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Rache kann so sinnlich sein...

Rache kann so sinnlich sein...

Titel: Rache kann so sinnlich sein... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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geben.“ Er teilte Zach die Ankunftszeit mit, bevor sie das Gespräch beendeten.
    Im Nordosten hingen dunkelviolette Wolken über der Stadt. Es war erst drei Uhr nachmittags, aber auf den Straßen stauten sich schon die Autos. Zach wollte vor dem Berufsverkehr aufbrechen und ging wie ein Tiger im Käfig auf und ab.
    Leroy McEver, der Bauleiter bei Zachs größtem Projekt in der Stadt, kam wie immer zu spät. Zach war versucht, trotzdem loszufahren, aber er wollte ein ernstes Wort mit dem Mann reden. Leroy musste begreifen, dass Zach seinen Vorgänger gefeuert und ihn angeheuert hatte, um die permanent steigenden Kosten in den Griff zu bekommen.
    Zach konnte es kaum erwarten, nach Bonne Terre zu fahren. Zu Summer. Auch diesmal ärgerte er sich über sein unerklärliches Bedürfnis, sie in seinem Bett zu haben.
    Nachdem ihre einstige Liebesaffäre an die Öffentlichkeit gedrungen und in den Zeitungen ausgeschlachtet worden war, hatte er sorgsam darauf geachtet, sein Privatleben vor aufdringlichen Reportern zu schützen. Sie dagegen war ein Filmstar, der sich in der Aufmerksamkeit der Medien sonnte.
    Es gab viele Gründe, die Abmachung, zu der er sie gedrängt hatte, nicht einzuhalten. Aber Zach wollte keinen Rückzieher machen. Er konnte es nicht. Umso wütender machte ihn seine Ungeduld.
    Er schämte sich dafür, dass er so tief gesunken war, sie zu erpressen. Aber er begehrte sie, und sie war ihm etwas schuldig.
    In der einen Minute war die Straße im dichten Nebel kaum zu erkennen, in der nächsten ragte das hell erleuchtete Haus der Thibodeaux zwischen den dunklen Zypressen und Sumpfeichen auf. Summer stieg aus, griff nach ihrer Reisetasche und dankte dem Piloten fürs Mitnehmen.
    „Ich soll warten, bis Sie sicher im Haus sind.“
    Summer eilte den Pfad entlang, überquerte die Veranda und läutete. Dann stellte sie die Tasche ab, holte den Schlüssel heraus, den sie bekommen hatte, und öffnete.
    „Zach?“
    Ihre zaghafte Stimme hallte in den leeren Räumen wider, und sie fragte sich erneut, warum ein Mann wie er kein Hauspersonal hatte. Als sie nach dem Lichtschalter tastete, hörte sie schwere Männerschritte näherkommen. Sekunden später tauchte ein Schatten zwischen den gestapelten Kartons auf, und ihr Herz schlug schneller. Die ganze Woche hatte sie auf das hier gewartet und sich zugleich dafür geschämt.
    „Zach?“
    „Ich bin es nur, Summer“, sagte Tuck. Er trug Kopfhörer und bewegte sich zu einem Rhythmus, den nur er wahrnahm. Er hatte die Hände in den Taschen einer Blue Jeans, die tief an seiner schmalen Gestalt hing. Das dunkelblonde Haar verbarg sein Gesicht.
    „Geht es dir gut … nach dem Krankenhaus?“, fragte sie.
    „Seit Zach mir erzählt hat, dass er keine Anzeige erstattet und mich nicht mal feuert, geht es mir bestens. Kannst du glauben, dass er mir eine zweite Chance gibt?“
    „Sehr edel von ihm.“
    „Natürlich hat er seine Bar abgeschlossen und ein paar strenge Regeln aufgestellt“, murmelte ihr Bruder betrübt. „Oh, und er hat gesagt, ich soll dir ausrichten, dass du das Schlafzimmer am Ende des Flurs im Erdgeschoss haben kannst. Ich habe den Kühlschrank gefüllt, und ich soll dein Gepäck hereintragen.“
    Tuck blieb vor ihr stehen und ließ sich kurz von ihr umarmen.
    „Ich freue mich, dass du wieder okay bist“, flüsterte sie und zerzauste ihm das Haar. „Das nächste Mal denk vorher nach.“
    Er bückte sich nach der Reisetasche. „Ich soll dir die Alarmanlage erklären.“ Er nannte ihr den Zahlencode und fragte, ob er ihn aufschreiben oder ihr zeigen sollte, wie man ihn eingab.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Als er sie in das Zimmer führte, war sie angenehm überrascht. Es enthielt antike Möbel sowie aufeinander abgestimmte Vorhänge und Teppiche. Auf einer flachen Kommode stand ein silberner Spiegel, daneben lagen ein Kamm und eine Haarbürste.
    „Hübsch“, sagte sie.
    „Ja, weil Zach eine dämliche Raumausstatterin und jede Menge Leute hergeschickt hat. Die haben mich herumkommandiert, bis alles so aussah wie jetzt.“
    „Wo ist Zach denn?“
    „Auf dem Weg hierher. Seine Besprechungen haben länger gedauert, als er erwartet hat.“
    „Oh.“
    „Warum bist du hier, wenn du ihn so sehr hasst?“
    „Ich hasse ihn nicht. Es ist … kompliziert.“
    „Du bist doch nicht wegen der Sache hier, die ich angestellt habe?“
    „Nein. Mit dir hat das nichts zu tun.“ Summer fühlte, wie ihre Wangen sich erwärmten. „Wir … lernen uns nur gerade wieder

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