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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sprechen können, erklären Sie, Sie haben Kehlkopfentzündung. Mal sehen, ob wir den Kerl nicht durcheinanderbringen können. Er wird wissen wollen, was Sie gesehen haben.«
    »Okay.«
    »Noch was. Sehen Sie zu, dass immer jemand bei Ihnen ist.«
    »Wenn sie doch bloß zuhören würden. Dennis Rablan!«, miaute Murphy und wusste, es war hoffnungslos.
    »Ist schon gut, Mrs Murphy.« Harry griff nach der Katze. Pewter kam auch zu ihr.
    »Sie werden bei der Arbeit bewacht. Miranda ist da«, sagte Rick.
    »Ich bleibe bei ihr«, erbot sich Fair nur zu gern.
    »Bist du einverstanden?«, fragte Cynthia Harry. Cynthia hatte viel Gespür für die Situation.
    Harry nickte. »Ja.«
    »Meinen Sie, er hat im Treppenhaus auf Harry gewartet?« Susan schauderte.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Rick grimmig. »Wenn er während des Essens da oben war, hat er gesehen, wer ging und wer blieb. Wenn er vor dem Essen gegangen und nachher wiedergekommen ist, nun, vielleicht hat er gehofft, dass sein erwähltes Opfer noch da war.« Er wandte sich an Harry und dann an Fair: »Wir haben es mit einem hochintelligenten und furchtlosen Menschen zu tun. Man muss mit allem rechnen.« Rick kochte innerlich, weil er oben keinen Mann postiert hatte. Er hatte angenommen, mit dem Verschließen der Türen wäre es getan.
    Die drei Tiere sahen sich an. Es war ihnen klar, dass auch sie rund um die Uhr Dienst tun mussten.

 
47
     
    Wie fast alle eigensinnigen Menschen war Harry sich nicht bewusst, wie stark sich ein Schockerlebnis auf sie auswirkte. Sie dachte, ihr fehle weiter nichts. Sie war froh, nach Hause zu kommen, aber als sie in die Küchentür kam, schlug zu ihrem Erstaunen die Erschöpfung über ihr zusammen; außerdem verursachten die Kopfschmerzen ein unangenehmes Pochen. Sie wollte mit Fair reden, konnte aber die Augen nicht offen halten.
    »Schatz, du gehörst ins Bett.« Er hob sie aus dem Sessel, in den sie gesunken war.
    »Entschuldige. Ich weiß nicht, warum ich so kaputt bin. Vielleicht brauche ich noch eine Schmerztablette.«
    »Nein, du hast genug genommen.«
    Zu erledigt, um zu widersprechen, ließ sie sich brav von ihm ins Schlafzimmer bringen und warf sich aufs Bett.
    »Ich schlafe an der Küchentür«, erklärte Tucker.
    »Ich nehm die Haustür«, entschied Mrs Murphy.
    »Gut, dann penn ich im Schlafzimmer. Es könnte ja jemand durchs Fenster klettern.« Pewter sauste ins Schlafzimmer, ehe die anderen protestieren konnten.
    Tracy kam um Mitternacht nach Hause. Pfeifend öffnete er die Küchentür. Fair, der sich auf das Sofa gelegt hatte, schwenkte seine langen Beine auf den Boden.
    »Fair?«
    »Schönen Abend gehabt?«
    »Wunderbar. Ich fühle mich wieder wie ein Kind. Ich habe Miranda sogar vor ihrer Tür geküsst.« Er strahlte, dann sah er Fair auf dem Sofa an. »Störe ich?«
    »Nein.« Fair ging in die Küche, zog eine Flasche Talisker Scotch unter dem Schrank an der Tür hervor und schenkte sich und Tracy einen Schlummertrunk ein. Sie gingen in das freundliche, wenn auch arg ramponierte Wohnzimmer, und dort erzählte Fair Tracy alles, was er von dem Abend wusste.
    Es folgte ein langes Schweigen. Tracy betrachtete den blassgoldenen Whisky in seinem Glas. »Wir haben es uns gut gehen lassen, während sich Unheil zusammenbraute. Der Mistkerl muss die ganze Zeit über unseren Köpfen gewesen sein.«
    »Harry hätte getötet werden können.« Fair legte einen Untersetzer auf den Couchtisch und stellte sein Glas darauf. »Und wer immer es ist, fürchtet womöglich, dass sie ihn an seiner Stimme oder an seinem Bewegungsschema erkannt hat.«
    »Bewegungsschema?«
    »Also«, erklärte Fair, »ein Pferd hat eine bestimmte Art, sich zu bewegen, und ich oder jeder andere Pferdekenner kann es an seiner Gangart erkennen. Sie zum Beispiel bewegen sich wie ein Sportler. Ich könnte Sie selbst dann erkennen, wenn Sie verkleidet wären – oder Boom Boom Craycroft mit ihrem tänzelnden Gang.«
    »Die Verfügung des Sheriffs, eine Kehlkopfentzündung vorzuschützen, ist gut, um den Kerl aus der Reserve zu locken, aber nicht so gut für Harry. Weiß sie, dass sie der Köder ist?«
    »Natürlich. Rick postiert Männer in Zivil ums Postamt. Er lässt das Haus bewachen. Es gibt nur eine Ein- und Ausfahrt.«
    »Das ist nicht sehr beruhigend.«
    »Nein.« Fair griff wieder nach seinem Glas, hielt es mit beiden Händen.
    »Haben Sie eine Ahnung, wer, was, warum?«
    »Nein, nichts Genaues. Ich habe Ihnen von Rick Shaws Idee erzählt, dass es

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