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Rache@

Rache@

Titel: Rache@ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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schließlich um einen guten Freund von Johannes, der mit besorgter Miene vor ihr stand und ihr einen flehenden Blick zuwarf.
    â€žBitte, ich mache mir wirklich große Sorgen. Frau Solinger hat bestimmt nichts dagegen. Ich bin wirklich ein guter Freund“, log Ben ohne rot zu werden.
    Obwohl, dass er sich große Sorgen machte, war ja gar keine Lüge. Ben machte sich sogar scheiß-große Sorgen!
    â€žNa gut“, sagte sie und hob die offene Hand. Ihre Stimme klang aufgeregt, als hätte Ben sie mit seiner Mitleid erregenden Bettelei wirklich beeindruckt und als wäre sie froh, alles ausplaudern zu dürfen. „Aber du musst es ja nicht gleich an die große Glocke hängen, dass du das von mir weißt.“
    Zum Glück waren sie alleine im Laden. Sonst hätte Ben sie garantiert nicht zum Reden bewegen können.
    â€žJohannes ist von einem noch unbekannten Jugendlichen gestern Nachmittag auf dem Weg vom Fußballtraining nach Hause zusammengeschlagen worden und ...“
    â€žUnd woher weiß man, dass es sich bei dem Täter um einen Jugendlichen handelt? Hat Johannes ihn etwa erkannt?“, fiel Ben ihr ungeduldig ins Wort.
    Sie hob befremdet die Augenbrauen. „Lass mich doch erst einmal ausreden.“
    Ben beeilte sich zu nicken. „Ja, entschuldigen Sie bitte.“ Er spürte, dass ihm die Röte ins Gesicht stieg. Wenn auch nicht aus Verlegenheit.
    â€žAlso ...“, begann sie gedehnt weiterzuerzählen. „Der Täter hat ihm hinterhältig aufgelauert. Johannes hatte überhaupt keine Chance. Trotzdem konnte er erkennen, dass es sich um einen Jugendlichen handelte. Aber den Jungen kannte er überhaupt nicht. Deswegen ist das Ganze ja so komisch. Johannes behauptet, den Jungen noch niemals zuvor gesehen zu haben.“
    Sie machte eine kurze Pause, beugte sich weit über den Tresen nach vorne und fuhr dann mit gesenkter Stimme fort, so, als ob sie befürchtete, jemand könnte sie belauschen: „Frau Solinger ist aber sicher, dass Johannes lügt. Der kennt den Täter. Sie meint sogar, es wären zwei Täter. Johannes hat schon seit Monaten immer wieder Stress mit zwei Mitschülern. Zwei Ausländer. Die waren das garantiert. Aber der Johannes würde sich nicht trauen, sie zu verraten, weil er befürchtet, dass dann alles nur noch schlimmer wird.“ Abrupt richtete sie sich wieder auf und musterte Ben prüfend. „Sag mal, wenn du so eng mit dem Johannes befreundet bist, dann müsstest du das doch eigentlich alles wissen? Das geht doch schon seit Monaten so.“
    Ben hielt ihrem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ja, ich weiß davon.“ Und das war wieder nicht gelogen.
    Sie sah zur Eingangstür hin, und schlagartig änderte sich ihr Verhalten. Ben konnte an ihrer plötzlich versteiften Haltung und an ihrem unbeweglichen Gesichtsausdruck erkennen, dass er nun kein weiteres Wort mehr von ihr erfahren würde. Scheinbar plagten sie jetzt doch Gewissensbisse, weil sie so freimütig alles ausgeplaudert hatte.
    Er hatte sich nicht geirrt. „Mehr weiß ich nicht, und es geht mich auch nichts an. Wenn du Fragen hast, dann wende dich an Frau Solinger“, sagte die Apothekerin kalt.
    In diesem Moment öffnete sich die Ladentür hinter Ben, und eine ältere Frau trat herein. Die Apothekerin wandte sich sofort der Kundin zu und fragte nach ihren Wünschen. Ben blieb noch einen kurzen Moment unschlüssig im Laden stehen. Dann murmelte er ihr ein leises Danke und Aufwiedersehen zu – was sie nur mit einem angedeuteten Nicken erwiderte – und verließ die Apotheke.
    Ben nahm sein Rad aus dem Ständer, schwang sich auf den Sattel und radelte los. Nach ein paar Metern hielt er an, kramte sein Handy aus der Hosentasche hervor, hoffte inständig, dass das Guthaben noch für einen Anruf ausreichte, und wählte mit zittrigen Fingern Marcels Handynummer.
    â€žIhr Guthaben reicht leider für eine Verbindung mit dem gewählten Gesprächspartner nicht mehr aus. Bitte laden Sie Ihr Konto demnächst wieder auf.“ Das war ja klar! Ben fragte sich wirklich, warum er überhaupt dieses Scheiß-Handy besaß, wo er doch sowieso nie Kohle fürs Aufladen hatte. Er verstaute sein Handy wieder in der Hosentasche und radelte weiter.
    Als er kurze Zeit später zu Hause ankam, stellte er erleichtert fest, dass seine Mutter nicht da war. Er nahm das Telefon von

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