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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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wünscht sich, dass ihr Mann fremdgeht, aber …“, diesen Satz ließ sie unvollendet.
     
     
     

 17
     
     
     
        „Juten Morjen“, öffnete ein halb nackter Typ, Luisa die Tür. „Sie is jerade noch im Bad“, sagte er flüchtig, während er sich umdrehte und zurück in die Küche ging.
        Was ist denn hier los? Verwirrt folgte Luisa ihm und hängte ihre Jacke über einen der Küchenstühle. Gestern Abend war sie mit Theresa noch in der Diskothek an der Prinzregentenstraße gewesen, aber sie erinnerte sich nicht, dass dieser Typ dabei war. Okay, sie war etwas früher gegangen, aber Theresa wollte doch auch bald danach gehen? Wie hatte sie es geschafft, in so kurzer Zeit jemanden mitzuschleppen?
        „Sach ma, weest du, wo die Cornflakes stehn?“, fragte der Fremde in kaum zu überhörendem Berliner Dialekt. Wie selbstverständlich öffnete er dabei sämtliche Schranktüren, was Luisa mehr als alles andere irritierte.
        „Natürlich wees ick das“, ahmte sie gehässig seinen Dialekt nach.
        Überrascht drehte er sich um. „Und? Willste dein Jeheimnis mit mir teilen?“
        „Im untersten Fach“, sagte sie und zeigte mit dem Kopf auf einen der unteren Schränke in der Küche.
         Natürlich standen sie nicht dort, sondern oben im Hängeschrank. Unauffällig sah sie ihm dabei zu, wie er sich mit seinem durchtrainierten Oberkörper nach den Cornflakes bückte. Seine Jeans umspannte seinen straffen Hintern, und dass sich noch Vielversprechenderes in der Hose verbarg, war nicht zu übersehen. Theresa hätte bestimmt nichts dagegen, wenn sie diesen Typen einmal näher betrachtete. Schließlich benahm er sich so, als wäre er hier zuhause.
        „Ick bin übrijens Julian“, kam es dumpf aus dem Schrank heraus. „Ick gloob ooch zu wissen, wer du bist. Luisa, stimmts? Deene Freundin hat ma von dir azehlt.“
        „Ähä …“, mehr brachte sie bei diesem Anblick nicht heraus.
     
        „Guten Morgen, meine Süße“, ertönte die unbeschwerte Stimme von Theresa. Fröhlich gab sie ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange und schmiegte sich dann an ihren nächtlichen Traumkörper, während Luisa die Situation immer noch nicht ganz einzuschätzen wusste. Eins musste man Theresa jedoch lassen, sie hatte ein Händchen für Sahneschnitten. Allerdings fand Luisa auch, dass es eindeutig zu viele Schnittchen waren, die hier ein und aus gingen.
        Schnell zog sie ihre Freundin aus der Küche ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    „Kannst Du mir mal verraten, wer das ist? Wo kommt der denn schon wieder her?“, vorwurfsvoll blickte sie Theresa an.
        „Keine Ahnung", unschuldig klimperte Theresa mit ihren Wimpern, „wir haben uns gestern Nacht kennen gelernt. Eigentlich war ich ja gerade dabei zu gehen, aber du weißt ja, wie es manchmal ist …“, verschmitzt lächelte sie Luisa an. „Ich glaub Justin, ....“
        „Nein, heißt er nicht“, unterbrach Luisa sie scharf. „Er heißt Julian.“
        „Ah … ihr habt euch also schon bekanntgemacht, warum fragst du mich dann?“
        „Du schleppst einen Mann mit, dessen Namen du noch nicht mal kennst?“
        „Wozu brauch ich seinen Namen? Ich habe ja nicht vor, ihn zu heiraten.“
        „Theresa“, stemmte Luisa ihre Hände in die Hüften. „Ich weiß, dass du verletzt wurdest, aber diese ständigen One-Night-Stands bringen dich nicht weiter. Zum einen sind sie inakzeptabel und zum anderen völlig ungeeignet, sich einer neuen Liebe zu stellen.“
        „Wer sagt denn, dass ich eine neue Liebe suche?“, schnippisch verzog Theresa den Mund. „Warum kümmerst du dich nicht um dein eigenes Liebesleben? Soweit ich weiß, hast du bisher auch noch nicht das goldene vom Ei gefunden.“
        „Mich kannst du ja schlecht als Maßstab nehmen“, ging Luisa in Luft. „Glaub mir, ich wünschte, ich würde jemanden finden, der mit meinen ständigen Reisen zurechtkäme.“
        „Ich nehm dich nicht zum Maßstab, aber im Gegensatz zu dir suche ich weder die Liebe, noch will ich eine.“ Mit diesen Worten drehte sich Theresa um und machte sich wieder auf den Weg in die Küche.
        Grübelnd ging Luisa ihr hinterher. Ihre Freundin hatte sich wirklich sehr verändert. Von der Frau, die noch vor einigen Monaten mit Liebeskummer laut schnäuzend im Restaurant gesessen hatte, war nichts mehr zu sehen. Sorgen bereitete ihr jedoch mehr die Tatsache, dass Theresa, außer

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