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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wirst nicht alt‹ stand drin. Harry, hast du den verschickt?«
    »Wieso ich?« Harry war verblüfft.
    »Du bist die Posthalterin. Ich dachte, du spielst uns vielleicht einen Streich.«
    »Nein. Ich war’s nicht.«
    Boom Boom blickte alle der Reihe nach an, und alle schüttelten die Köpfe. »Also, ich finde das geschmacklos.«
    »Boom, wovon redest du?«, fragte Susan.
    »Ja«, sagten Market und Dennis.
    »Du wirst nicht alt. Ich würde meinen, das ist doch klar. Wir werden nicht alt, wenn wir tot sind. Da bemühe ich mich, die beste Jubiläumsfeier auf die Beine zu stellen, die es je gab, und jemand erlaubt sich einen üblen Scherz.«
    »So habe ich das nicht verstanden.« Susan runzelte die Stirn; Boom Booms Interpretation gefiel ihr nicht.
    Mit dieser Bemerkung war die Versammlung beendet.
    »Höchst sonderbar«, sagte Mrs Murphy nachdenklich zu niemandem im Besonderen.

 
6
     
    »Du willst wirklich einen Transporter kaufen?«, fragte Fair Haristeen seine Exfrau, als er am nächsten Morgen seine Post abholte.
    »Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.«
    »Sie macht zwei Stunden Mittagspause, um sich mit Art Bushey zu besprechen«, informierte Miranda ihn eilfertig.
    »Dann ist es also ernst.« Er rieb sich das Kinn.
    »Sie streicht abends auf dem Gelände herum, beguckt sich die Transporter, aber jetzt geht sie zum ersten Mal tagsüber hin«, teilte Mrs Murphy Fair mit, der ein Alufolienpäckchen für sie aus seiner Tasche zog.
    »Da, Houdini, mach auf.« Seine tiefe Stimme dröhnte.
    Mrs Murphy blickte sich verstohlen um. Pewter, die im Postkarren schlief, bekam nicht mit, dass Murphy ein Geschenk begutachtete und aufriss. Erst der Duft von feuchten Fischleckerbissen veranlasste die Katze unten im Postkarren, ein hellgrünes Auge zu öffnen.
    »Hast du mir auch was mitgebracht?«, bettelte Tucker.
    Aus seiner anderen Tasche holte Fair ein pflaumenblau umrandetes Folienpäckchen, auf dem »Himmlische Hundehäppchen« stand. Er öffnete es und schüttete den Inhalt auf den Fußboden.
    »Danke schön!« Tucker verschlang die runden Fleischhäppchen.
    Pewter, die auf dem Rücken lag, wälzte sich herum. Sie kletterte aus dem Karren und gesellte sich zu Mrs Murphy, die darüber nicht hocherfreut war, aber egoistisch war sie auch nicht.
    Mrs Hogendobber lachte. »Wollen Sie neben Ihrer Pferdepraxis eine Kleintierpraxis aufmachen?«
    »Nein. Ich bekomme Gratisproben von Futtermittelfirmen. Dass ich’s nicht vergesse, ich hab einen Sack mit nährstoffreichen Luzernecobs. Ob du mir wohl helfen würdest, Harry? Wenn ich dir einen Fütterungsplan gebe, drei Würfel täglich zusätzlich zum üblichen Timotheusheu, würdest du dann Gewichtstabellen für mich führen?«
    »Klar«, erklärte Harry munter.
    »Sie stellen die Pferde doch nicht auf die Waage, nein?«, fragte Mrs Hogendobber, die nicht viel von Pferden verstand. »Das wäre doch schrecklich umständlich, oder?«
    »Miranda, die einfachste Methode, um eine Gewichtszunahme festzustellen, ist ein Maßband. So eins, wie man es in den Billigläden kaufen kann.«
    »Bloß dass es keine Billigläden mehr gibt.« Miranda runzelte die Stirn. »Wenn ich an die Zeiten denke, wo ich als Kind mit einem Vierteldollar zu Woolworth gelaufen bin und glaubte, ich wäre reich …«
    »Waren Sie auch.« Fair lächelte, was ihn nur noch attraktiver aussehen ließ. Er hatte eine starke Ähnlichkeit mit dem jungen Gary Cooper.
    Gut eins neunzig groß, blond, mit einer ausgeprägten Kinnpartie, freundlichen Augen und breiten Schultern, war Fair ein Mann, der Frauen auffiel. Und die meisten lächelten, sobald sie ihn sahen.
    »Das waren noch Zeiten.« Die ältere Frau rollte die blauen Nylonriemen auf, mit denen große Postmengen verschnürt wurden. »Wissen Sie, Fair Haristeen, dass wir dieses Jahr mein fünfzigstes Schuljubiläum feiern? Ich muss mich immer wieder in den Arm kneifen, damit ich es glauben kann.«
    »Sie sehen keinen Tag älter aus als neununddreißig, und niemand in Crozet kann Ihrem gärtnerischen Können das Wasser reichen.«
    Sie strahlte. »Lassen Sie das bloß Mim nicht hören.«
    »Mit drei Gärtnern hätte ich auch einen Vorzeigegarten.« Er warf Kataloge in den Abfalleimer. »Sie machen alles ganz allein.«
    »Danke.« Sie war ungemein erfreut.
    »Gleich Mittagszeit.« Harry pfefferte zwei Briefe in Susan Tuckers Postfach.
    Fair sah auf die Uhr. »Soll ich dich zu Art begleiten?«
    »Warum, denkst du, ich kann nicht allein verhandeln?«
    »Nein. Ich

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