Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
Vom Netzwerk:
denn Luisa hatte ein regelrechtes Gespür für Sensationen entwickelt.
     
        Luisa schlug das Herz bis zum Hals. Gedanklich malte sie sich aus, wie diese Schlagzeile sie in den journalistischen Olymp bringen würde. Doch das letzte Wort hatte immer noch Heiner. Würde er genug Mumm aufbringen, um diesen Artikel auch zu bringen?
        Aufgebracht wanderte er an der riesigen Fensterfront entlang, starrte fassungslos auf das Foto und überflog ungläubig Luisas Headline. Sie konnte es ihm nicht verdenken, war doch auf dem Bild ganz klar zu erkennen, wie Günther G. Kiensle, Herausgeber einer bekannten Zeitung, ein einschlägiges Etablissement verließ.
        Der Zufall hatte ihr im wahrsten Sinne des Wortes in die Hände gespielt, denn eigentlich war Luisa unterwegs gewesen, um sich einen Happen beim goldenen M zu holen. Danach wollte sie sich mit Karl und Theresa treffen, um für Karls Hochzeit weitere Vorbereitungen zu treffen. Die Kamera auf der Beifahrerseite fuhr sie gerade durch ein Gewerbegebiet, in dem sich auch einige Eroscenter angesiedelt hatten. Bereits im Vorbeifahren war ihr dieser Mann irgendwie bekannt vorgekommen. Der kurze Blick in den Rückspiegel gab ihr Gewissheit. Angespannt sah er sich nach allen Seiten um und betrat dann ein Etablissement, das eindeutig das männliche Wohl im Auge hatte. Luisa fühlte, wie sich das Adrenalin wie eine Woge in ihr ausbreitete. Das hier konnte, und durfte sie sich einfach nicht entgehen lassen. Ihr Hunger war augenblicklich vergessen und gekonnt parkte sie ihren kleinen Wagen auf dem Seitenstreifen.
        Theresa war nicht begeistert gewesen, als Luisa sie ganz aufgeregt angerufen hatte, um sie über ihre Entdeckung zu informieren, und dass sie deswegen noch einmal in die Redaktion zurück musste. Ihrer Freundin lag etwas auf dem Herzen, doch darauf konnte Luisa jetzt keine Rücksicht nehmen. Zuerst einmal musste sie ihren Artikel vorlegen. Morgen war Abgabetermin und sie hatte außer einem Promi, der im Vollsuff vom Barhocker gefallen war, nichts. Sicherlich eine ganz amüsante Geschichte, aber nicht wirklich interessant. Und nun war sie wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen.
        Als Günther G. Kiensle eine Stunde später, mit hochgestelltem Kragen und eingezogenem Kopf, aber mit einem zufriedenen Lächeln, wieder auf die Straße trat, drückte Luisa auf den Auslöser. Erst nachdem er außer Sichtweite war, stieg Luisa aus ihrem Auto. Sie brauchte Informationen. Doch wie? Sicherlich würde Theresa spontan etwas einfallen, da war sich Luisa sicher. Noch einmal rief sie bei ihrer Freundin an und Theresa wusste tatsächlich, wie Luisa sich Zugang in besagtes Etablissement verschaffen konnte. Mit dem Handy am Ohr steuerte sie direkt auf das Haus, das eine rote Kirsche im Logo hatte, zu.
        Nervös atmete Luisa nochmal tief ein und klingelte dann. Ein Hauch Mundwasser wehte ihr entgegen, als ihr die Tür geöffnet wurde und ein Mädchen in Uniform ihr ein reserviertes „Hallo“ entgegenflötete.
    Luisa stellte sich als Frau des Herrn vor, der vor einigen Minuten dieses Haus verlassen hatte. Schockiert blickte das Mädchen, das höchstens zweiundzwanzig sein konnte an, Luisa an.
        „Keine Sorge“, versuchte Luisa sie zu beruhigen. „Ich will Ihnen bestimmt keinen Ärger machen.“
        „Kommen Sie herein“, sagte das Mädchen zögerlich, vielleicht auch misstrauisch. Luisa konnte ihren Tonfall nicht deuten. Sie folgte dem Mädchen in einen halbdüsteren Raum, in dem einige Frauen saßen und ihnen entgegenstarrten. Im Vorbeigehen registrierte Luisa, dass die meisten nur spärlich bekleidet waren. Das Mädchen, das sich zwischenzeitlich als Chantal vorgestellt hatte, führte Luisa weiter, in ein kleines Zimmer, das mit einem Bett, einer Sitzgruppe und einem kleinen Schrank ausgestattet war. Interessiert blickte sich Luisa in dem Arbeitszimmer um.
        „Was wollen Sie von mir?“, wollte Chantal ohne Umschweife wissen.
        „Wissen Sie“, schlug Luisa die Augen nieder, „wie ich schon sagte, der Mann, der eben ihr Haus verließ, war mein Mann … Sicherlich fragen Sie sich jetzt, wieso ich ihm hierher gefolgt bin?“
        „Nicht wirklich“, sagte Chantal lapidar.
        „Oh … okay …“, stotterte Luisa verlegen. „Nun … dann komme ich einfach zum Punkt.“
        „Wäre schön, denn ich hab noch zu arbeiten.“ Chantal knöpfte ihre Unformjacke auf und starrte sie, lediglich im BH

Weitere Kostenlose Bücher