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Rache@

Rache@

Titel: Rache@ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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los? Träume ich? Bin ich im falschen Film? Haben meine Eltern im Lotto gewonnen und alle wissen es, nur ich nicht? Im letzten Jahr hatte keiner dieser Typen mehr als zehn Wörter mit ihm gewechselt. Und Anne hatte sogar, wenn er sich recht erinnerte, zuvor noch niemals mit ihm gesprochen. Er konnte sich auch nicht erinnern, dass Jockel und Rico ihm jemals die Hand zum Einschlagen hingehalten hatten. Und Mona, von der waren bislang doch auch nur saudämliche Sprüche gekommen. Was war hier also geschehen? Warum behandelten sie ihn plötzlich alle so freundlich – so, als ob er dazugehören würde?
    In der Pause erfuhr er von Susanna, was passiert war.
    Ben hatte sich mit seinem Brot und seinen Gedanken ganz in die hinterste Ecke des Schulhofes verzogen. Dieser plötzliche Stimmungswechsel ihm gegenüber kam ihm doch sehr befremdlich vor. Daran musste er sich erst gewöhnen.
    Wenn du fast ein Jahr lang wie Luft behandelt oder im ungünstigsten Fall, wie es mit Johannes und seiner Clique gewesen war, gemobbt wirst bis zum Gehtnichtmehr, dann kann man nicht so schnell umschalten. Wenigstens er konnte das nicht.
    Susanna riss ihn aus seinen verwirrten Gedanken. Sie war auf den Pausenhof getreten und sah sich suchend um. Ben dachte noch: Die wird doch wohl nicht mich suchen? – und kam sich im selben Moment ziemlich lächerlich deswegen vor –, als sie tatsächlich direkt auf ihn zusteuerte.
    â€žAch, hier steckst du. Ich habe dich schon gesucht.“
    Susanna hatte ihn gesucht? Warum? Warum suchte jemand wie Susanna jemanden wie ihn? In Bens Kopf tanzten die Gedanken Foxtrott.
    â€žWarum?“, fragte er ganz offen.
    â€žIch dachte, wir unterhalten uns wieder über die AG.“ Ihre Stimme klang so, als ob es völlig normal sei, dass sie sich mit ihm unterhielt.
    Aber das war es nicht. Das war es absolut nicht!
    Und deswegen sagte Ben auch: „Kannst du mir mal sagen, was eigentlich los ist? Warum seid ihr plötzlich alle so nett zu mir? Hier stimmt doch was nicht.“
    Susanna wirkte verwundert. „Quatsch, das bildest du dir ein. Alle sind wie immer.“
    â€žWie immer? Dann habe ich wohl ein Jahr lang geträumt oder was?“ Das triefte vor Ironie.
    â€žBen, warum bist du denn gleich so giftig? Das hat mich neulich schon etwas geärgert, als ich dich nach der AG angesprochen habe. Ich dachte, durch die AG hätte sich zwischen uns so etwas wie Freundschaft entwickelt.“
    Freundschaft? Susanna wollte mit ihm befreundet sein? Das war der allergrößte Hammer!
    â€žEs ... es ... war nicht so gemeint“, stammelte Ben deutlich geknickt.
    â€žAber, na ja, ganz so verkehrt liegst du wirklich nicht“, druckste sie nun herum.
    â€žWie meinst du das?“
    â€žHerr Seidel hat ein gutes Wort in der Klasse für dich eingelegt.“
    â€žWas hat der gemacht?“ Ben war sich jetzt ganz sicher, dass er träumte. Jeden Moment würde sein Wecker klingeln und er würde sich in seinem Bett liegend wiederfinden. Das konnte gar nicht anders sein.
    â€žJa, echt. Der hat sich auch total verändert. War in den letzten Wochen richtig nett. Er meinte, du hättest dich zwar von Marcel in eine ziemlich schlimme Geschichte mit reinziehen lassen, aber dann den Mut gehabt, den Fall aufzuklären. Das hat ihn wohl echt beeindruckt. Und dann hat er noch gesagt, dass er sich wohl manchmal uns gegenüber nicht gerade toll verhalten hätte.“
    Kann mich mal jemand kneifen? Bitte, ich muss dringend aufwachen, wollte Ben am liebsten laut schreien.
    â€žUnd Justus Brandt hat sich auch für dich eingesetzt. Er war bei uns im Unterricht und wir haben mit ihm über die ganze Sache gesprochen. Auch, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Du bist ein richtig guter Typ, hat er gesagt.“
    Bei Susannas letzten Worten war Ben die Röte ins Gesicht geschossen.
    Verdammt, wenn der Brandt wüsste, dass er alles andere als ein richtig guter Typ war. Wenn der ahnen könnte, worauf Ben sich nun schon wieder eingelassen hatte. Weil er eben nicht ein richtig guter, sondern ein richtig feiger Typ war.
    Er musste an das Treffen mit Marcel denken. Seine Worte klangen ihm noch deutlich in den Ohren. „Du wirst es bereuen, wenn du mich wieder linkst“, hatte er gezischt, „das schwöre ich dir.“ Ben hätte es ihm auch ohne Schwur geglaubt.
    Am Nachmittag rief Marcel ihn auf seinem Handy an. „Und, hast du schon

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