Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
momentan sehr wohl unser Verdächtiger. Daher werden Sie sich zwangsläufig mit diesem Umstand auseinandersetzen müssen.“
    „Ich nehme Ihnen nicht übel, dass Sie mich als Verdächtigen ansehen. Das würde ich an Ihrer Stelle auch machen. Aber Sie können mir glauben: Ich bin nicht Franziskas Mörder. Das schwöre ich Ihnen.“
    „Ihr Wort reicht uns nicht. Wir brauchen Beweise.“
    „Dann müssen Sie wohl so lange ermitteln, bis Sie diese gefunden haben.“
    Thomas sah den 23-Jährigen irritiert an. Er wusste nicht, ob Dennis wirklich überaus lässig, aufgesetzt cool oder einfach nur naiv war. Jedenfalls erklärte er ihm: „Wir werden definitiv Ermittlungen in diese Richtung anstellen. Und womöglich kommen wir früher oder später noch einmal auf Sie zurück.“
    „Kein Problem. Sie wissen, wo Sie mich finden. Ich werde die Stadt in nächster Zeit nicht verlassen.“
    Nachdem Dennis dies gesagt hatte, reichte Thomas ihm seine Karte und bat ihn, sich sofort in der Direktion zu melden, sollte ihm noch etwas Wichtiges einfallen. Dann verabschiedeten die Ermittler sich von ihm und gingen zurück ins Wohnzimmer. Dort nickten sie Theodor reserviert zu, ehe sie hinaus zu Noras Ford schritten, um sich auf direktem Weg zurück zur Polizeidirektion zu begeben.
    In Tommys Büro widmeten sie sich anschließend den bisherigen Fakten. Unter anderem überprüften sie erneut den Obduktionsbericht von Franziska Zucker und suchten wiederholt nach wertvollen Indizien in Schuberts Tatortanalyse.
    Trotz dieser arbeits- und zeitintensiven Ermittlungsarbeit sollte es ihnen aber noch nicht gelingen, einen wichtigen Hinweis auf die Identität des Täters zu finden.

12
    Wer hat noch nie mit dem Gedanken gespielt, einen anderen Menschen zu töten?
    Niemand. Davon bin ich überzeugt.
    Aber die meisten Leute leben ihre Wünsche und Fantasien in dieser Hinsicht nicht aus. Entweder weil sie zu feige sind oder weil sie die Konsequenzen fürchten. Ich scheine diesbezüglich eine Ausnahme zu sein.
    Dabei ist es so einfach, einen oder gar mehrere Morde zu begehen, ohne dafür in den Knast wandern zu müssen. Das Geheimnis liegt einzig und allein in der guten Planung. Jeder, der eine gesunde Mischung aus Geduld, Disziplin und Intelligenz vorweisen kann, ist in der Lage, einen perfekten Mord zu begehen. Warum machen es dann aber nur die Wenigsten? Das will mir nicht in den Kopf. Wieso fürchten sich die Menschen so sehr davor? Vertrauen sie nicht auf ihre eigenen Fähigkeiten? Haben sie Angst, dass sie an Ermittler geraten könnten, die tatsächlich schlauer sind als sie selbst? So etwas gibt es vielleicht im Fernsehen. Dort läuft ein Superbulle nach dem anderen herum. Doch in der Realität sieht das etwas anders aus. Ich denke nicht, dass auch nur ein Kommissar in Deutschland auf meinem intellektuellen Niveau ist. Keiner von denen reicht an meinen IQ heran. Die würden sich wahrscheinlich alle in die Hosen machen, wenn sie wüssten, dass ich hinter den Morden stecke. Weil sie dann nämlich genau wüssten, dass sie mir nicht gewachsen sind und mich niemals schnappen könnten.
    Wenn ich zum Beispiel an Nora Feldt und Thomas Korn denke, dann könnte ich mich totlachen. Die beiden haben überhaupt keine Ahnung von ihrem Job. Das sind jämmerliche Amateure, die nicht einmal die Grundregeln ihrer Arbeit beherrschen. Die sind das genaue Gegenteil von mir. Ich mache keine Fehler. Ich kann alles und ich weiß alles. Das werden die beiden bald zu spüren bekommen. Denn ich rede nicht nur, ich handle auch. Im Gegensatz zu den meisten Menschen lasse ich meinen Worten Taten folgen. Und die nächste führe ich wieder mit meinem Hang zur Perfektion aus.
    Versprochen.

13
    Um 17 Uhr 46 befanden sich die Ermittler an diesem Dienstag in Noras Büro und beschäftigten sich noch immer mit den bisherigen Fakten. Während Tommy mit verschränkten Armen am Fenster stand, saß Nora hinter ihrem Schreibtisch und dachte nach. Sie ließ sich einige Minuten Zeit, dann fasste sie zusammen: „Franziska Zucker sollte gegen Viertel nach fünf ein Buch für Professor Müller besorgen. Sie machte sich auf den Weg in die Bibliothek, ging hinunter in den Keller und begab sich dort zu einem Regal, in dem das gesuchte Werk hätte stehen müssen. Allerdings war dieses nicht vorhanden. Dabei wussten nur Professor Müller und Franziska selbst, dass sie zur fraglichen Zeit dort unten sein würde. Falls dieser Mord also eine gezielte Tat war, dann sieht es stark danach aus, dass

Weitere Kostenlose Bücher