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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ein Riesensandwich aus der Tüte. »Das können Sie sich teilen. Ich habe mir einen Salat mitgebracht, aber wenn Sie den lieber mögen, Cynthia, teile ich ihn mit Ihnen.« Cynthia entschied sich für die Hälfte von Harrys Sandwich. Miranda schnitt das Vollweizenbrötchen mit Truthahnfleisch, Speck, Kopfsalat und Provolone in der Mitte durch.
    »Ich bin froh, dass du hier bist.« Harry lächelte Cynthia an. »Du bewahrst mich davor, mich vollzustopfen wie ein Schwein.«
    Chris Sharpton fuhr vor, steckte den Kopf zum Vordereingang herein. »Warst du beim Arzt?«
    »Miranda ist mit mir hingegangen«, log Harry.
    »Und?«
    »Kehlkopfentzündung. Er sagt, der rote Striemen ist nicht besorgniserregend. Ich hab mich gestoßen, kann mich aber nicht mehr besinnen, wo.«
    »Pass auf dich auf.« Chris winkte den anderen zu, schloss die Tür und fuhr los.
    Während Cynthia dankbar aß, stellte Miranda eine Tasse mit dampfendem Kaffee vor sie hin, halb Kaffee, halb Sahne, mit einer winzigen Spirale Orangenschale, ein beliebtes Getränk.
    »Wenn ihr was übriglasst, würde ich das gerne essen.« Tucker wedelte mit ihrem nicht vorhandenen Schwanz.
    »Schwein« war alles, was Murphy sagte. Ihre Besorgnis dämpfte ihre Redseligkeit.
    Pewter hatte schon zuvor zwei Kekse gegessen. Sie war prall wie eine Zecke. »Murphy, meinst du, es würde uns guttun, zur Highschool zu spazieren? Vielleicht haben wir was übersehen.«
    »Das Einzige, wo wir nicht nachgeguckt haben, ist der Heizungsraum, und da war der Hausmeister heute drin. Außerdem sind die Kinder wieder in der Schule. Keine Witterung. Ich weiß nicht weiter, Pewter. Ich habe keinen gescheiten Plan, wie wir vorgehen sollen. Ich weiß nicht mal, wo wir anfangen sollen.«
    Als Tucker diese entmutigenden Worte hörte, sagte sie: »Wir können heute Abend Harrys Jahrbuch lesen. Vielleicht bringt uns das weiter.«
    »Ich will alles versuchen.« Murphy warf sich auf die Seite, legte den Kopf auf das ausgestreckte Vorderbein. Sie fühlte sich so mies, dass es sie müde machte.
    »Dennis?« war das Einzige, was Mrs Hogendobber Cynthia fragte.
    »Verschwunden. Ich wollte es Harry gerade erzählen. Sein Vermieter hat sein Büro und sein Labor aufgeschlossen. Wir haben alles gründlich durchsucht. Wir sind mit einem Schlosser in sein Haus gegangen. Nichts ist durcheinander, und er ist inzwischen nicht dort gewesen. Zum Glück hat er keine Haustiere, aber seine Pflanzen vertrocknen. Seine Nachbarn haben ihn nicht gesehen. Die Bundespolizei hat ihn nicht auf dem Highway gesehen.«
    Cynthia trank ihren Kaffee. »Glauben Sie, es war Dennis?«
    »Er ist der Einzige, der noch infrage käme«, erwiderte Miranda.
    »Hank Bittner«, erinnerte Harry sie. »Ein Glück für ihn, dass er wieder in New York ist.«
    »Der Mörder hatte keine Gelegenheit, sich Hank zu schnappen«, sagte Cynthia. »Das nehme ich zumindest an.«
    Harry schenkte sich eine Tasse Tee ein und gab ebenfalls ein Stückchen Orangenschale hinzu. Sie konnte keinen Kaffee trinken. Kaffee machte sie zappelig. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Rex Harnett wurde auf der Toilette ermordet. Man hat ihn nicht dorthingeschleppt. Ich habe nicht darauf geachtet, wann die Männer aufs Klo gingen, aber unser Mörder war vermutlich da drin oder hat beobachtet, dass Rex hinging, und ist ihm gefolgt. Er hat schnell geschaltet. Wie er da ungesehen rausgekommen ist – er muss durchs Fenster geklettert sein. Die Toilette liegt im Erdgeschoss. Und er war auf jede Gelegenheit vorbereitet. Es ist erschreckend, wie gerissen und furchtlos er ist.«
    Cynthia bestätigte Harrys Annahme. »Du hast recht, er ist durchs Toilettenfenster geklettert.«
    »Das hättest du uns sagen können.« Mrs Murphy war verstimmt.
    Als würde sie der Katze antworten, sagte Cynthia: »Wir können euch nicht alles sagen. Der Chef macht sich mehr Sorgen als ich. Ich weiß, dass es keiner von euch war. Jedenfalls, ja, er ließ sich auf die andere Seite fallen, vielleicht zwei Meter tief. Das Gras war nicht rausgerissen, keine deutlichen Abdrücke, aber der Boden war leicht eingedrückt. Er hat sich fallen lassen, hat sich gesäubert, hat die Waffe irgendwo versteckt und ist wieder in die Turnhalle marschiert.«
    »Wenn wir nur wüssten, ob er zurückgekommen ist, bevor oder nachdem Dennis Rex gefunden hat.«
    »Harry, Dennis könnte es getan haben; dann könnte er herumgelaufen, auf die Toilette gegangen sein und die Leiche ›entdeckt‹ haben. Das hätte die Leute

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