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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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hinterhältig, eine versteckte Anspielung auf Mrs Murphys große Liebe, einen schwarzen Kater mit weißen Pfoten und weißer Brust, ein ungemein hübsches Katzentier, aber ein Schweinehund.
    »Wenn du denkst, du kannst mich provozieren, dann hast du dich getäuscht. Ich geh wieder rein. Wer weiß, vielleicht rastet noch jemand aus oder gibt ein Geheimnis aus der Vergangenheit preis.«
    Pewter hatte gehofft, Murphy auf die Palme zu bringen. »Ich auch.«
    Sie sprangen auf die Stufen des Seiteneingangs. Das alte zweistöckige Gebäude hatte einen Haupteingang mit Stützpfeilern, einen Hintereingang zur Turnhalle und zwei Seiteneingänge mit schlichten Flügeltüren.
    Eine Seitentür stand halb offen. Sie gingen durch den Hauptflur zur Turnhalle.
    Susan Tucker, Deborah Kingsmill und Bonnie Baltier nahmen die Katzen kaum wahr, als sie an ihnen vorbeispazierten. »… das ganze Jubiläum ruiniert.«
    »Die kriegen sich schon wieder ein«, meinte Susan.
    »Ich wünschte, die Leute würden aufhören mit den Mutmaßungen, wen Charlie geschwängert hat. Fehlt bloß noch, dass sich jetzt alle ihre Jahrbücher vornehmen und sich jedes weibliche Wesen aus allen drei Klassen genau ansehen. Deswegen sind wir nicht hier, und ändern kann man sowieso nichts.«
    »Baltier, die Menschen lieben Geheimnisse«, sagte Susan.
    »Man weiß ja nicht mal, ob es stimmt«, äußerte Deborah Kingsmill nüchtern. »Weil er so gut aussah, erfinden die Leute Geschichten. Wenn es nicht wahr ist, wollen sie, dass es wahr ist. Es ist wie diese Sensationsgeschichten über Superstars, die Eidechsenblut trinken.«
    Die Frauen lachten.
    »Was ist daran so komisch, wenn man Eidechsenblut trinkt?«, fragte Pewter.
    »Pewter.« Mrs Murphy schlug Pewter auf den Schwanz.
    Während die Katzen lachten und die drei Frauen zur Turnhalle weitergingen, kam Harry durch den Haupteingang in den Flur.
    Ehe die Katzen zu ihr und Tucker eilen konnten, lenkte ein Schrei aus dem Männerumkleideraum sie ab. Dennis Rablan stieß die Tür auf, trat hinaus, lehnte sich an die Wand und rutschte an ihr herunter. Er schlug mit einem Plumps auf dem Boden auf. Er rappelte sich auf Hände und Knie hoch, versuchte, den Kopf klar zu kriegen, und stellte sich aufrecht.
    Susan, Bonnie und Deborah rannten aus der einen Richtung zu ihm, Harry und Tucker aus der anderen.
    »Ruft einen Krankenwagen«, krächzte Dennis.

 
38
     
    »Geht da nicht rein.« Dennis vertrat Harry und Susan den Weg, als sie auf die Tür zum Männerumkleideraum zusteuerten.
    »Die bemerken uns gar nicht.« Mrs Murphy schlüpfte hinein, da die Tür sich leicht aufschieben ließ. Pewter und Tucker folgten ihr.
    Sie liefen zu dem offenen Viereck, wo die Urinbecken angebracht waren. Drei Toilettenkabinen lagen im rechten Winkel zu den Becken. Eine Toilettentür schwang langsam auf, aber nicht weit.
    »Da.« Pewter erstarrte.
    Rex Harnetts Füße schauten unter der Tür hervor.
    »Ich guck nach.« Tucker sauste unter der angrenzenden Toilettentür hindurch und quetschte sich unter die Öffnung zwischen den zwei Kabinen.
    Mrs Murphy, die ihre sprichwörtliche Neugierde nicht im Zaum halten konnte, schob sich von der Kabine auf der anderen Seite durch, da Rex in der mittleren Kabine war.
    »Der ist hin, der Hund«, entfuhr es Mrs Murphy, dann sah sie Tucker an. »Verzeihung.«
    »Ich muss doch sehr bitten.«
    »Was ist passiert? Was ist passiert?«, miaute Pewter. Weil sie etwas zimperlich war, blieb sie lieber draußen.
    Rex’ Gesicht war verzerrt und lila verfärbt, die Augen quollen ihm aus dem Kopf; die unschöne Verfärbung kam von dem straffen Strick um seinen Hals. Die Hände waren hinter seinem Rücken zusammengebunden, wie man Kälberfüße fesselt – rasch und nicht dazu gedacht, lange zu halten. Ein sauberes Loch zwischen den Augen zeugte von einem aus kurzer Entfernung abgegebenen Schuss mit einer kleinkalibrigen Waffe. Aus der Eintrittsstelle sickerte kein Blut, aber es tropfte aus seinen Ohren.
    »Schnelle Arbeit.« Murphy rückte näher an die Leiche heran. »Was sagt dir deine Nase?«
    »Was ist passiert?«, kreischte Pewter.
    »Ein Schuss zwischen die Augen. Und erdrosselt, irgendwie, Angstkatze.«
    »Ich hab keine Angst. Ich bin sensibel«, antwortete Pewter der robusten Mrs Murphy, die jeder Situation gewachsen war.
    Obwohl der Gestank von Exkrementen und Urin – Rex’ Muskeln hatten sich im Tod total entspannt – andere Gerüche überdeckte, beschnüffelte Tucker die Fußknöchel, stellte sich auf

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