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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Wie gesagt, unsichere Kandidaten müssen eingebunden werden, und das wäre derart schwierig geworden, dass der Staat uns einen Gefallen getan hat.«
    »Er ist jetzt nicht eingebunden«, sagte Alva.
    »Völlig richtig. Und außer meiner Entschuldigung ist das der zweite Grund, der mich heute zu Ihnen führt. Der Holzfäller läuft frei herum. Ich bin sicher, Sie machen sich ernsthaft Sorgen im Hinblick auf seine möglichen Pläne.«
    Sie sagte: »Ja, das tue ich. Aber ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass seine Pläne, wie auch immer die aussehen, irgendwie Ähnlichkeit mit seiner Arbeit für die Kapelle haben werden. Sie sagten, Sie haben mit ihm geredet. Dann hat er Ihnen das doch sicherlich deutlich gemacht, oder?«
    »Sie meinen, weil ich ohne Knochenbrüche davongekommen bin?« Er schmunzelte. »Richtig. Aber ich bin nicht in meiner Eigenschaft als Strippenzieher hier, Alva. Ich bin als Wolfs Freund hier.«
    Dass er sie mit Vornamen ansprach, war ebenso schockierend wie alles, was sie bislang von ihm gehört hatte. Es signalisierte … sie wusste nicht genau, was es signalisierte, aber es versetzte sie in höchste Alarmbereitschaft.
    »Sein Freund? Sie meinen, Sie wollen ihn vor sich selbst retten und seine möglichen Rachepläne vereiteln?«, fragte sie spöttisch. »Und es wäre natürlich reiner Zufall, dass dadurch wahrscheinlich jemand geschützt wird, der sich ganz wie ein weiterer Ihrer wertvollen Aktivposten anhört, der unsägliche Toby Estover.«
    »Dafür ist es zu spät, fürchte ich«, sagte er.
    Die Worte vibrierten ihr durchs Gehirn wie eine Migräne.
    »Was soll das heißen?«
    »Es hat gewisse Entwicklungen gegeben. Sie waren wahrscheinlich zu sehr mit Ihren Reinigungsritualen beschäftigt, um Nachrichten zu hören, aber wenn Sie das getan hätten, dann wüssten Sie vielleicht, dass die Polizei den Landsitz der Nutbrowns heute Morgen durchsucht hat und Johnny und Pippa Nutbrown vorläufig festgenommen wurden. Natürlich wollten sie umgehend ihren Anwalt, Mr Toby Estover, mobilisieren. Der ist jedoch leider unauffindbar. Sein Wagen steht auf seinem reservierten Parkplatz in der Tiefgarage seines Bürogebäudes. Aber von Mr Estover selbst fehlt jede Spur.«
    »Oh Gott«, sagte Alva und spürte, wie ihr alle Kraft aus den Muskeln wich.
    »Bitte, regen Sie sich nicht auf«, sagte Childs. »Es besteht kein Grund zu der Annahme, dass Wolf an seinem Verschwinden beteiligt ist, zumindest nicht physisch. Er arbeitet wesentlich raffinierter, und ich bin sicher, er befindet sich in diesem Moment mit einem wasserdichten Alibi dreihundert Meilen entfernt in Cumbria. Nein, das Schicksal der Nutbrowns und Estovers muss uns nicht bekümmern.«
    »Wollen Sie behaupten, Wolf hat nichts damit zu tun?«, fragte sie ungläubig.
    »Seien Sie nicht albern«, sagte er mit dem ersten Anflug von Ungeduld, den sie je bei ihm wahrgenommen hatte. »Das behaupte ich natürlich nicht. Aber welche Verbindung da auch immer besteht, sie wird nicht nachweisbar sein, dessen bin ich mir sicher. Vergessen Sie diese Leute, die bekommen nur, was sie verdient haben. Und da ich nicht der Auffassung bin, dass sie den Tod verdient haben, werde ich mein Möglichstes tun, es nicht so weit kommen zu lassen.«
    »Sehr nett von Ihnen, dass Sie Ihr gutes Gewissen schützen, indem Sie derart feine Unterscheidungen treffen!«, sagte sie höhnisch.
    »Nein, ich will nicht mein gutes Gewissen schützen«, sagte er leise. »Sondern Wolf. Ich hege die Hoffnung, dass wir seine Verurteilung irgendwann aufheben lassen können. Ich habe einen gewissen Einfluss. Doch zunächst muss die Saat des Zweifels gesät werden. Und unterdessen sollten wir unbedingt dafür sorgen, dass er keine Aufmerksamkeit auf sich lenkt.«
    »Denken Sie tatsächlich, eine Wiederaufnahme seines Verfahrens wäre noch immer möglich?«, fragte Alva. Trotz ihres Vorsatzes, Childs nie wieder zu vertrauen, merkte sie, dass er ihr Hoffnung gab.
    »Alles ist möglich, wenn Sie über die Mittel verfügen, es notwendig zu machen«, sagte er. »Aber lassen Sie mich offen reden. Bislang ist Wolf behutsam und vorsichtig vorgegangen, ich fürchte jedoch, dass er seinen letzten Akt nicht so sorgfältig geplant hat und aus einer so großen Distanz in Szene setzen wird wie die ersten beiden. Falls Wolf seiner Exfrau etwas antut, verbringt er mit Sicherheit den größten Teil seines restlichen Lebens im Gefängnis. Und das könnte sogar noch seine geringste Sorge sein, fürchte ich. Wie sich

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