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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Susan um. »Boom Boom hat mir erzählt, dass sie Bonnie und Leo zum Abendessen eingeladen hat, weil sie eine ganze Strecke bis hierher fahren mussten. Da möchte ich nicht stören.«
    Susan sagte: »Wir machen getrennte Kasse. Komm mit. Es wird lustig. Und sei’s nur darum, um zu beobachten, wie Leo Boom quält. Willst du wirklich nicht mitkommen, Harry?«
    »Nein danke. Ich hab zu tun.« Sie bemühte sich dieser Tage, Boom Boom gegenüber toleranter zu sein, aber sie hatte keine Lust, ihre Zeit freiwillig mit ihr zu verbringen.
    Als sie die Tür des Transporters öffnete, fragte Chris: »Denny will Samstag mit mir essen gehen. Ich weiß nicht viel über ihn. Ist er in Ordnung?«
    Susan erwiderte: »Er hat viel Mist gebaut, aber, ja doch, er ist in Ordnung. Er hat wenigstens aus seinen Dummheiten gelernt.«
    Chris sah Harry an, die achselzuckend meinte: »Geh nur.«
    »Ist er geschieden?«
    »Seit Jahren. Ich weiß nicht, warum er überhaupt geheiratet hat. Sie haben nicht zusammengepasst«, sagte Susan.
    »Man muss sich mit jeder Menge Männer verabreden, das hilft, die eigenen Ansprüche zu verfeinern.« Harry lachte. »Das hätte ich mir selbst hinter die Ohren schreiben sollen.«
    »Danke.« Lächelnd ging Chris zu Dennis, der seine Ausrüstung zusammenpackte. Er lächelte zurück, als sie auf ihn zuging.
    Als Harry nach Hause kam, stellte sie fest, dass die Dichtung am Wasserhahn in der Küche und die an der Tür ersetzt worden waren; neben der Küchentür hing eine Tafel. Daran war eine Kette befestigt, an der eine Schachtel mit bunter Kreide hing. In grüner Farbe stand auf der Tafel: »Bin mit Knuddel im Kino. Wir sehen uns morgen früh. Pewter will Ihnen etwas zeigen.«
    »Pewts«, rief Harry.
    Ein kleines Stimmchen antwortete aus dem Wohnzimmer. Harry ging hinein und sah, dass Pewter stolz eine Eidechse bewachte, die sie erlegt hatte. Mrs Murphy und Tucker saßen rechts und links neben der grauen Katze.

    »Hab ich ganz allein gefangen«, prahlte Pewter.
    »So gut wie«, fügte Mrs Murphy hinzu.
    »Pewter, bist ein braves Kätzchen.« Harry streichelte sie. Dann ging sie nach draußen, um nach den Pferden zu sehen, erledigte ihre Arbeiten im verblassenden Licht und ging zu Bett, froh, dass sie nicht beim Abendessen alte Zeiten aufleben lassen musste.

 
22
     
    Um halb acht Uhr morgens klingelte im Postamt das Telefon, gerade als Rob Collier, der Lieferant vom Hauptpostamt Seminole Trail, zwei Postsäcke ablud.
    »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe. Ein Unfall mit Blechschaden Ecke Hydraulic Road und Route 29.« Er tippte an seine Mütze und trabte zurück zu seinem Lieferwagen. Mrs Hogendobber nahm den Hörer ab, derweil die Katzen zu den Postsäcken flitzten. »Postamt Crozet. Hogendobber am Apparat.«
    »Ich finde, zu unserer Zeit waren die Filme besser«, meldete sich Tracy am anderen Ende der Leitung. »Der Film gestern Abend bestand nur aus Spezialeffekten. Hatte er überhaupt eine Handlung?«
    »Kann mich an keine erinnern.«
    »Das Beste an dem Film war, neben dir zu sitzen.«
    »Schmeichler.« Sie errötete und zwinkerte Harry zu.
    »Ich schau auf dem Weg nach Staunton mal vorbei. Harry hat mir heute Morgen einen Zettel hinterlassen und sich für die Dichtung bedankt. Sie hat fünf Dollar für die Reparatur dazugelegt. Richte ihr aus, sie muss lernen, etwas von anderen anzunehmen.«
    »Ja, Tracy, ich will’s versuchen, aber eine neue Stimme erreicht vielleicht eher was bei ihr. Bis nachher.«
    »Er ist immer noch in Sie verknallt«, neckte Harry Miranda. Sie band den ersten Postsack auf, zum Entzücken von Mrs Murphy, die sich durch die Öffnung schlängelte.
    »Ist Papier nicht das Allerschönste?« Die Katze rutschte in dem Sack herum, der zu etwa drei Viertel gefüllt war.
    »Seidenpapier ist noch schöner, aber das hier ist auch nicht übel.« Pewter quetschte sich in den zweiten Postsack.
    »Papier? Kapier ich nicht.« Kopfschüttelnd kehrte der Hund zu dem Tischchen im hinteren Raum zurück, auf das Mrs Hogendobber einen frischen runden, mit einem feuchten Geschirrtuch bedeckten Laib Schwarzbrot gelegt hatte. Der Duft erfüllte das Postamt. Daneben stand ein großes Deckelglas mit frisch gestampfter Butter.
    »Los, Miezekatze, raus hier.« Harry langte in den Sack und packte Mrs Murphy am Schwanz. Nicht fest genug.
    »Krieg mich doch.« Mrs Murphy schlug Harrys Hand fort, aber mit eingezogenen Krallen.
    »Du bist aber frech heute Morgen.« Harry vergrößerte die Öffnung des

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