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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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gehen.«
    Er starrte Childs vielsagend an.
    »Ja, es gab in der Kapelle so einige, die das als glücklichen Zufall betrachtet haben«, sagte der ausdruckslos.
    »Für den armen Kerl war er weniger glücklich«, sagte Wolf. »Und gibt es vielleicht auch ein paar Kapellenbesucher, die der Auffassung sind, es wäre ein noch glücklicherer Zufall, wenn ich Medler möglichst bald folgen würde?«
    John Childs trank ein Schlückchen Whisky und sagte langsam: »Hast du Probleme gehabt? Mit Profis, meine ich, nicht bloß mit der dörflichen Bürgerwehr?«
    »Ein wenig.«
    »Zum Glück bist du zu dem Schluss gelangt, dass ich höchstwahrscheinlich nicht direkt etwas damit zu tun hatte.«
    »Bin ich das? Wie kommst du darauf?«
    »Weil du nicht deine Axt schwingend durch mein Fenster gekommen bist. Was ist?«
    Childs wache Augen hatten eine Reaktion wahrgenommen.
    »Nichts.«
    »Lass mich raten. Du hattest Besuch, und den hast du wirklich mit der Axt begrüßt?«
    »Besucher«, sagte Hadda. »Zwei.«
    »Das ist eine Erklärung. Einen kannst du dir lebend schnappen, zwei schließen diese Möglichkeit mehr oder weniger aus.«
    »Wieso denkst du, dass ich sie mir nicht lebend geschnappt habe?«
    »Weil du nicht genau weißt, wer sie geschickt hat. Du bist dir zwar fast sicher, dass es nicht die Kapelle war, aber du musstest trotzdem fragen. Ich denke, wenn du einen am Leben gelassen hättest, wüsstest du jetzt, von wem sie kamen.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Hadda gereizt. »Ich bin nicht so ein eiskalter Drecksack wie du.«
    »Und dennoch, trotz deines warmherzigen Wesens sind sie jetzt beide tot. Wie kann das sein, frage ich mich. Aber erzähl mir von ihnen.«
    Hadda stritt es nicht ab, sondern schilderte, was passiert war.
    »Der eine war eindeutig einer von den beiden, denen ich am Drigg Beach die Drogen abgenommen habe«, schloss er. »Okay, verständlich, dass sie sich rächen wollten, aber wie haben sie mich so schnell gefunden, das macht mich stutzig. Dich hingegen offenbar nicht, JC.«
    Childs lächelte und sagte: »Nein, aber nicht aus dem Grund, den du offenbar argwöhnst. Die Kapelle hat niemandem einen Tipp gegeben. Das war gar nicht nötig. Hast du je von einem Mann namens Pavel Nikitin gehört? Aha, anscheinend ja.«
    Hadda dachte, der alte Sack kriegt noch immer alles mit!
    Er log glattzüngig: »Nur weil ich mich neulich mit Luke Hollins unterhalten habe, meinem Dorfpadre, der großen pastoralen Anteil an meinen Angelegenheiten nimmt. Er bringt mich auf den neusten Stand der Dinge, wenn er glaubt, es könnte mich interessieren. Dazu gehört auch eine Liste von Leuten, die sich über Weihnachten in Schloss Ulphingstone aufgehalten haben. Und einer davon war ein Mann, der sich ganz ähnlich anhörte, wie dein Bursche, Nikitin.«
    Childs nickte und sagte: »Das ist er. Russischer Geschäftsmann. Einer von denen, die stinkreich aus dem Untergang der alten Sowjetunion aufgetaucht sind. Vor fünf Jahren hat er beschlossen, sich im Westen niederzulassen, wohl aus Furcht, es könnte im guten alten Moskau zu viele Exgenossen geben, die sich noch immer dem marxistischen Grundsatz verpflichtet fühlen, Reichtum sollte geteilt werden. Derzeit läuft sein Antrag auf die britische Staatsbürgerschaft. Was vonseiten der Politik stark befürwortet wird, wie ich hinzufügen möchte. Selbstverständlich aus gutem Grund.«
    »Zum Beispiel dem, dass er unsere Multikultigesellschaft so überaus bereichern würde? Nicht? Dann wohl, weil sein Reichtum als politische Spende akzeptiert werden kann, sobald er britischer Staatsbürger ist.«
    »Volltreffer, wie immer«, lobte Childs.
    »Aber mir ist nicht klar, was die Ulphingstones mit ihm zu tun haben«, sagte Hadda. »Leon ist der unpolitischste Mensch, den ich kenne, und Kira hält jeden, dessen Macht sich auf öffentliche Wahlen stützt, für einen gefährlichen Extremisten. Wie kommt es also, dass dieser Nikitin zu einem Besuch auf dem Schloss eingeladen wird?«
    »Politisch liegt er sehr auf einer Linie mit Lady Kira«, sagte Childs. »Aber entscheidender ist, dass er behauptet, entfernt mit ihr verwandt zu sein. Und da er reich ist, ansehnlich, sich in höchsten Kreisen bewegt und wichtige Leute in seine verschiedenen Villen und auf seine Luxusjacht einlädt, erkennt Lady Kira diese Verwandtschaft liebend gern an. Ich könnte mir denken, dass sie ihn als Personifizierung der guten alten zaristischen Werte sieht, die 1917 so tragisch zerstört wurden.«
    »Hört sich ganz nach

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