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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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gingen und jede in ihr Auto stieg.
    »Meint ihr, die Anwesenden können darüber schweigen, was Mom Samstagabend wirklich passiert ist?«, sorgte sich Tucker.
    »Sie sollen bloß den Mund halten. Mom hat eh schon genug Ärger.« Pewter setzte sich neben das Tiertürchen. Sie konnte sich nicht entscheiden, sollte sie drinnen bleiben, wo es behaglich war, oder einen kleinen Spaziergang machen. Sie hatte Hummeln im Hintern.
    »Aber so ist es abgemacht. Der Mörder wird ins Postamt kommen. Er wird wissen, dass Mom keine Kehlkopfentzündung hat. Wenn sie vorschützt, dass sie daran leidet, könnte es ihn nervös machen. Mir will das absolut nicht gefallen, und es ist mir schnuppe, was die Menschen sagen – dieser Mensch wird zuschlagen wie eine Kobra. Sie glauben, weil die ganze Zeit ein Mensch bei ihr ist, ist sie in Sicherheit. Denkt daran, dieser Mörder kommt seinen Opfern ganz nahe. Sie werden nicht bedroht. Dann – wumm!« Tucker war tief besorgt. Wie konnten zwei Katzen und ein Hund Harry retten?
    Murphy, die zuhörte, summte inbrünstig »The Old Gray Mare« vor sich hin.

 
53
     
    Coop fuhr um fünf Uhr nachmittags allein in ihrem Streifenwagen zum Postamt. Sie klopfte an die Hintertür und trat ein.
    »In den Bergen ballen sich immer mehr Wolken zusammen. Gegen Sonnenuntergang wird der Sturm die Blätter von den Bäumen fegen.« Sie bückte sich, um Tuckers Ohren zu kraulen. »Schade. Die Farben waren unglaublich. So einen herrlichen Herbst habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr erlebt.«
    »Noch ist der Sturm nicht da.« Harry warf Abfälle in einen dunkelgrünen Müllbeutel mit gelbem Zugband. Sie betrachtete den Beutel. »Dämlich, aber ich mag nicht zu dem Müllcontainer rausgehen.«
    »Überhaupt nicht dämlich. Wo ist Miranda?«
    »Nebenan. Sie ist rübergelaufen, um Kaffeesahne zu holen.« Diät hin, Diät her, auf ihre Sahne im Kaffee wollte Miranda keineswegs verzichten.
    »Merkwürdig.«
    »Was?«
    »Es ist so still. Das Postamt und Stille – passt irgendwie nicht zusammen.«
    »Heute Morgen war’s nicht still. Die halbe Stadt ist vor zehn reingeschlurft, aber der Medienrummel hat die Leute vergrault. Das Ungewöhnliche ist, dass niemand Angst hat außer meinen Mitschülern. Die Leute sind aufgebracht, wütend, voller Ideen, aber nicht verängstigt.«
    »Hast du Angst?«
    »Ja«, antwortete Harry, ohne zu zögern. »Ich wäre dumm, wenn ich keine hätte. Ich forsche in jedem Gesicht, das durch diese Tür kommt, und frage mich, welches in meinem forscht.« Sie seufzte. »Wenigstens haben wir keine blöden Briefe mehr gekriegt. Die scheinen das Signal zu sein.«
    »Gab’s irgendwelche anderweitigen Gespräche, ich meine, hat jemand dich auf deine Stimme angesprochen?«
    »Alle, die reinkamen. Chris Sharpton wollte mich zu Larry Johnson schleppen, damit er meinen Hals untersucht. Sie war die Einzige, die einen Arzt hinzuziehen wollte. Big Mim empfahl mir Echinacea und danach einen Grog. Little Mim meint, Tabletten, Spritzen, nichts hilft. Es muss durch meinen Organismus durch. Die meisten Kommentare gingen in diese Richtung. Ich muss allerdings sagen, Boom Boom hat mich beeindruckt. Sie hat nichts ausgeplaudert – ’türlich, sie hat sicherlich allerhand andere Dinge im Kopf.«
    »Stimmt … aber Boom ist bei all ihrem Gewäsch nicht dumm. Sie wird dich nicht willentlich in Gefahr bringen.«
    »Fair ruft alle halbe Stunde an. Er ist viermal vorbeigekommen. Seine Patienten werden begeistert sein.«
    Coop lachte. »Zum Glück können sie sich nicht beschweren.«
    »Sie nicht, aber ihre Besitzer.« Harry band den Sack zu und stellte ihn an die Hintertür. »Gibt’s was Neues von Dennis Rablan?«
    »Keine einzige Spur. Wir haben die Flüge gecheckt, die Bahn, die Busse. Sein Wagen ist auch nicht aufgetaucht.«
    »Coop, vielleicht ist er tot.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen.« Cynthia setzte sich an den Tisch, leckte ihren Zeigefinger an und klaubte Krümel auf.
    »Du isst wie ein Spatz.« Harry öffnete den kleinen Kühlschrank und nahm zwei Buttermilchkekse heraus, die noch übrig waren. »Hier. Mirandas Delikatesse des Tages.«
    Just in diesem Augenblick kam Mrs H. durch den Vordereingang; die große braune Tüte auf ihrem Arm kündete davon, dass sie mehr gekauft hatte als ein Fläschchen Kaffeesahne. »Cynthia, wie geht’s, wie steht’s?«
    »Ich bin frustriert.«
    »Und hungrig ist sie auch. Sie hat die Krümel vom Tisch aufgesammelt.«
    »Dem kann ich abhelfen.« Miranda nahm

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