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Rache@

Rache@

Titel: Rache@ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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zusammengebissenen Zähnen hervor und schüttelte energisch den Kopf.
    â€žAlter, der hat dir ja echt ins Hirn geschissen. Viel schlimmer, als ich es befürchtet habe.“
    Wieder verneinte Ben vehement. „Das stimmt doch gar nicht. Herr Brandt ist total nett. Der hat mir zugehört und außerdem hat er als Schüler auch mal Probleme mit einem Lehrer gehabt. Das hat er uns gerade heute erzählt. Deswegen ist er auch Sozialpädagoge geworden.“ Ben hatte sich richtig in Fahrt geredet und dabei gar nicht bemerkt, wie Marcels Gesichtsausdruck sich immer mehr verdunkelte.
    Das Grinsen auf Marcels Gesicht war völlig verschwunden, als er schließlich sagte: „Scheiße, ey, hat der dich hypnotisiert oder was? Der Typ hat doch alles gleich dem Fischer gesteckt. Das ist doch voll die Verrätersau!“
    â€žWas sollte er denn machen? Das ist doch schließlich seine Pflicht. Der hätte gar nicht anders handeln können und dürfen. Marcel, du bist auf den Falschen wütend. Ich habe gepetzt. Auf mich musst du wütend sein!“
    Marcel schürzte verächtlich die Lippen. „Wie du den noch in Schutz nimmst, das ist ja echt abartig, du hast dich doch noch nie für jemanden eingesetzt. Dafür warst du doch immer viel zu feige. Das habe ich dir gleich am ersten Tag angesehen. Ben, du bist und bleibst ein kleiner Schisser. Das weißt du doch ganz genau. Also versuch jetzt hier bloß nicht den starken Helden zu markieren. Das nimmt dir sowieso keiner ab.“
    Ben biss sich auf die Zunge. Jetzt bloß nicht schlappmachen. Nicht darauf einlassen. Gewalt erzeugt Gegengewalt. Schön ruhig weiteratmen und locker bleiben. Kein Grund zur Panik. Kein Grund sich aufzuregen. Marcel ist ein Schwätzer. Ein überheblicher, ätzender Schwätzer. Und ein Lügner. Von wegen easy Deal. So ein verlogener Angeber. Schade, dass mir das erst jetzt aufgefallen ist, dachte Ben.
    Er streckte sein Kinn vor, sah Marcel fest in die Augen und sagte: „Ja, aber auch Schisser werden mal größer!“
    Wie benommen schlich Ben nach Hause.
    Seine Mutter sah ihm sofort an, dass etwas geschehen war.
    â€žEs ist nichts. Echt! Ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen. Mehr nicht!“, log er, ohne dabei rot zu werden.
    Sie glaubte ihm kein Wort. Trotzdem ließ sie ihn ohne weitere Kommentare in sein Zimmer gehen. Ben stand einen kurzen Moment regungslos hinter der geschlossenen Zimmertür und lauschte, ob seine Mutter ihm folgte. Aber im Flur blieb alles still. Ben atmete erleichtert durch und ging zu seinem Bett. Er setzte sich und dachte nach. Am ganzen Körper brach ihm der kalte Schweiß aus und ihm wurde kotzübel bei dem Gedanken, was er für Marcel tun sollte. Und als er alles durchdacht, überlegt und abgewägt hatte, ging er wieder auf den Flur und griff sich das Telefon von der Station.
    Er wählte Marcels neue Handynummer, die er ihm vorhin gegeben hatte, und lauschte angestrengt in den Hörer.
    â€žJa!“, hörte er Marcel sagen.
    â€žOkay. Ich mache es!“, sagte Ben. Dann legte er auf.

11. Kapitel

    Ben durfte wieder am Unterricht teilnehmen. Und er freute sich darauf. Obwohl sein Magen auf dem Weg zur Schule heftig grummelte und sich seine Knie ziemlich wackelig anfühlten.
    Susanna war die Erste, die ihn begrüßte. „Hey, Ben. Schön, dass du wieder da bist.“ Sie lächelte ihn freundlich an. Ben konnte es kaum fassen. Aber auch die anderen Mitschüler empfingen ihn ungewöhnlich freundlich. Selbst der sonst so coole Jockel und sein bester Kumpel Rico hielten ihm die Hand zum Einschlagen hin.
    â€žHi, das war ja echt ‘ne Nummer. War schon der Hammer.“ Ben bildete sich ein, eine Spur von Bewunderung in Jockels Stimme gehört zu haben.
    â€žAber der Marcel“, mischte sich Rico ein, „der war schon immer ein komischer Typ. Mit seinen ewigen Spielchen und die Sache mit dem Jo ...“, damit war wohl Johannes gemeint, „die war auch nicht ganz sauber. Nee, Alter, der war schon echt crazy drauf.“
    Wenn ihr wüsstet, wie crazy der drauf ist, dachte Ben.
    â€žHi, Ben, schön dich zu sehen.“ Das war Mona, die ihm im Vorbeigehen den Arm tätschelte und ihm ihr strahlendstes Lächeln schenkte. Hinter ihr tauchte Anne auf. Die super eingebildete Anne. Sie legte Ben ihre Hand auf die Schulter und meinte: „Echt schön, dich wiederzusehen.“
    Was ist hier

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