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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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gekommen war, bekam die Mutter schließlich Panik.“ Er lehnte sich gegen den Türrahmen und fuhr atemlos fort: „Außerdem meinte dieser Jürgen, dass er Gabriellas Freunde bereits angerufen hätte, um sich bei denen nach seiner Stieftochter zu erkundigen. Jedoch will niemand das Mädchen seit der Feier gesehen haben. Und jetzt raten Sie mal, wo diese Klassenfeier stattgefunden hat.“
    „Etwa in der Nähe des Göttinger Waldes ?“
    „Bingo. Auf dem Bauernhof der Familie Landmann. Wir haben bereits versucht, diese zu erreichen, aber sie ist derzeit nicht zuhause.”
    „Dann wird diese Gabriella tatsächlich das Opfer sein“, sagte Thomas schnell und verschluckte sich dabei so heftig, dass sein Adamsapfel in die Höhe schoss. Nachdem er sich mehrmals geräuspert hatte, fügte er reserviert hinzu: „Gott, ich hasse diesen Teil unseres Jobs, aber jemand muss der Mutter und dem Stiefvater wohl die schreckliche Nachricht überbringen, dass Gabriella ermordet wurde.“
    „Das ist nicht mehr nötig. Ich habe den beiden bereits mitgeteilt, dass sie zur Identifizierung der Leiche herkommen mögen“, informierte Rafael ihn.
    „Tatsächlich?“
    Contento nickte.
    „Na, wenn das so ist. Vielen Dank, Rafael.“ Erleichtert lächelte Tommy ihn an. Dann erkundigte er sich: „Gibt es bezüglich des ersten Opfers denn auch schon irgendwelche Neuigkeiten?“
    „Nein, weder bei uns noch bei den bundesweiten Kollegen hat sich jemand wegen des Mädchens gemeldet. Allerdings ging unmittelbar nach dem Anruf der Zanks die Vermisstenmeldung eines weiteren 16-jährigen Mädchens bei uns ein. Ihr Name ist Jessica Leimen . Sie ist eins sechsundsechzig groß, rothaarig und hat braune Augen. Laut Auskunft der besorgten Eltern sei sie gestern gegen 14 Uhr auf dem Weg zu einer Chorprobe in die Innenstadt gewesen, aber niemals dort angekommen. Das haben die Eltern allerdings erst heute Mittag herausgefunden, als das Mädchen noch nicht wieder zuhause war und die beiden den Chorleiter anriefen. Natürlich waren sie schon gestern Abend verunsichert, da ihre Tochter weder heimkam noch an ihr Handy ging. Jedoch haben sie zunächst die Ruhe bewahrt und noch ein wenig abwarten wollen. Schließlich hätte ihre Tochter die Chorprobe kurzfristig ausfallen lassen und zu einer Freundin fahren können. Aber weil Jessica heute Morgen noch nicht wieder aufgetaucht war, wurden die Eltern allmählich panisch und haben die Freunde des Mädchens angerufen. Ohne Erfolg. Einen festen Freund habe Jessica auch nicht, weshalb die Eltern sich vor wenigen Augenblicken schließlich bei uns gemeldet haben.“
    Tommy legte die Stirn in Falten. „Dann könnte diese Jessica das Mädchen sein, dessen Ohren wir am zweiten Tatort gefunden haben.“
    „Genau auf diese Vermutung wollte ich hinaus“, nickte Contento.
    Nach einer längeren Überlegung seufzte Thomas. „Da wir diesbezüglich zunächst nur Spekulationen anstellen können und ansonsten noch keine heiße Spur haben, schlage ich vor, dass wir mit der Befragung von Gabriella Zanks Eltern beginnen. Vielleicht bringen die beiden uns einen wichtigen Schritt voran.“

14
    Maria Zank weinte ununterbrochen vor sich hin. Sie rieb sich ihre hochroten Augen und stieß in regelmäßigen Abständen einen Fluch aus. Hingegen bevorzugte ihr Gatte Jürgen den passiven Weg der Trauerbekundung: Er schwieg wie ein Grab. Doch seine Augen bekundeten mehr als tausend Worte. Sie verlangten unverkennbar nach Rache.
    Vor wenigen Minuten hatten die beiden das zweite Opfer als Gabriella identifiziert. Jetzt, um 18 Uhr 30, saßen sie vor Thomas’ Schreibtisch und versuchten zu begreifen, warum ausgerechnet ihnen ein solches Unheil widerfahren musste.
    „Es tut uns überaus leid“, begann Thomas vorsichtig, während Nora schweigend neben ihm verweilte. „Wir könnten verstehen, wenn Sie sich zunächst ein wenig Zeit für sich -“
    „Nein“, fiel Jürgen dem Kommissar ins Wort. „Fragen Sie uns jetzt . Fragen Sie uns alles, was Sie wissen müssen! Ich will, dass dieses Schwein so schnell wie möglich für seine Untat büßt. Und ich will dem Drecksack in die Augen sehen, wenn er in den Knast wandert. Haben Sie mich verstanden?“
    „Herr Zank, wir können Ihre Trauer und Wut sehr gut nachvollziehen“, versuchte Thomas dem Zorn des Stiefvaters Einhalt zu gebieten. „Aber um in einem solchen Fall für Gerechtigkeit sorgen zu können, braucht es in erster Linie Geduld. Viel Geduld.“
    „Finden Sie den Kerl! Das verlange

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