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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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herum.
    »Ja, da hab ich’s: Es bleiben Zufall und Notwendigkeit mir beide fern, und was ich will, das wird. «
    »Klingt ungefähr richtig«, sagte Hadda. »Als wäre es von mir. Und von wem ist es tatsächlich?«
    »Von Milton«, sagte Childs und hielt den Band hoch, damit Hadda den Titel lesen konnte.
    » Das verlorene Paradies «, sagte Hadda. »Hab ich nie gelesen. Scheint aber ziemlich gut auf meinen Fall zuzutreffen. Und wem hat Milton diese Worte in den Mund gelegt?«
    »Das sollte dir zu denken geben, Wolf«, sagte Childs. »Es war Gott.«

7
    Es war so viel zu verarbeiten, dass Alva sich in ihren Sessel zurücklehnte und die Augen schloss, um konzentriert alles in eine sinnvolle Ordnung zu bringen. Aber sie sah immer nur Wolf Hadda vor sich, wie er lachte, als sie aus dem Artikel im Observer zitierte, in dem spekuliert wurde, Hadda wäre von Feen entführt worden, und dann mit einem spöttischen Lächeln behauptete, er wäre genau wie Thomas der Reimer nach seiner Rückkehr nicht mehr fähig zu lügen.
    Insgeheim hatte er bestimmt ziemlich viel gelacht, während er sie auf den trügerischen Weg zu seiner Rehabilitation führte.
    Sie öffnete die Augen. Doll Trapps Gesicht trug einen Ausdruck heiterer Zuversicht. Sie war offensichtlich fest davon überzeugt, Haddas Unschuld zweifelsfrei bewiesen zu haben. Einen kurzen Moment lang war Alva versucht, sie darauf hinzuweisen, dass jemand, der in einer Hinsicht sehr gut war, in einer anderen durchaus sehr böse sein konnte. Menschen waren viel zu komplex, um eine so glatte Gleichung aufzumachen.
    Stattdessen sagte sie: »Sind Sie nie auf die Idee gekommen, Sir Wilfred Hadda, der millionenschwere Geschäftsmann, und Ihr Wolf der Holzfäller könnten ein und dieselbe Person sein?«
    »Nein«, sagte Doll. »Hab nie großartig auf Wirtschaftsnachrichten geachtet, und auch nicht auf die Klatschspalten.«
    Alva war nicht sicher, ob sie ihr glauben konnte.
    »Na schön«, sagte sie. »Aber es ist doch seltsam, dass Wolf sich nicht gleich bei Ihnen gemeldet hat, als er nach London gezogen war.«
    Doll lachte und sagte: »Eigentlich nicht. Ich schätze, JC hatte ihm gesagt, es wäre nicht gut für mich, wenn er versuchen würde, den Kontakt wiederaufleben zu lassen.«
    »Wieso sollte er das gesagt haben?«
    »Er ist ein sehr vorsichtiger Mann«, sagte Doll.
    »Und warum hat Wolf dann den Kontakt trotzdem wiederaufleben lassen?«, fragte Alva.
    »Weil er nun mal so ist«, sagte Doll. »Wolf hatte sich vielleicht um meinetwillen verkniffen, uns zu besuchen, weil man ihn gewarnt hatte, aber es wäre schon ein Sondereinsatzkommando nötig gewesen, um ihn von uns fernzuhalten, als er erfuhr, dass Ed ernsthaft in Schwierigkeiten steckte.«
    »Hätten Ihre Freunde in der Kapelle das nicht regeln können?«
    »JC war der Erste, an den ich mich gewendet habe«, sagte Doll grimmig. »Er meinte, sie würden die Lage bereits genauestens beobachten, und falls es noch schlimmer würde, müsste die Kapelle eventuell Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen. Ich hab verstanden, was das hieß. Die mögen keine Publicity. Wenn Eds Verbindung zur Kapelle irgendwie ruchbar geworden wäre, hätten sie das behandelt wie eine undichte Gasleitung: Da wird die Zufuhr sofort abgestellt. Nein, wenn Wolf nicht gewesen wäre … Jedenfalls, als alles vorüber war, hab ich gekündigt. Das kam nicht so gut an, und es gab auch kein Abschiedsgeschenk für mich, nur die unverblümte Warnung, meine Verschwiegenheitspflicht würde bis ans Ende aller Zeiten weiterbestehen! Mir war das piepegal! Ich wusste, dass Ed mich in seiner Nähe brauchte, also wurde ich wieder Anwaltsgehilfin und hielt sein Büro am Laufen, bis er wieder arbeiten konnte.«
    »Und Wolf? Was meinen Sie, wie eng waren seine Verbindungen zur Kapelle zu dem Zeitpunkt?«
    »Weiß ich nicht, wollte ich auch nicht wissen. Aber ein international tätiger Geschäftsmann mit Kontakten in der ganzen Welt – ich bin sicher, sie hatten Verwendung für ihn.«
    »Und wie haben sie wohl reagiert, als seine Probleme anfingen?«
    Doll sagte: »Ihre Hauptsorge wird gewesen sein, es könnte irgendwas rauskommen, das sich bis zu ihnen zurückverfolgen ließe. Wie bei Ed, nur dass Wolf natürlich viel wichtiger war.«
    »Sie klingen verbittert«, sagte Alva, die keinen Grund sah, nicht ebenso offen zu Doll zu sein wie sie zu ihr.
    »Tu ich das? Das wäre schön blöd von mir. Bei der Kapelle haben Sentimentalitäten nichts zu suchen.«
    Die Art von

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