Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
lächelte. »Sag mal, wie sieht Mim aus?«
    »Fabelhaft. Sie hat ja dieses Jahr auch ihr fünfzigstes Ehemaligentreffen. An der Madeira-Schule. Sie hat sich zum zweiten Mal das Gesicht liften lassen. Sie lässt nur die größten Koryphäen an sich ran, und ehrlich, sie sieht fabelhaft aus. Schlank wie eh und je.«
    »Hm-m-m.« Er rieb seine Fingerspitzen, um die klebrige Glasur zu entfernen. »Jim Sanburne … Ich kann’s immer noch nicht glauben. Ist er gut zu ihr?«
    »Jetzt schon. Lange Zeit war er’s nicht, und je mehr sie sich auseinanderlebten, desto hochmütiger wurde sie. Sie war verbittert, und dann geschah ein Wunder. Ich weiß nicht, ob du an Wunder glaubst, ich schon. Man hat bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Larry hat es ihr gesagt. Ihre Brust wurde amputiert und durch plastische Chirurgie wieder aufgebaut. Seitdem läuft Jim den Weibern nicht mehr hinterher.«
    »Hat er das Saufen auch aufgegeben?«
    »Ja.«
    »Er hat’s auf der Highschool bleiben lassen, ich erinnere mich. Abschlussklasse von 1949. Guter Footballspieler. Ich war froh, dass ich nach seinem Abschluss noch ein Jahr hatte. Egoistisch. Ich wollte beachtet werden.«
    »Du warst der beste Spieler im Staat.«
    »Für so eine kleine Schule wie unsere waren wir eine gute Mannschaft.« Er hielt inne. »Ich habe am Haus auf Kauai Türen und Fenster zugenagelt. Ich will mich hier nach einem Haus oder einer Wohnung zur Miete umsehen. Wüsstest du was?«
    »Ich möchte nicht neugierig sein, aber wie viel willst du ausgeben?«
    »Tausend im Monat, wenn es das Richtige ist.«
    Sie überlegte lange und gründlich. »Für wie lange?«
    »Hm, zuerst mal wenigstens bis Dezember. Unser Jubiläum fällt ja mit dem allgemeinen Ehemaligentreffen zusammen, da kann ich hinterher gut noch einen Monat bleiben.«
    Sie lächelte übers ganze Gesicht. »Ich hab da eine Idee. Aber ich muss zuerst fragen. Wo wohnst du jetzt?«
    »Farmington Country Club – schon komisch, nicht? Wo ich immer so über den Klub gelästert habe, weil da lauter blöde Snobs verkehren. Jetzt gehöre ich selbst dazu – nur vorübergehend, natürlich. Und ich habe gehört, ein junger Kerl ist dort ermordet worden, vor – was? Zwei Tagen?«
    »Unbetrauert, leider. Die Leute stehen Schlange, um sich zu der Tat zu bekennen.« Sie hielt inne. »Das ist nicht sehr mitfühlend von mir, aber die Wahrheit ist, niemand ist sehr betroffen über das Ableben von Charlie Ashcraft. Wie wär’s, wenn ich heute Abend telefoniere, oder spätestens morgen? Ich habe vielleicht genau das Richtige für dich.«
    »Wem haben die Tiere im Postamt gehört?«
    »Oh, das sind Harrys. Die klügsten und niedlichsten Helfer, die man sich denken kann.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass du Tiere gernhattest.«
    Sie errötete. »Sie haben mich bekehrt.«
    Er lachte. »Dann müssen sie übernatürliche Kräfte haben.«

 
13
     
    »Nimm die schräge Feder.« Chris reichte Harry die Tuschfeder mit der abgeschrägten Spitze.
    »Ich muss erst mal üben.« Harry kritzelte vorsichtig auf Schmierpapier. »Ganz hübsch.«
    »Ich habe die cremefarbenen Karten auf 5 mal 7,5 geknickt. Guck, schreib den Namen in Druckbuchstaben. So.« Sie hielt eine Karte in die Höhe. »Carl Ackerman, den Namen oben, darunter lässt du Platz für die Kategorie, ja?«
    »Mir fällt nie was ein.«
    »Das kommt noch. Wenn jetzt alle Namensschilder geschrieben werden, erleichtert das die Sache bei der Jubiläumsfeier. Du wirst staunen, was dir bis dahin noch für Ideen durch den Kopf flutschen. Bis zu eurem Ehemaligentreffen – wann ist es doch gleich?«
    »Ende Oktober. Am selben Wochenende wie das allgemeine Treffen der Ehemaligen.«
    »Ja, richtig.« Chris nahm eine Karte von ihrem Stapel. Ihr kastanienbrauner Nagellack ließ ihre Finger noch länger und schmaler erscheinen. »Das ist noch lange hin. Weißt du was, ich nehme die erste Hälfte des Alphabets und du die zweite.«
    »Mit den vielen M und S.« Harry lachte. »Danke, dass du mich zu dir eingeladen hast. Die Katzen und der Hund bedanken sich auch.«
    »Danke.« Mrs Murphy saß mit halb geschlossenen Augen auf dem Boden und wiegte sich hin und her.
    »Die Klimaanlage ist super.« Tucker zwängte sich neben Harry, die auf dem Fußboden saß und den Couchtisch als Schreibtisch benutzte.
    »Jawohl«, stimmte Pewter zu. Sie ruhte auf dem Seidensofa.
    Harry beäugte das graue Katzentier. »Geh von dem Sofa runter.«
    »Ach, mir macht das nichts aus.«
    »Seide ist sehr teuer.« Harry

Weitere Kostenlose Bücher