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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Bewegung wie eingefroren wirkte. Gelassen kramte Theresa ihr Handy hervor und machte damit einen hübschen kleinen Schnappschuss. In seinem Schockzustand hätte sie wahrscheinlich eine ganze Fotoserie machen können.
        „Sehr hübsch“, sagte sie, als sie das Bild von einem Mann betrachtete, der mit heruntergelassenen Hosen und weit aufgerissenen Augen in die Kamera blickte.     
        Jetzt nur weg hier, bevor er aus seiner Erstarrung erwachte und seine Verwunderung in Wut umschlug. Lächelnd drückte sie beim Hinausgehen auf Senden.
     
     
     

 28
     
     
     
        Dass Karl sich verkroch und niemanden sehen wollte, konnte Theresa mehr als verstehen. Luisa hatte sie zwar bekniet, sich während ihrer einwöchigen Abwesenheit, bei dem es sich um irgendeinen journalistischen Kongress handelte, um Karl zu kümmern, doch Theresa akzeptierte seine Entscheidung, allein sein zu wollen. Dass sie nun aufgeregt vor Karls Tür stand und seine Klingel zum Rauchen brachte, hatte einen guten Grund.
        Als Margret sie gebeten hatte, einen Eventplaner zu finden, der ohne viel Aufhebens ihre Wünsche umsetzte, hatte Theresa natürlich gleich an Karl gedacht. Dass der jedoch meist eigene Vorstellungen von einem gelungen Fest hatte, hatte sie wohlweislich verschwiegen. Das würde Margret früh genug, aber zu spät für einen Wechsel, selbst merken.
        „Ich hab einen Auftrag für dich“, rief sie Karl fröhlich durch die geschlossene Tür zu.
        Missmutig öffnete Karl einen Spaltbreit die Tür. „Ich möchte allein sein, Theresa.“
        Entschieden stellte sie sofort einen Fuß in die Tür.
        „Wenn es eine Hochzeit ist, dann hab ich sowieso keine Lust drauf“, krächzte er.
        „Jetzt lass mich doch erst mal rein“, drückte sie sanft die Tür auf.
        Apathisch trat er beiseite und ließ Theresa eintreten. Fast hätte sie aufgelacht. Seine Nacktheit bedeckte er lediglich mit einer Schürze, deren Aufdruck ein Körper mit Smoking war. Darüber stand, I´m a Gentleman . Das war aber auch schon alles, was gepflegt wirkte, denn so, wie der Rest aussah, hatte er wohl die letzten Tage auf ein hygienisches Styling verzichtet. Tief lagen seine sonst so strahlenden Augen in den Höhlen, und sein Haar glich einem Filzkissen mit diversem Innenleben. Seinen nackten Po zeigend, schlurfte er vor ihr her ins Wohnzimmer und ließ sich schwer auf seine Couch plumpsen.
        Stumm lief der Fernseher, und auf dem Boden verteilt lagen Taschentücher. Sie wusste, wie er sich fühlte, und fast beneidete sie ihn sogar darum, dass er die Möglichkeit hatte, seinen Kummer in der Stille seiner eigenen vier Wände ausleben zu können. Doch andererseits konnte sie Luisa auch dankbar sein, dies bei ihr nicht zugelassen zu haben. Höchstwahrscheinlich würde sie dadurch heute noch missmutig Teller schleppen. Wenn auch widerwillig musste sie Luisa also Recht geben, ewig darf man sich in seinem Kummer nicht vergraben. Sich in der Wohnung zu verkriechen und in Selbstmitleid baden, war keine Lösung auf Dauer. Zwar hätte sie den Part des Trostspenders lieber Luisa überlassen, aber jetzt war es nun mal an ihr, diese Rolle zu übernehmen.
        „Glaub mir, Ablenkung ist die beste Medizin. Ich weiß, wovon ich rede.“ Ernst sah Theresa ihn an und stützte ihre Hände in die Seiten. „Lass dich doch wegen diesem Mistkerl nicht so gehen, er hat dich einfach nicht verdient.“ Herrje, jetzt klang sie auch noch wie Luisa.      
        „Also“, fragte er gereizt, „ist es eine Hochzeit?“
        „Nicht so wirklich, eher ein Jubiläum“, erklärte sie ihm.
    Mit leicht glasigem Blick sah er Theresa abwartend an.
        „Es ist eine Silberhochzeit.“
        Traurig seufzte er auf. „Schön zu hören, dass es noch Beziehungen mit Bestand gibt.“ Er ging zum Kühlschrank und hielt er Theresa eine Büchse Bier entgegen. „Willst du auch eins?“                                         
        Kopfschüttelnd lehnte sie ab. „Auch nicht ganz richtig“, fuhr sie fort. „Es geht hier eher um Rache und du sollst das Event hierfür planen.“
        Endlich hatte sie Karls volle Aufmerksamkeit. „Eine Rache zur Silberhochzeit?“
        Theresa nickte und holte das Foto von Sebastian Kopnick aus ihrer Tasche.
        „Was ist das?“, betrachtete er den Mann auf dem Bild.
        „Darf ich vorstellen, das ist der künftige Ex unserer

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