Rache zum Dessert (German Edition)
vermisse dich auch. Wollen wir uns treffen?, tippte Theresa schnell als Antwort ein.
Auch wenn sie es gerne glauben würde, aber dass es ihm wirklich leidtat, glaubte sie ihm nicht. Sein Engagement hatte sicherlich nur etwas mit schlechtem Gewissen zu tun.
Keine Minute später ertönte der Signalton einer eingehenden Nachricht. Theresa musste lächeln. Sven hatte wohl sehnsüchtig darauf gewartet, eine Rückmeldung von ihr zu erhalten.
Unbedingt Schatz. Bist du bei Luisa? Soll ich dich abholen?Ich möchte dich so gerne in den Arm nehmen.
Verächtlich nahm sie zur Kenntnis, wie heuchlerisch schmalzig das klang.
Nicht nötig, schrieb sie zurück , hab noch etwas zu erledigen. Komme heute Abend zu dir und bring eine Flasche Wein mit.
Sie hoffte zumindest, dass bei dem was sie vorhatte, eine Flasche reichen würde.
Danke! Ich liebe Dich so sehr, bitte verzeih mir.
Danke? Kopfschüttelnd stand Theresa auf. Ob er sich später auch noch bedanken würde war fraglich.
Vor Luisas Kleiderschrank verharrte sie einen Moment, dann öffnete sie die Türen und sah sich um. Luisa hatte wirklich alles, was ein Männerherz höher schlagen ließ. Langsam schob sie die Kleiderbügel hin und her. So richtig wusste Theresa allerdings nicht, was für diesen Anlass angemessen war. Seufzend ließ sie sich aufs Bett sinken. Warum nur hatte sie nie auf ihre Freundin gehört und sich mehr um ihr Äußeres gekümmert? Dann würde sie jetzt nicht vor diesem verdammten Schrank stehen wie ein Kleinkind vor einem Dreihundert-Seiten-Roman.
Wäre doch Luisa jetzt bloß hier. Sie würde wissen, was sie für diesen Abend benötigte, um umwerfend auszusehen. Obwohl, … Luisa würde es zwar wissen, aber sie mit Sicherheit davon abhalten, zu Sven zu fahren.
Hilfe konnte sie jetzt eigentlich nur von Karl erwarten.
Wieder machte sich Theresa auf die Suche nach ihrem Handy, welches sie dann zwischen Miris halterlosen Strümpfen fand. Ja, auch hier hatte sie herumgewühlt.
„Ich brauch deine Hilfe“, flehte Theresa Karl durchs Telefon an.
Zwanzig endlose Minuten später stand Karl vor der Wohnungstür. Aufgeregt zog Theresa ihn sofort ihn Luisas Schlafzimmer.
„Bitte Karl“, beschwor sie ihn. „Ich muss heute Abend umwerfend aussehen.“
„Für Sven? Bist du dir da ganz sicher?“
„Ja, für Sven und ja, ich bin mir sicher!“
„Du tust doch nicht das, was ich denke?“
„Weiß nicht, woran du denkst, aber ich denke wahrscheinlich an das, was du denkst.“
„Hä …“, Karl war sich nicht sicher, ob er das nun verstanden hatte. Unsicher raufte er sich die Haare. „Luisa würde das sicherlich nicht für gut heißen. Und wenn sie erfährt, dass ich dir dabei geholfen habe, reißt sie mir den Kopf ab.“
„Sie muss es doch nicht erfahren. Bitte Karl. Außer Sneaker und Jeans hab ich doch nichts“, bettelte Theresa weiter. Aber auch sie war sich sicher, dass Luisa ihnen beiden gehörig den Kopf waschen würde. Aber das musste sie riskieren.
„Ich hab was gut bei dir!“, gab Karl endlich nach.
„Versprochen“, leckte sich Theresa drei Finger ab und hielt sie zum Schwur in die Luft.
Ein prüfender Blick in den Schrank und Karl hielt ihr ein Etwas entgegen, was mehr zeigte als verdeckte. „Probier das mal“, forderte er sie auf.
„Bist du dir da sicher?“
„Wenn du willst, dass ich dir helfe“, sagte er fest, „wirst du das jetzt anziehen“,
Schnell schlüpfte Theresa in ein Kleid, das ihr gerade mal so über den Po reichte.
Prüfend sah Karl sie von allen Seiten an und schüttelte den Kopf. „Nein, du sieht aus wie eine Nutte, wobei es für deinen Anlass wahrscheinlich Erfolg verspricht.“
„Sehr nett, danke“, verzog Theresa den Mund.
„Wenn du mit ihm Bett landen willst, braucht es etwas mehr als nur ein nettes Lächeln.“
„Ich war zufällig schon mit ihm im Bett. Und da hab ich nicht wie eine Nutte ausgesehen.“
„Schätzchen, da hast du vielleicht noch mit deinen burschikosen Manieren punkten können. Die allerdings halten einen Mann auf Dauer nicht im Bett, wie du ja bereits festgestellt hast.“
Endlich schien er das Passende gefunden zu haben. Er reichte Theresa ein luftiges Blusenkleid, das etwas mehr zu verdecken schien, wenn auch nicht viel. Wenigstens hatte sie obenherum noch ein klein
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