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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Haarsträhne aus dem Gesicht.
     
        Einen Moment blieb ihr Herz stehen, als sich die Türe zum Restaurant öffnete. Hinter der Theke stehend, beobachtete sie den Mann mit den schönsten Augen, in die sie je geblickt hatte.
        Schnell wandte sie sich an ihre Kollegin Sarah. „Kannst du den Tisch noch übernehmen? BITTE!“
        Empört schüttelte Sarah den Kopf und band sich ihre Schürze ab. Sie hatte gleich Schichtende und für Theresa wollte sie ganz bestimmt nicht schon wieder länger bleiben.
        Die Abfuhr saß und Theresa trat widerwillig an den Tisch von Michael. „Was darfs sein?“, fragte sie einen Tick zu barsch.
        Michael blickte auf. „Oh hallo, so sieht man sich wieder.“ Dass ausgerechnet die Bekanntschaft zu Margret Kopnick ihn mit der Frau aus der Bahn, zusammentreffen ließ, ließ ihn vergnügt grinsen. Er freute sich tatsächlich, sie wiederzusehen, denn seit ihrer Begegnung hatte er mehrmals an diese hübsche Blondine denken müssen.
        „Wunderbar. Als wäre die Welt nicht groß genug“, blaffte Theresa.
        „Ihre Laune scheint sich noch nicht gebessert zu haben. Wieder die U-Bahn verpasst?“
        „Wollen Sie sich unterhalten, oder etwas bestellen?“, ignorierte sie seine Frage.
        „Ich würde ja gerne“, sagte er leicht amüsiert, „aber ich bekomme die Karte ja nicht.“
        Frostig reichte sie ihm die Speisekarte, die sie die ganze Zeit fest vor ihre Brust gedrückt hatte. Ohne ein weiteres Wort rauschte sie ab.
     
        „Was ist nur los mit Ihnen?“, trat Wasti zu ihr, der die Szene beobachtet hatte. „Wenigstens an Ihrem letzten Tag könnten sie doch etwas freundlicher sein.“
        Müde blickte sie ihn an und legte das Handtuch, mit dem sie weiter das Besteck poliert hatte, beiseite. „Dafür liebt Murphy mich zu sehr.“
    Konsterniert sah er sie an. „Was?“
        „Mein Leben ist grad etwas verworren“, übersetzte sie ihm das eben Gesagte, während ihr Blick an Michaels Tisch wanderte.
        Eine Spur zu breit, grinste er ihr entgegen. Theresa schluckte und wandte sich wieder ihrem Chef zu. „Es tut mir leid, aber ich glaub ich kann selbst diese Schicht nicht beenden.“ Damit öffnete sie die Schleife ihrer Schürze. Sarah warf ihr einen bösen Blick zu. Sie ahnte, dass sie heute eine Doppelschicht einlegen musste. Mit offenem Mund starrte Wasti ihr hinterher.
     
        Auf dem Weg nach draußen tat Theresa das, was sie eigentlich schon vor Jahren aufgegeben hatte. Sie zog sich eine Schachtel Zigaretten und zündete sich hastig eine an. Langsam blies sie den Rauch aus und fing an sich zu entspannen. Endlich fühlte sie sich frei. Sie hatte es geschafft. Sie hatte nicht nur ihrer Agentin den Werbespott abgesagt, sondern auch Sven verlassen und ihren Job aufgegeben. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Und es war seit Langem wieder einmal ein echtes Lächeln.
        „Pause?“, fragte eine sonore Stimme hinter ihr.
        Erschrocken drehte Theresa sich um. „Was wollen Sie denn schon wieder?“
        „Eigentlich wollte ich etwas essen, aber leider wird man ja hier nicht bedient.“ Michael stellte sich neben sie und betrachtete sie im Tageslicht. Sie sah wirklich verdammt gut aus.
        „Ich hab Feierabend. Sarah kümmert sich aber bestimmt gerne um Sie.“ Wieder zog sie an ihrer Zigarette und blies den Rauch in sein Gesicht. Schnell trat er einen Schritt zurück, was ihr ein gehässiges Lächeln ins Gesicht zauberte.
        „Dann haben Sie ja Zeit. Wollen Sie mir Gesellschaft leisten?“ Fragend sah Michael sie an.
        „Wenn ich Ihre Gesellschaft gewollt hätte, hätte ich mich in der U-Bahn schon mit Ihnen unterhalten“, blaffte sie frostig.
        Wäre nicht vor Kurzem die Welt auf sie herabgestürzt, hätte sie vielleicht tiefer in seine Augen geblickt, aber unter diesen Voraussetzungen brachte sie ja noch nicht einmal ein höfliches „Hallo“ heraus. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging. Schließlich hatte sie ein neues Leben zu planen und das definitiv ohne Mann.
     
        Verwundert blickte Michael ihr nach. Einer so notorisch schlecht aufgelegten Frau war er noch nie begegnet. Aber in gewisser Weise fand er ihre Unnahbarkeit auch sehr anziehend.
     
     
     

 14
     
     
     
        Es hatte einige Zeit gedauert über Sven hinwegzukommen, genauer gesagt, drei Monate. Zwei davon verbrachte sie mit Heulen und mit dem Schicksal hadernd, das Letzte

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