Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Sprossen bauen und sie mit Geranien, Petunien und sogar Efeu bepflanzen, die herunterhängen können.«
    »Das ist wirklich eine gute Idee.« Mims Augen leuchteten. »Es wird allerdings die Kosten erhöhen.«
    »Er hat eine Tochter auf dem College.« Mehr brauchte Harry nicht zu sagen.
    »Hm-m-m, ich lasse mir etwas einfallen.«
    »Irgendwas ist da faul.« Tucker hob die Nase und schnupperte gründlich.
    Mrs Murphy, die keine so empfindliche Nase hatte, roch ebenfalls Blut. »Ich spring rauf.«
    »Der Deckel ist zu«, bellte Tucker laut.
    »Vielleicht kriegen wir sie dazu, ihn aufzumachen.« Murphy schwang sich auf den schräg abfallenden Deckel, rutschte ein bisschen, sprang aber schnell auf die flache Seite. »Ich rieche auch Blut. Vielleicht ein Rinderkadaver. Ich hol dir was raus«, versprach Murphy ihrer auf dem Boden hockenden Freundin.
    »Nein, das ist kein Rind, Schaf oder Huhn. Das riecht nach Mensch«, bellte Tucker nachdrücklich.
    Mrs Murphy überlegte kurz, dann sagte sie: »Zugleich!«
    Katze und Hund heulten wie aus einer Schnauze. Die Menschen sahen sie an. Pewter kam aus dem Tiertürchen des Postamts gerannt. »Was ist los?«
    »Komm hier rauf.«
    Sie sprang neben Mrs Murphy und rutschte heftiger herunter als die schlanke Katze. Harry fing sie auf.
    »Heul«, wies Mrs Murphy sie an.
    Pewter kreischte. Das überraschte Harry so sehr, dass sie die Katze fallen ließ. Pewter schüttelte sich und sprang wieder hinauf. Diesmal schaffte sie es, auf die flache Seite zu gelangen. »Oha.« Sie roch es ebenfalls.
    Alle drei heulten, was das Zeug hielt.
    »Was ist denn in die gefahren?« Mim stemmte die Hand auf die Hüfte, dann hob sie den schrägen Deckel hoch. Sie ließ ihn mit einem Krach fallen, der durch die Gasse schallte und die zwei Katzen von dem Container plumpsen ließ. Sie taumelte einen Schritt zurück. Harry fing sie auf.
    Mims leichenblasses Gesicht erschreckte Harry, die anfangs dachte, die ältere Frau hätte vielleicht einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten. Mim bewegte die Lippen, aber es kam kein Ton heraus. Sie deutete auf den Containerdeckel.
    »Ist Ihnen nicht gut?«
    Mim schüttelte den Kopf. »Doch, doch.« Dann atmete sie tief durch und öffnete den Deckel wieder.
    »Oh mein Gott!«, rief Harry aus.

 
23
     
    Mrs Murphy saß auf dem Dach des Streifenwagens und bemerkte lakonisch: »Hätte schlimmer sein können.«
    Die an dem Müllcontainer Versammelten würden ihr widersprochen haben, wenn sie verstanden hätten, was sie sagte.
    Mim hatte ihren Mann Jim angerufen, den Bürgermeister. Er war herbeigeeilt. Tracy hatte seinen Arm um Mirandas Taille gelegt. Sie war verstört, behielt aber die Nerven.
    Wie es der Zufall wollte, hatten Marcy Wiggins und Chris Sharpton vorbeigeschaut, um ihre Post zu holen. Auch Fair Haristeen war ins Postamt gekommen, Marcy war ohnmächtig geworden, und Chris hatte sie mit Fairs Hilfe in Markets klimatisierten Laden getragen. Market, der im Laden umherhetzte, hatte sie mit einem Schluck Schnaps wiederbelebt. Sobald sie zu sich gekommen war, eilte er zurück nach draußen.
    »In meinem Container!« Er rang die Hände.
    Tucker, die so nahe an dem Container stand, wie sie konnte, ohne im Weg zu sein, fragte Pewter: »Wie sah die Leiche aus, als du das erste Mal reingucken konntest?«
    Pewter spähte von dem Ast der Sumpfeiche herunter, auf dem sie saß. So hatte sie einen anderen Blickwinkel als Mrs Murphy. »Leos Mund stand offen, und seine Augen auch. Er war schon steif, aber es war noch nicht allzu schlimm. Sie werden eine Mordsmühe haben, den da rauszukriegen.«
    »Was ich fragen wollte, kannst du sehen, wie er getötet wurde?« Der Hund ließ nicht locker.
    »Direkt zwischen die Augen. Wie Charlie Ashcraft«, teilte Pewter ihr genüsslich mit.
    »Die Fliegen sind es, wovor sich die Menschen ekeln.« Murphy sah genau hin. »Sie sind in dem Container, da sind sie überall auf ihm rumgekrabbelt, aber es hätte wirklich schlimmer sein können. Er ist noch keinen halben Tag tot.« Sie war einfach sachlich in diesen Dingen, aber so sind Katzen eben.
    Als Rick und Cynthia mit ihrer Arbeit fertig waren, mussten sie sich an Jim Sanburne wenden, weil die Menge hinter der Absperrung von Minute zu Minute anschwoll. »Jim, mir wäre es lieber, wenn die Leute weggehen würden, aber ich bezweifle, dass sie verschwinden, also halten Sie sie bitte zurück. Wenn sie die Absperrung durchbrechen, zerstören sie vielleicht Beweise. Können Sie jemanden

Weitere Kostenlose Bücher