Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
Vom Netzwerk:
so trieb. Doch das sollte anders werden. Als ihre Freundin Sofia von einem wiederkehrenden laufenden Posten erzählt, der als Geschäftswohnung geführt wurde, wurde Margrets Interesselosigkeit, durch Argwohn ersetzt. Sie spürte, dass sie es hier nicht mehr mit einer flüchtigen Bekanntschaft zu tun hatte.
        Theresa ahnte, was kam. „Du bist hingefahren, stimmts?“
        „Natürlich. Und die Dame, die dort wohnt, ist im siebten Monat schwanger, … von meinem fünfundsechzigjährigen Mann.“ Der Ton, in dem sie dies sagte, ließ erkennen, was sie darüber dachte.
        „Und du bist dir auch ganz sicher, dass das Kind von ihm stammt?“, wollte Theresa wissen.
        „Fällt ein Kinderzimmer unter Werbungskosten?“, stellte Margret die Gegenfrage.
        „Es tut mir leid, Margret.“ Zum ersten Mal verspürte Theresa wirklich so etwas Mitgefühl für diese Frau. „Wie kann ich dir helfen?“
        „Spontan würden mir tausend Dinge einfallen, die ich meinem werten Herrn Gemahl zugutekommen lassen möchte, aber mich nun einer unüberlegten Emotion hinzugeben, wäre sicherlich der falsche Weg.“
     
     
     

 26
     
     
     
        Der nächste Weg führte Margret zu Michael in die Kanzlei. Sein Büro war sehr spärlich, aber durchaus edel ausgestattet. Er brauchte diese Leere um sich herum. Lediglich der taubenblaue Teppich, den er in seinem gesamten Büro hatte auslegen lassen, lockerte die Atmosphäre etwas auf. In seinen Räumen herrschte eine konservative Stille, die ihm jedoch dabei half, seine ganze Aufmerksamkeit auf seine Klienten zu richten. Er hatte es mit seinen vierunddreißig Jahren schon sehr weit gebracht. Dafür hatte er aber auch hart gearbeitet. Heute war er einer, wenn nicht der, erfolgreichste Scheidungsanwalt Münchens.
        Seinen Körper hielt er mit viel Sport in Form. Dafür hatte er eigens ein Zimmer seines Büros zu einem Fitnessraum umgewandelt. Immer, wenn sein Kopf zu voll war, zog er sich dorthin zurück und stählte seinen Bauch mit Crunches und SitUps. Frauen gefiel das, aber eine richtig dauerhafte Beziehung hatte er seit Längerem schon nicht mehr. Meist waren ihm seine Gespielinnen auf Dauer zu oberflächlich. Michaels Vorstellung von einer Traumfrau war also keineswegs auf Äußeres oder Erfolg fixiert, wenngleich ihm das unterstellt wurde. Vielmehr wünschte er sich bei einer Partnerin das gewisse Etwas, das nicht so leicht zu umschreiben war. Sie sollte eine Herausforderung darstellen, von etwas Geheimnisvollem und Unnahbarem umgeben sein und dennoch Sinn für Humor besitzen. Sein Freund hatte lachend gemeint, dass er dies wohl in diesem Leben nicht mehr finden würde, eher würde ein Engel auf die Erde kommen.
     
        Dass Margret nun doch noch ihre Scheidung beantragen wollte, daran hatte er nicht mehr geglaubt. Denn seit ihren Andeutungen, die sie im Restaurant hatte fallen lassen, hatte sie sich nicht mehr gemeldet. Er ging davon aus, dass Margret sich mit dem Zweitleben ihres Mannes abgefunden hatte.
        Als langjähriger Bekannter kannte er die Gerüchte über Herrn Kopnick zwar, aber die Freundschaft war nicht so eng gewesen, als dass er mehr darüber gewusst hätte. Und nun saß Margret hier in seinem Büro und machte keinen Hehl daraus, dass ihre Scheidung etwas ganz Besonderes werden sollte. Allerdings, und das ließ ihn hellhörig werden, hielt sie sich bedeckt, was die genaueren Einzelheiten anbetraf.
        „Hältst du das für eine gute Idee?“, wollte Michael wissen.
        „Das verstehst du nicht. Du bist ja auch nur ein Mann“, versuchte Margret ihrem Anwalt den Wunsch nach Rache zu erklären. „25 Jahre stand ich hinter ihm. Habe das Kind groß gezogen und mich um jedes seiner Scheiß …, entschuldige den Ausdruck, Wehwehchen und Problemchen gekümmert. Ich war immer eine gute Gastgeberin für seine Events, und was ist der Dank? … Nein, mein lieber Michael, mit einer Scheidung allein, kommt er mir nicht davon.“
        Sicherlich, als Scheidungsanwalt war er einiges gewohnt, aber so etwas war ihm in seiner gesamten Laufbahn noch nie passiert.
        „Du wirst sie mögen“, beendete Margret ihre Ausführungen. „Mach einfach nur die Scheidungspapiere fertig und übergib diese an Frau Sander. Sie veranlasst alles Weitere.“
        „Soll ich ihm den Antrag nicht per Einschreiben zustellen lassen?“ Er legte seine Fingerspitzen aneinander und sah sie förmlich an.
        „Wohin willst du die

Weitere Kostenlose Bücher