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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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gegenüber habe. Ich wollte mich nur darüber informieren, in welchen Familienverhältnissen Dennis lebt.“
    „Was wollen Sie denn eigentlich von ihm? Was hat der Knabe angestellt? Ist er irgendwo eingebrochen? Hat er geklaut? Ich werde ihm ganz sicher nicht helfen. Die Suppe muss er alleine auslöffeln! Der Kleine macht mir keinen Ärger mehr. Er muss endlich lernen, für seine Handlungen selbst die Verantwortung zu übernehmen. Alles andere sehe ich nicht mehr ein!“
    Nora seufzte. Aus Erfahrung wusste sie, dass es sehr schwierig war, mit einem aufgebrachten Menschen ein vernünftiges Gespräch zu führen. Deshalb sagte sie: „Nein, es geht nicht um Einbruch oder Diebstahl. Den wahren Grund unseres Erscheinens würden wir gerne mit Dennis persönlich besprechen.“ Mit diesen Worten schritt sie an der Couch vorbei und visierte Dennis’ Zimmer an.Sie klopfte an, wartete ein ‚Herein’ ab und trat schließlich mit Thomas ein.
    Das Zimmer des 23-Jährigen war relativ klein und düster; vor dem Fenster in der Westwand hing ein Vorhang, der nur wenig Sonnenlicht durchließ. Zudem waren die Möbelstücke allesamt in einem dunklen Braunton gehalten.
    Dennis saß vor seinem Schreibtisch auf einem Holzhocker. Er schien bis zu diesem Moment in ein PC-Spiel vertieft gewesen zu sein, schaltete dieses nun aber ab und wandte sich den Ermittlern zu. Seine Augen funkelten, als er mit hoher Stimme fragte: „Wer sind Sie denn?“
    Nachdem die Kommissare sich vorgestellt hatten, kamen sie direkt zum Punkt: „Sie sind bis vor einiger Zeit der Freund von Franziska Zucker gewesen, ist das richtig?“
    Dennis lachte. „Ja, aber die eingebildete Schlampe kann mir gestohlen bleiben.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Sie ist eine reiche Göre von der Uni. Sie hat sich lediglich mit mir eingelassen, um eine Wette mit ihrer besten Freundin zu gewinnen. Ich war unter ihrem Niveau .“
    Diese Ehrlichkeit beeindruckte die Ermittler. „Das war sicherlich nicht leicht für Sie.“
    „Da irren Sie sich. Ich bin es gewohnt, dass Menschen, vor allem Mädels, mir gegenüber mit Abweisungen reagieren. Und dass ich verarscht wurde, war auch nicht das erste Mal.“
    „Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass Ihnen etwas an Franziska lag“, sagte Thomas. „Sonst wären Sie doch nicht mit ihr zusammengekommen. Auch wenn ihre Absichten offenbar nicht die besten waren.“
    „Vielleicht war das Ganze für mich auch nur eine Wette.“
    Tommy sah den 23-Jährigen herausfordernd an. „War es so?“
    Dennis stöhnte. „Nein, so war es nicht. Ich fand Franziska durchaus attraktiv. Aber Liebe war dabei ganz sicher nicht im Spiel. Dazu kannte ich sie nicht lange genug. Jedoch gebe ich zu, dass ich gerne herausgefunden hätte, ob sich so etwas wie Liebe zwischen uns entwickelt hätte.“
    Eine vernünftige Einstellung eines scheinbar aufgeweckten jungen Mannes , dachte Nora im Stillen. Daher konnte sie nicht wirklich nachvollziehen, dass Theodor so schlecht auf seinen Sohn zu sprechen war.
    „Wann sind Sie mit Franziska zusammengekommen?“, fragte sie Dennis.
    „Vor etwa zwei Monaten. Ich habe sie in einer Disco in der Innenstadt kennengelernt.“
    „Wie lange waren Sie dann mit ihr zusammen?“
    „Kaum drei Wochen. Weder habe ich mit ihr geschlafen noch lief sonst etwas Intimes zwischen uns. Das wollten Sie mich doch bestimmt als Nächstes fragen, oder?“
    „Ihre Ehrlichkeit und Direktheit ist erfrischend.“
    „Tja, so bin ich nun einmal. Leider erkennen das nicht viele Menschen.“
    „Zum Beispiel Ihr Vater?“
    Dennis verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und rollte mit den Augen. „Mein Vater ist an sich ganz okay. Das Problem ist nur, dass er und ich in zwei völlig verschiedenen Welten leben. Er ist ein Malocher. Körperliche Arbeit bestimmt sein ganzes Leben. Nebenbei interessiert er sich noch für Handball. Aber das war’s dann auch schon. Meine Interessen liegen in anderen Bereichen. Ich bin nicht dafür gemacht, in einer Fabrik zu arbeiten. Und weil ich dort keine Lust hatte, wurde ich gefeuert. Bestimmt hat mein Vater Ihnen darüber vorhin schon einen ausführlichen Vortrag gehalten, nicht wahr? Er will nicht akzeptieren, dass ich anders denke und andere Dinge mache als er. Daher gehen wir uns in der Regel aus dem Weg.“
    „Das klingt fast so wie bei mir und meinem Vater“, rutschte es Tommy heraus.
    Nora sah ihn verblüfft an. Sie wusste, dass Thomas nicht gerne über seinen Vater sprach. Jedoch war ihr nie klar

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