die der Kaufmann Seraph gegeben hatte.
    »Das war ein Geschenk«, sagte Willon.
    »Ein wertvolles Geschenk«, erwiderte Tier. »Aber da wir nicht vorhaben, noch einmal quer durchs Kaiserreich zu reisen, wird sie uns nicht mehr viel helfen. Bitte gebt sie jemandem, der sie brauchen kann.«
    Willon verbeugte sich und nahm die Karte zurück. »Es ist immer ein Vergnügen, mit Euch Geschäfte zu machen.«
     
    »Olbeck ist umschattet?« Seraph setzte sich an den Tisch und versuchte herauszufinden, was das zu bedeuten hatte.
    Lehr, Jes, Phoran und Rinnie hatten sie gleich an der Tür mit der Geschichte ihres nachmittäglichen Abenteuers begrüßt.
    »Als er Lehr und Rinnie ein paar Tage vor unserem Aufbruch nach Taela angriff«, sagte Jes, »war er das noch nicht.«

    Hennea setzte sich neben Jes und sah ihn an. »Das kannst du so einfach feststellen? Die anderen Hüter, denen ich begegnet bin, mussten nach so etwas lange Ausschau halten.«
    Jes zuckte die Achseln. »Sie riechen falsch, und dann sehe ich genauer hin.«
    »Die Frage ist, was fangen wir damit an«, sagte Tier.
    »Nichts«, erklärte Seraph entschieden. »Olbeck kann warten, bis wir zurückkehren. Es ist allerdings interessant zu wissen, dass er erst umschattet wurde, nachdem wir nach Taela aufgebrochen sind. Nicht jeder unangenehme Mensch wird umschattet, nur weil er unangenehm ist. Bandor war ein typischerer Fall. Ein guter, aufrechter Bürger, der so viel Schaden anrichtet, wie er kann, solange der Pirschgänger ihn beeinflusst.«
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten, umschattet zu werden«, sagte Hennea. »Zum Schatten zu werden ist nur eine davon.«
    »Wir wissen nun noch sicherer, dass sich ein Schatten in dieser Region aufhält.«
    »Rinnie«, sagte Tier, »ich denke, du solltest eine Weile das Haus nicht allein verlassen. Nimm Gura mit, wenn es sein muss.«
    »Also gut«, stimmte sie zu. Ihr Mangel an Widerspruch zeigte deutlich, wie verängstigt sie immer noch war.
    Seraph schaute kurz zu Phoran und nickte ihm dankbar zu.
     
    Sie verbrachten den nächsten Tag damit, Säcke und Rucksäcke zu packen und wieder umzupacken und ihr Gewicht so aufzuteilen, dass sie am nächsten Morgen an den Sätteln befestigt werden konnten. Seraph hatte die Edelsteine mit den Weisungen in einen Beutel gesteckt, den sie an der Hüfte trug. Die Mermori befanden sich in einem Sack auf einem der Pferde. Lehr und Tier

Weitere Kostenlose Bücher